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Ein überfälliger Meistertitel

Für Yannic Lemmen war es der größte Erfolg seiner Karriere. Bei den Deutschen Einzelmeisterschaften holte der Düsseldorfer Wildwasserrennsportler im österreichischen Lofer den Titel über die Sprintdistanz. Der 22-Jährige deklassierte die Konkurrenz mit 1,2 Sekunden Vorsprung auf den ersten Verfolger. Nun will er international nachlegen und reist morgen zum Weltcup nach Augsburg. Im Jahresverlauf möchte das Talent aus Düsseldorf-Heerdt noch bei der U23-WM und der Herren-WM für Furore sorgen.

Yannic, was bedeutet dir dein erster, großer Einzeltitel in Form der Deutschen Meisterschaft?

Das war schon megacool und bedeutet mir richtig viel. Das war längst überfällig für mich, denn bei internationalen Rennen war ich schon häufig bester Deutscher. Dass es jetzt auch mit dem Titel geklappt hat, war mehr als nur ein Schritt in die richtige Richtung und ist für mich Ansporn, international nachzulegen.

Hast du den Titel auch feiern können?

Ja, es war mein erster Titel und da habe ich mir eine Ausnahme in der Saison gegönnt. Normalerweise sind Alkohol und Feiern für mich in dieser Phase des Jahres tabu, aber auf der Abschlussfeier in Lofer habe ich dann gemeinsam mit den anderen Sportlern die Feier genossen.

Welche Reaktionen gab es auf deinen Erfolg?

Es haben sich unheimlich viele Freunde und Bekannte bei mir gemeldet, weil nicht nur ich auf diesen Titel gewartet habe. Die vielen Glückwünsche haben mich sehr gefreut und viele vor Ort haben mir Komplimente gemacht für das tolle Rennen. Es gab jede Menge Gratulanten, die mir gesagt haben, dass ich in dieser Verfassung auch große Möglichkeiten bei internationalen Auftritten habe.

Morgen geht’s nach Augsburg zum Weltcup. Mit welchen Erwartungen trittst du dort an?

Ich war einige Tage krank, aber die Form stimmt und das Ergebnis wird aussagekräftig sein. Für mich ist das eine tolle Standortbestimmung wenige Wochen vor der U23-WM in Österreich. Dort will ich auf jeden Fall eine Medaille holen. Mehr noch: Dort greife ich den Titel an, das wird mein Ziel sein.

Ist auch die Herren-WM im September schon ein Thema für dich?

Da ist auf jeden Fall noch einmal ein Sprung zwischen U23 und den Herren, aber ich habe schon bei Weltcups nachgewiesen, dass ich auf das Podium paddeln kann. Beim Weltcup auf der Strecke, auf der die WM dieses Jahr stattfinden wird, bin ich im Vorjahr Dritter geworden, stand gemeinsam mit meinen Vorbildern auf dem Podest. Ich glaube, ich habe gute Chancen zur WM zu fahren und dort eine gute Leistung zu bringen.

Wir drücken die Daumen und wünschen dir viel Erfolg.

Zur Person: Yannic Lemmen ist 22 Jahre alt und startet für den Kajak Club Düsseldorf. Yannic paddelt seit seinem dritten Lebensjahr, nachdem ihn sein Vater erstmals im Kajak mitgenommen hatte. Seit einigen Jahren ist der gelernte Schreiner in der Nationalmannschaft, vergangene Woche holte er sich erstmals den Deutschen Meistertitel im Sprint. Yannic Lemmen wohnt in Düsseldorf-Heerdt und macht momentan sein Abitur nach. Er trainiert rund 14 Mal in der Woche, häufig auch im Medienhafen in Düsseldorf und auf dem Rhein. Yannic liebt die Sprintdistanz, denn „dort bleibt nicht die Zeit, auch nur einen Fehler auszubügeln“, sagt er selbst.

(JW)

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