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Glanzlos aber letztlich mühelos: ART Giants schicken die Hertener Löwen mit 86:73 in die Wüste

Auch solche Spiele müssen erst einmal gewonnen werden. Die ProB-Absteiger Hertener Löwen waren am vergangenen Samstag auf Raubzug in der Landeshauptstadt aus. Mit nur einem Sieg aus fünf Spielen standen die Raubkatzen bereits in der frühen Phase der Saison mit dem Rücken zur Wand. Und um einmal das Phrasenschein zu bemühen: Angeschlagene Boxer sind gefährlich. Doch das 1st Team konnte im Home of the ART Giants die Weste rein halten und besiegte die Hertener letztlich ungefährdet mit 86:73.

Die rund 300 Zuschauer sahen ein von Düsseldorfer Seite aus kontrolliert geführtes Spiel, in dem die Löwen nur zu Beginn eine Chance wittern durften. Der Hertener Felix Neumann schien für die Defense der Art Giants ein unbeschriebenes Blatt zu sein. Aber obwohl nicht unbedingt mit der Figur eines Modellathleten gesegnet, weiß die Nummer 34 sehr wohl mit dem Ball umzugehen, was Branchenkennern von seinen Stationen in 1. Regionalliga Nord (Cottbus/Magdeburg) sehr wohl bekannt ist. So schenkte der Zwei-Meter-Powerforward den ART Giants gleich fünf Dreier bei fünf Versuchen in Folge ein, unterbrochen von einem Drive in die Zone für 2 Punkte. Insgesamt brachte es Herrmann auf beeindruckende 32 Zähler und sorgte quasi im Alleingang dafür, dass die Hertener überhaupt im Spiel blieben. Die Düsseldorfer wiederum taten sich zu Anfang der Partie vor allem in der Offense schwer. Die Plays liefen nicht wie gewünscht, vielleicht weil ein Quentchen zu viel Selbstvertrauen in die eigene Stärke zu ein paar Prozentpunkten weniger Einsatz führt aber ganz sicher, weil die Gegner alles taten, um die Topscorer Jeremy Lewis und Dainius Zvinklys aus dem Spiel zu nehmen. Dazu ließ das Rebounding der Landeshauptstädter zu wünschen übrig. Gegen eine Mannschaft, die eigentlich nicht mit Brettmonstern jenseits der zwei Meter antritt, aber jeden Punkt dringendst nötig hat, darf man 12 offensive Rebounds nicht zulassen. So mussten die ART Giants zunächst einen 10-Punkte Rückstand aufholen und konnten sich trotz zwei gewonnener Viertel nicht deutlich absetzen: In einer ersten Halbzeit ohne große Aufreger ging es mit einem 44:39 in die Kabine.
Auch Halbzeit Zwei sollte für die Fans des Basketballs im Allgemeinen und den Düsseldorfern im Besonderen keine Aufregung bescheren. Die Hertener mühten sich redlich, die Niederlage abzuwenden, die Düsseldorfer brachten unterkühlt aber mit deutlich mehr Ernsthaftigkeit in der Defense das Spiel nach Hause. Lediglich ein Alley-Oop Slam-Dunk des Löwen Jevonte Hughes (19 Punkte) und die darauf passende Antwort von „Dan the Man“ ebenfalls mit einem krachenden Dunk hoben die Zuschauer aus den Sitzen. Überhaupt hatte der Litauer gerade zu Beginn der zweiten Halbzeit beschlossen, das Heft in die Hand zu nehmen. Unwiderstehliche Drives von außerhalb der Zone brachten Punkte oder waren von den Hertenern nur mit Fouls zu stoppen. Die Zuschauer hätten gerne mehr Zvinklys-Power gesehen, allerdings brachte sich der Litauer auch im zweiten Spiel nach seiner Verletzung in Foultrouble, sodass bei für seine Verhältnisse wenige 20 Minuten Spielzeit „nur“ 18 Zähler auf der Punkte-Konto standen. Überhaupt war die Punkteverteilung an diesem Abend gut gestreut, immerhin fünf Düsseldorfer Akteure trafen zweistellig, herausragend einmal mehr Jeremy Lewis, der trotz intensiver Betreuung wechselnder Verteidiger 26 Punkte markierte (Dreier-Quote 60%/Freiwürfe 100%!).

Fazit:
Auch ohne den immer noch verletzten Paulius Kleiza in letztlich ungefährdeter Arbeitssieg gegen einen schwachen ProB-Absteiger. Die Zuschauer konnten zufrieden sein. Kein Vergleich gegen das packende Herzschlagspiel gegen Hagen, aber eine Top-Mannschaft macht auch aus solchen Spiele, in denen „der Flow“ stottert, zwei Punkte und wie ein Düsseldorfer Spieler mit Augenzwinkern sagt: „Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss.“

Coach Robert Shepherd konnte mit dem Sieg zufrieden sein, aber wird seinem Team sicherlich einschärfen, auch bei Überlegenheit nicht nachzulassen. Die nächste Woche beim Tabellen-Zwölften SV Hagen-Haspe wird zeigen, ob das Team bereit ist, die Begeisterung seriös in Energie umzusetzen und die Serie fortzusetzen.

Punkteverteilung:
Jeremy Lewis (26), Tarik Krvavac (0), Marko Lovric (0), Alexander Goolsby (12), Max Kramer (10), Anton Zraychenko (0), Dainius Zvinklys (18), Sebastian Kehr (2), Milan Kovrat (2), Max Dohmen (14), Julius Dücker (2)

Punkte pro Viertel 24 : 23 / 24 : 23 / 68 : 59 / Endergebnis 86 : 73

(SF)

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