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DEG glücklos – 0:3 gegen den EHC Red Bull München

Während es in der NHL durchaus üblich ist, mutet es in Eishockey-Deutschland doch komisch an, wenn man in der laufenden Saison zweimal an einem Wochenende auf dieselbe Mannschaft trifft. Eigentlich kennen wir so etwas nur aus den Play-offs. Doch nach dem Penalty-Sieg in München am Freitag gab es heute das direkte Rückspiel im ISS DOME. Dabei musste sich unsere DEG dem EHC Red Bull München vor 6310 Zuschauern mit 0:3 (0:0; 0:2; 0:1) geschlagen geben.

In den ersten Wechsel der Partie schickte Christof Kreutzer seine Youngster-Reihe um Preibisch, Strodel und Brandt, was sicherlich als Auszeichnung für das zuletzt starke Auftreten des Trios verstanden werden darf. Fast hätte diese Formation sogar direkt getroffen. Preibisch prüfte mit einem Rückhandheber den EHC-Goalie David Leggio, Brandt setzte nach und verfehlte das Ziel nur knapp. In der Folge entwickelte sich ein munteres Spiel mit vielen Aktionen auf beiden Seiten. Technisch sehr versierte Münchner sahen sich mit einer kämpfenden und geschmeidig kombinierenden DEG konfrontiert. Bobby Goepfert und sein Gegenüber Leggio – in seinem ersten DEL-Spiel – hatten schon früh alle Hände voll zu tun. Auf Seiten der Bayern konnte Maximilian Kastner die erste nennenswerte Chance für sich verbuchen, fand aber in Goepfert seinen Meister (3.). Die besten Möglichkeiten beider Mannschaften fanden binnen nur weniger Sekunden statt. Erst vergab Mads Christensen freistehend vor Goepfert und im direkten Gegenzug kombinierte sich die DEG wunderbar ins Drittel, Olimb fand den am langen Pfosten völlig freistehenden Dmitriev, der eigentlich nur einzuschieben brauchte. Die Fans auf den Rängen setzten innerlich schon zum Torjubel an, doch Leggio bekam den Schoner in Windeseile noch zwischen Puck und Torlinie (13.). Auch Lewandowski (15.) und Turnbull (17.) hätten für eine rot-gelbe Führung sorgen können. Doch entweder ein EHC-Verteidiger oder Leggio war stets dagegen. So ging es nach einem äußerst ansehnlichen ersten Drittel mit einem torlosen Remis in die Kabine.

In den Mittelabschnitt starteten die Hausherren mit einem Überzahlspiel, doch bis auf einen etwas verunglückten Schlagschussversuch von Daschner gab es nicht viel zu beäugen. Bei 5-gegen-5 bot sich dann allerdings wieder ein ähnliches Bild wie in den ersten 20 Minuten: Körperliches Hockey und Chancen auf beiden Seiten. Erst hätte Joachim Ramoser gut und gerne den Premierentreffer an diesem Abend erzielen können und im Gegenzug gelang es Chris Minard leider nicht, den stark aufgelegten Leggio zu überwinden (24.). Man wunderte sich doch, dass ausgerechnet diese Begegnung mit ihren vielen Einschussgelegenheiten beiderseits bislang torlos geblieben war. Dies änderte sich dann durch einen wahren Sonntagsschuss. Daniel Sparre, Bruder des letztjährigen Winter-Game-Helden Kris Sparre, fuhr mit der Scheibe ins Drittel und die Situation schien gar nicht mal allzu gefährlich. Doch dann ließ Sparre nahezu ansatzlos ein Geschoss vom Stapel, wie man es nicht alle Tage sieht. Der Puck passte perfekt in die sehr kleine Lücke im Torwinkel und die roten Bullen durften die Führung bejubeln (26.). Die DEG suchte ihr Glück weiter in der Offensive und arbeitete auf den Ausgleich hin. Chris Minard bekam bereits zum zweiten Mal die Solo-Gelegenheit, brachte die Scheibe aber wieder nicht an Leggio vorbei. Auch das Powerplay wurde nun gefährlicher und der EHC wurde kräftig eingeschnürt im eigenen Drittel. Doch der Kasten schien wie vernagelt zu sein. Turnbull hatte das Tor weit offen vor sich, zielte aber daneben. Auch Collins und Kreutzer verpassten aus besten Positionen. Wer seine Chancen nicht nutzt, der wird bestraft. Diese alte sportartenübergreifende Weisheit erwies sich dann mal wieder als zutreffend. Kurz vor der Pausensirene vollendeten die Gäste einen Konter mit einem langen Pass quer durchs Drittel, so dass Michael Wolf trocken abziehen konnte und das Netz zum zappeln brachte (39.).

Sicher hatten Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter ihre Mannschaft in der Pause nochmal angestachelt, ein Zwei-Tore-Rückstand im Eishockey ist schließlich locker wieder wettzumachen. Doch der EHC zeigte seine ganze Klasse und markierte kurz nach Wiederbeginn durch Keith Aucoin die Vorentscheidung. Das nahm dem achtmaligen Deutschen Meister spürbar den Wind aus den Segeln. Es ergab sich zwar hier und dort durchaus noch die Chance zum Torerfolg, aber es war eben einer dieser Tage, an denen die Scheibe nicht über die Linie wollte. Die Münchner verwalteten ihre Führung und nehmen letztlich verdient die drei Punkte mit in die bayerische Landeshauptstadt.

Zwei Spiele gilt es für Rot-Gelb vor der Länderspielpause noch zu absolvieren. Am kommenden Freitag gastiert der amtierende Deutsche Meister aus Mannheim im ISS DOME (Beginn 19:30 Uhr; Tickets: www.degtickets.de) und am Sonntag geht es an den Iserlohner Seilersee. Da wär auch mal wieder ein Sieg fällig.

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