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Die größte Bürgerinitiative Düsseldorfs? Das Sportabzeichen ist die Fitness-Medaille

Vielleicht ist es die größte Bürgerinitiative der Landeshauptstadt. Jahr für Jahr legen viele Düsseldorfer das Deutsche Sportabzeichen ab. Zuletzt verzeichneten die Sportabzeichenbeauftragten des Stadtsportbundes Düsseldorf (SSB) Ute Böggermann und Klaus Müller  1.364 erfolgreiche Prüfungen. „Das Sportabzeichen ist traditionsreich, beliebt und gesundheitsfördernd“, urteilt Düsseldorfs Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke. „Auch die Leistung von Hobby- und Breitensportlern findet in Düsseldorf hohe Anerkennung.“
Gesagt, getan, denn Zepuntke ehrte gemeinsam mit dem SSB-Präsidenten Peter Schwabe die Sportabzeichen-Jubilare 2015, also diejenigen, die im vergangenen Jahr das Sportabzeichen zum 20., 30., 35., 40., 45., 50. und 55. Mal erfolgreich ablegten. Die Jugendlichen kamen auf 5 und 10 Wiederholungen.

Um das „goldene Sportabzeichen“ zu erhalten, muss man kein Weltklassesportler sein. Aber auch so mal eben mit links, ohne jedes Training sind die Bedingungen, die der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) setzt nicht zu erfüllen. Ein „Couch Potatoe“ hat keine Chance. Eine gehobene körperliche Fitness ist Grundvoraussetzung. Auch, weil man allgemein sportlich-fit sein muss und sich nicht nur in einer Sportart austoben kann. Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Schwimmfähigkeit sind gefragt. Übungen aus der Leichtathletik, Turnen, Radfahren und Schwimmen können ausgewählt werden. Dabei stehen auch eher „exotische“ Übungen, wie Steinstoßen, Schleuderball oder Seilspringen im Sportabzeichen-Katalog. Dafür bieten einige Düsseldorfer Sportvereine wie z.B. der ART, DTV 1847, LKD, SC Unterbach, TG 1881 oder SFD 75, spezielle Sportabzeichen-Vorbereitungskurse an.

Peter Schwabe, Helmut Thisen, Klaudia Zepuntke, Kim Dreilich und Harald Kopsch
Präsident des Stadtsportbundes Peter Schwabe, Helmut Thisen, Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, Kim Dreilich und Harald Kopsch

Für einige ist das Sportabzeichen der gelegentliche Nachweis der persönlichen Fitness. Für andere ist es eine beinahe lebenslange Leidenschaft. Wie für Harald Kopsch. Mit seinen 72 Lenzen hat er bereits 55 mal das „Goldene Sportabzeichen“ erhalten. „1960 hatte ich meinen großen Durchbruch. Da habe ich mich im Schulsport von 5 auf 2 verbessert“, erzählt Kopsch augenzwinkernd. Als er das Leibniz-Gymnasium verließ hatte er bereits zweimal das Sportabzeichen in der Tasche. Er blieb Hobbysportler. Noch immer besucht der ehemalige Wirtschaftsprüfer die Betriebssportgemeinschaft der Dresdner Bank, schwimmt und fährt viel Rad. Mit nachweisbaren Folgen. „Seit 40 Jahren kenne ich Ärzte nur als Mandanten“, scherzt Kopsch.

Auch für Helmut Thißen sind Arztbesuche unbekannt. Er ist 80 Jahre alt und fit wie der berühmte Turnschuh. Im vergangenen Jahr erwarb er die Fitnessmedaille namens Sportabzeichen zum 50. Mal. „Bis aufs Skifahren, habe ich früher keinen Sport gemacht. Bis mich eines Tages ein Freund mitgenommen hat“, erinnert sich der ehemalige Versicherungsmakler. Da war er 30 und trat in den DSD ein. Mit 50 verschrieb er sich dem Triathlon und geht heute immer noch dreimal die Woche 3.000 Meter schwimmen. „Die regelmäßige Bewegung ist für mich noch immer ein schöner Ausgleich. Ich habe immer etwas gemacht, es aber nie übertrieben, deshalb sind meine Knochen auch noch heil“, so Thißen.

Die beiden rüstigen Senioren sind so etwas wie Vorbilder für Kim Dreilich. „Ich kann mir gut vorstellen, auch 55 Sportabzeichen zu machen“, meint die Elfjährige. Sie hat keine Probleme, die Bedingungen zu erfüllen. Sie ist beim ART in der Leichtathletik und hat früher geturnt. „Beim Turnen hat die Leiterin auch Sportabzeichen abgenommen, da hat sie mich einfach mal gefragt, ob ich das nicht auch machen möchte“, so Dreilich. Sie wollte und hat inzwischen fünf Kinder- und Jugend-Sportabzeichen zu Hause.

 

(TH)

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