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Andreopoulou überzeugt bei Taekwondo-WM

Die Sportwerkerin unterliegt der Weltranglistendritten nur mit einem Punkt

Nicht nur Ionna Andreopoulou ist mit ihrem Senioren-Weltmeisterschaftsdebüt zufrieden. Auch Taekwondo Frauen-Bundestrainerin Yeonji Kim und der Sportdirektor der Deutschen Taekwondo Union (DTU) Holger Wunderlich zollten der Sportwerkerin Anerkennung. „Yeonji hat zu mir gesagt, ich hätte alles gezeigt, was sie hat sehen wollen“, meinte Andreopoulou. Sie schied zwar in der Runde der letzten 32 in der Gewichtsklasse bis 49 g aus, verdiente sich aber jede Menge Respekt, denn sie unterlag keiner Geringeren als der Weltranglistendritten Itzel Manjarrez (Mexiko) nur mit 6:7 Punkten. „Viele, mit denen ich gesprochen habe, haben gesagt: Wenn Ionna Itzel geknackt hätte, wäre es für sie geradewegs in Richtung Medaille gegangen“, erläutert Sportwerk-Vorsitzender Tayar Tunc. Er hat sich die Taekwondo WM live vor Ort im südkoreanischen Muju angesehen. „Es war gigantisch. Etwas Vergleichbares habe ich noch nicht gesehen. Alleine die Trainingshalle war so groß wie der ISS Dome in Düsseldorf. Es gab ein eigenes Athletendorf mit allen modernen Einrichtungen wie Physiotherapie, Sauna, Mensa usw.“, so Tunc.

Von den Möglichkeiten im Dorf war auch Andreopoulou angetan, nur die Lage bemängelt sie. „Wir mussten ein- bis zweimal am Tag jeweils eine halbe Stunde mit dem Bus von unserer Unterkunft zur Wettkamphalle und wieder zurück fahren. Wenn man das sieben Tage hintereinander macht, wird es ein bisschen nervig“, verrät Andreopoulou.

Nachdem sie an ihrem Wettkampftag aus dem Bus ausgestiegen war, zeigte sie sich bereit für die Herausforderung. Zwar war die 18-Jährige Sportwerkerin bei ihrer ersten Frauen-WM etwas nervös, auch weil sie ihre Gegnerinnen nicht aus gemeinsamen Jugend- oder Juniorentage kannte, aber am klaren 23:4 Erfolg über Ayesha Noor (Pakistan) änderte das nichts. „Sie war nicht so stark. Was man auch an ihrer Weltranglistenposition 214 ablesen kann“, urteilte Andreopoulou. Dann aber erwischte es sie knüppeldick. Die Auslosung hatte ihr Itzel Manjarrez beschert. Die 27-Jährige Mexikanerin steht seit 2010 regelmäßig bei allen Turnieren auf dem amerikanischen Kontinent auf dem Siegerpodest. Manjarrez gewann bspw. die US, Canada, Argentina und Mexico Open und sicherte sich schon dreimal die Silbermedaille bei Pan-Amerikanischen Spielen. Mit 275,07 Weltranglistenpunkten liegt sie derzeit nur 0,83 Punkte hinter der Weltranglistenzweiten. Andreopoulou hat als 108. der Weltrangliste 13,29 Punkte gesammelt.

Von diesem scheinbaren Leistungsunterschied war auf der Matte allerdings nichts zu sehen. Die Sportwerkerin erstarrte nicht vor Respekt, sondern setzte selbst Akzente, griff an, hielt dagegen und punktete. Eine halbe Minute vor Schluss lag sie sogar in Führung, bis ein Kopftreffer das Ergebnis drehte. „Das war gar kein richtiger Treffer. Ihr Fuß wischte eher an meinem Kopf vorbei. Mein direkter Konter kam eine Sekunde zu spät, die Kampfrichter hatten den Kampf unterbrochen und mein Treffer zählte nicht. Das war unglücklich“, erläutert Andreopoulou. Den Frust darüber hat sie schnell verwunden. „Meine erste WM war eine tolle Erfahrung. Ich war die jüngste Teilnehmerin in meiner Gewichtsklasse und ich hatte nicht viel erwartet“, so die Sportwerkerin. Auch, weil ihre Vorbereitung nur kurz war, weil sie im Frühjahr gesundheitsbedingt eine zweimonatige Trainingspause einlegen musste und in die direkte Vorbereitungszeit auf die WM auch die schulische Klausurphase fiel. Jetzt ist sie zurück in der Schule, freut sich auf ihren Urlaub aber auch schon auf die Polish Open im September.

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