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DSC hält einen Punkt fest

Ergebnis: 12:12 (4:3/3:4/3:1/2:4)
pers. Fehler: 6:5

Ausgangslage/Spielverlauf:

Der SV BW Bochum gibt es zwar ungern zu, hat aber in der 2. WBL West die Favoritenrolle im Kampf um den Platz beim DWL-Aufstiegsturnier. Lediglich die Bundesligareserve des ASC Duisburg II ist personell in dieser Saison besser aufgestellt, als die Gäste. Zum Gastspiel in Düsseldorf hatte Bochums Trainer Voß bis auf seine etatmäßige Nummer 1 auch alle Leistungsträger an Bord.

Die DSC-13 hatte also einen richtigen Brocken vor der Brust und musste zudem den unerwarteten Verlust ihres Centers Timo Gonzalez Rodriguez (Magen-Darm-Infekt) verdauen. Trotzdem wollte man nicht leichtfertig Punkte herschenken und gab in gewohnter Manier von Beginn an alles.

1. Viertel:

Es entwickelte sich ein Angriffsspiel auf schwimmerischen und spielerischen Topniveau. Beide Mannschaften leisteten sich jedoch ein paar Fehler in der Verteidigung, sodass es im weiteren Spielverlauf zu Hauf auf beiden Seiten klingelte.

Die Gäste erwischten dabei den etwas besseren Start und konnten sich trotz Treffer von Ogün Agirkaya (Überzahl/2:50) und Dirk van Kaathoven (Rückraum/3:29) zur Mitte des ersten Viertels über eine knappe 2:3-Führung freuen.

Danach zeigte sich das Schlagmann-Team jedoch konsequenter im Angriff und drehte mittels eines Doppelschlags durch Center Carlo Pavljak (Ballverlängerung/5:19; Überzahl/7:14) die Partie.

Zwischenstand: 4:3

2. Viertel:

Auch im zweiten Viertel blieb es offensiv. Der DSC konnte seine Führung zunächst durch einen Rückraumtreffer von Ogün Agirkaya auf 5:3 ausbauen (8:26) musste dann aber 3 Gegentreffer in Serie verdauen, ehe Joost van Kaathoven in der letzten Viertelminute wieder ausgleichen konnte (6:6/Konter/15:07). Ausgeglichen ging es dann auch in die Halbzeit, da beide Mannschaften in den letzten beiden Angriffen je einen Strafwurf verwandeln konnten. Für den DSC behielt hier eine Sekunde vor Viertelende Dirk van Kaathoven die Nerven.

Halbzeitstand: 7:7

3. Viertel:

Das Spiel war also für beide Teams wieder auf Anfang gestellt. Doch dieses Mal erwischte die DSC-13 den besseren Start, wenngleich man sich mit zählbaren Aktionen bis zur Viertelmitte Zeit ließ. Ogün Agirkaya brach erneut den Bann beim DSC (8:7/Rückraum/19:46) und Dirk van Kaathoven legte in Überzahl nach (9:7/22:57).

Doch die Gäste antworteten postwendend und erzielten zu leicht aus dem Rückraum den 9:8-Anschlusstreffer. Damit nicht genug, leistete sich Carlo Pavljak seinen dritten persönlichen Fehler, sodass das Schlagmann-Team die letzten 9 Minuten ohne gesetzten Center agieren musste.

Davon jedoch unbeeindruckt stellte Kapitän Joost van Kaathoven mit einem beherzten Rückraumwurf aus rund 8 Metern Entfernung in letzter Sekunde den 2-Tore-Vorsprung wieder her.

Zwischenstand: 10:8

4. Viertel:

DSC-Trainer Schlagmann musste nun Alternativen auf der Centerposition schaffen und taktisch umstellen, was einen kleinen Bruch im Offensivspiel des DSC verursachte. Zwar konnte Dirk van Kaathoven mit seinem 4. Treffer die Gäste noch einmal auf Distanz halten (11:9/Konter/25:52), danach kam man jedoch zu selten zu einem effektiven Abschluss vor dem gegnerischen Tor.

Leider versäumte man es auch in der Folgezeit aus einer guten Kontersituation weiteres Kapital zu schlagen und auf einen möglichen vielleicht sogar entscheidenden 3-Tore-Vorsprung davonzuziehen. So hielt man die Gäste in Schlagdistanz, die nicht aufgaben und zwei Chancen nutzten, um den 11:11-Ausgleich zu erzielen. Noch dazu verlor man nach dessen dritten persönlichen Fehler mit Bastian Lehmann einen weiteren Spieler, dieses Mal auf der Position des Centerverteidigers.

Knapp 2 Minuten vor dem Ende gab es dann den nächsten Nackenschlag für die Schlagmann-Schützlinge. Anstatt nach einem Time-Out eine Überzahlsituation ruhig auszuspielen und erneut in Führung zu gehen, leistete sich der bis dahin stark spielende Jonas Lindner einen katastrophalen Fehlpass und lud so die Gäste zum kontern ein. Diese Gelegenheit wurde von diesen dankend angenommen, sodass sich die verbliebene DSC-10 in den letzten Minuten einem Rückstand gegenüber sah.

