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Auf Augenhöhe mit dem Meister – DEG unterliegt knapp mit 0:2

Das Verletzungspech greift mal wieder um sich in der Landeshauptstadt und zwang Christof Kreutzer dazu, mit einer dezimierten Mannschaft gegen die meisterlichen Gäste aus München anzutreten. Neben den verletzten Christoph Gawlik, Bernhard Ebner und Tim Conboy fiel nun auch noch spontan Youngster Maxi Kammerer mit Erkältungssymptomen aus. Kurz vor dem Ende des ersten Abschnitts dann das negative i-Tüpfelchen auf die Düsseldorfer Verletzungsmisere: Kapitän Daniel Kreutzer rasselte in die Bande, musste verletzt vom Eis geführt werden und konnte nicht mehr aufs Eis zurückkehren.

Als Ausrede wollte die DEG ihre geschmälerte Kadertiefe allerdings nicht verwenden und stemmte sich vor 6837 Zuschauern im ISS DOME von Beginn an mit aller Kraft gegen die bayerischen Meisterspieler. Die ersten klaren Torszenen gehörten der DEG. Schüle (2.), Brandt (4.) und Milley (7.) brachten den Kreislauf von Gästekeeper aus den Birken direkt auf Hochtouren. Doch nicht nur der Münchner Schlussmann kam ins Schwitzen, sondern auch Don Jackson an der Bande des EHC. Der ehemalige DEG-Trainer (der mit den Eiern) sah sich mit einer ganz besonderen Coaching-Strategie von Christof Kreutzer konfrontiert. Der schien die Sturmreihen, die er aufs Eis schickte, nämlich nahezu auszulosen. Nur 14 (nach Kreutzers Verletzung 13) Stürmer standen ihm zur Verfügung und die schickte er in allen erdenklichen Kombinationen aufs Eis. Kaum möglich für die Gäste, sich auf einzelne Reihen einzustellen.

Die unkonventionelle Taktik trug in Form weiterer guter Chancen Früchte. Mitte des Drittels hagelte es einige Strafen (unter anderem eine Spieldauer für Gaststürmer Maximilian Kastner). Auf beiden Seiten muntere, frische Sturmaktionen. Hüben Deron Quint und Yannic Seidenberg mit den besten Gelegenheiten, drüben Daschner und Milley fast mit der DEG-Führung. Doch die beiden Schlussmänner Niederberger und aus den Birken blieben stets Sieger. Insgesamt die DEG mit dem etwas engagierteren ersten Drittel. Noch kurz vor der Sirene hätten Bowman (Schuss und Rebound an den Schoner) und Dmitriev (Schlenzer knapp oben links verzogen) die verdiente Führung besorgen können. Danach folgte nur noch bereits genannte Kreutzer-Verletzung. Sieht man von der einmal ab, ein wirklich gelungenes erstes Drittel.

Auch den Mittelabschnitt gestaltete die DEG emsig-kämpferisch und machte den Roten Bullen das Leben deutlich schwerer als viele es erwartet hatten. Besonders positiv fiel nun vor allem das starke Unterzahlspiel der Hausherren auf. Einige Male spielten die Gäste Powerplay, sahen sich aber jeweils einer starken Formation der DEG gegenüber, die die Pass- und Schusswege dicht und die Räume eng machte. Chance regnete es dennoch im zweiten Drittel. Stichwortartig seien vor allem erwähnt: Distanzschuss von Nowak (29.), Preibisch mit Alleingang auf aus den Birken (30.), Jerome Flaake in die Fanghand von Niederberger (32.) und Daschner von der Strafbank kommend mit Schlenzer in die linke Ecke (36.). Trotz all dieser exzellenten Möglichkeiten und vor allem wegen hervorragender Torhüter an beiden Enden des Eises ging es abermals torlos in die Kabine.

Ein torloses Unentschieden ist kein sehr häufiges Ereignis im Eishockeysport und dementsprechend belauerten sich beide Mannschaften in den letzten 20 Minuten sichtlich und waren auf Fehlerminimierung bedacht. Leider bestraften die Münchner mit ihrer kaltschnäuzigen Klasse eine kleine Unachtsamkeit der DEG und markierten den Führungstreffer. Bei eigener Überzahl geschah der Puckverlust und Konrad Abeltshauser konnte nach Zuspiel von Derek Joslin freistehend vor Niederberger über dessen Fanghand direkt in die Maschen schießen (48.). In der Folge kämpften die Düsseldorfer weiterhin aufopferungsvoll und versuchten alles, um den Ausgleich zu erzielen. Wohl kein neutraler Beobachter hätte behauptet, dass die DEG diesen nicht verdient gehabt hätte. Doch München spielte die Uhr souverän und abgezockt runter und erhöhte sieben Minuten vor dem Ende in eigener Überzahl durch Regehr sogar auf 0:2. Nun war die Luft bei den Hausherren ein bisschen raus und die Bayern verwalteten das Ergebnis.

Insgesamt ein wahrlich bravouröser Kampf der dezimierten Hausherren gegen den amtierenden Deutschen Meister. Die DEG spielte mit dem EHC auf Augenhöhe und machte den Mannen von Don Jackson das Leben schwer. Schon am kommenden Freitag geht es im ISS DOME weiter. Dann gastieren um 19:30 Uhr die Schwenninger Wild Wings aus dem Schwarzwald. Karten gibt es wie immer an allen bekannten Vorverkaufsstellen und ganz bequem unter www.degtickets.de.

(TM/FF)

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