Dies weckte jedoch das Schlagmann-Team aus seiner Angriffslethargie. Mit letztem Einsatz und Willen konnte man noch eine Überzahlsituation schaffen, welche Ogün Agirkaya mit kühlem Kopf aus der Distanz 7 Sekunden vor dem Spielende vollstreckte und so dem DSC in diesem Spiel noch einen Punkt sicherte.

Endstand: 12:12

Kader:

Tor:
Thorsten Plehn

Feld:
Jonas Lindner, Paul Lindner, Jakob Lindner (Jg 97), Dennis Fröhlich, Carlo Pavljak (2/Jg 97), Joost van Kaathoven (2), Ogün Agirkaya (4/Jg 97), Dirk van Kaathoven (4), Alexandr Yerunov, Alexander Scholz (Jg 97), Bastian Lehmann

In Klammern stehen die Jahrgänge der Jugendspieler, nebst Anzahl der Treffer.

Fazit / Ausblick:

Der DSC konnte sich im Vergleich zu den letzten beiden Partien noch einmal steigern und zeigte sein bis dato bestes Saisonspiel. Besonders im Überzahlspiel zeigte man sich stark verbessert. Hier nutzte man 3 von 4 Gelegenheiten (Plus einen Strafwurf) zum Torferfolg. Wer bisher immer noch glaubte, dass es nach dem Abgang von Dennis Strelezkij deutlich in der Offensive haken würde, wurde auch heute wieder eines Besseren belehrt.

Man-of-the-Match auf DSC-Seite war sicherlich Ogün Agirkaya, der seine 4 Treffer stets an entscheidender Stelle erzielte und dem man überdies auch den Ausgleichstreffer zu verdanken hatte.

Dem Schlagmann-Team merkte man aber im letzten Viertel das Fehlen seiner beiden Centerspieler bzw. generell zweier Spieler auf der Ersatzbank an. Die Gäste waren hier eben minimal besser aufgestellt. Die zusätzliche Luft nutzten diese dann, um das Spiel kurz vor Schluss noch einmal zu drehen.

Wenngleich Gäste-Trainer Voß die letzte Überzahlsituation als diskussionswürdig einstufte, muss man das Ergebnis eindeutig als leistungsgerecht einstufen. Beide Teams hatten ihre starken und schwächeren Phasen.

Trainer Andreas Schlagmann:
„Wir haben heute über weite Strecken der Partie eine sehr ansprechende Leistung gezeigt. Besonders unsere Chancenverwertung hat mir sehr gefallen. In der Schlussphase hat uns dann ein wenig die Luft gefehlt und es hat sich gerächt, dass wir früher nicht in der Lage waren, dass Spiel zu entscheiden. Trotzdem bin ich mit dem Endergebnis natürlich mehr als zufrieden.“

Joost van Kaathoven:
„Der Punkt heute war sicherlich nicht eingeplant. Natürlich suchen wir immer unsere Chance, aber ich denke, dass jeder von uns vor dem Spiel das Endergebnis so unterschrieben hätte. Trotzdem hat das Remis irgendwo einen kleinen faden Beigeschmack. Bei soviel Einsatz und so einem Spielverlauf willst du natürlich auch gewinnen und vor allem in unserer stärksten Phase im dritten Viertel hatten wir durchaus die Gelegenheit dazu. Hier hat dann für den Überraschungserfolg vielleicht ein klein wenig das Glück gefehlt.“

Nach der umkämpften Partie hat der DSC nun eine Woche Zeit sich zu regenieren und weiter an der Fitness zu arbeiten. Dann heißt es aber Derby-Zeit, denn am Samstag den 12.12.15 ist man bei der SGW Köln zu Gast. Gespielt wird um 18:00 Uhr im LZ Köln-Müngersdorf, Guths-Muths-Weg 1, 50933 Köln-Müngersdorf.

Im letzten Pflichtspiel des Jahres 2015 will man ohnehin nochmal punkten, schon alleine, um die eigene Ausgangsposition zu verbessern (momentan Platz 6 in der 2. WBL West). Da es darüber hinaus auch noch gegen den Rhein-Rivalen geht, braucht sich DSC-Trainer Andreas Schlagmann zumindest keine Gedanken über die Motivation seiner Schützlinge machen.

Nichts desto trotz wartet auf den DSC ein weiteres schweres Spiel, auch weil Kapitän Joost van Kaathoven nicht zur Verfügung stehen wird. Dank zweier Siege steht die SGW Köln auf Platz 4 der 2. WBL West. Allerdings fuhr man diese gegen vermeintlich schwächere Gegner (SV Lünen 08/ Aufsteiger SGW Hamm/Brambauer) ein. Gegen die SGW Solingen/Wuppertal verlor man am letzten Wochenende aber auch nur mit 8:6. Der Gegner des DSC ist also schwer einzuschätzen, jedoch durchaus schlagbar, solange man insbesondere Ungarn-Rückkehrer und Neuzugang Robin Toth in den Griff bekommt, welcher derzeit regelmäßig für die SGW trifft.

Einmal mehr wird es aber darauf ankommen, dass das DSC-Team seine eigenen Stärken im Spiel umgesetzt bekommt.

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