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“Insgesamt ist Düsseldorf hinter den großen Drei einzuordnen“

Christoph Kopp kennt die Marathonszene wie kaum ein Zweiter in Deutschland. Seit Jahrzehnten ist er als Sportlicher Leiter bei Marathonveranstaltungen in Deutschland aktiv. Seit 2006 auch in Düsseldorf beim METRO Marathon. Mit dem 69-Jährigen haben wir wenige Tage vor dem Wettkampf am Sonntag über die sportliche Qualität in diesem Jahr und seine Arbeit gesprochen.

Herr Kopp, Sie sind als Sportlicher Leiter aktiv. Wofür sind Sie in dieser Rolle eigentlich verantwortlich?

Ich kümmere mich nach Absprache mit den Veranstaltern unter anderem um die Einladung der Spitzenläufer. Abhängig vom Budget bastele ich mit meinem Team daran, dass es einen spannenden Rennverlauf geben wird. Meistens hats das in der Vergangenheit gut geklappt.

Die Einladungen und Meldungen dürften ja schon vorliegen. Geht es in den Tagen vor dem Wettkampf bei Ihnen also entspannter zu?

(lacht) Nein, ganz und gar nicht. Mit den Meldungen schlagen wir uns jetzt zwar nicht mehr rum, aber es gibt eine ganze Reihe von Aufgaben, die nun anfallen. Wir betreuen die Athleten schließlich hier vor Ort, da fällt jede Menge Papierkram an und letztlich sprechen wir hier von einer Full-Time-Betreuung. Das beginnt bei der Organisation der Krankenversicherung, geht über die Hotelbuchungen bis zu den Einladungen an die jeweiligen Botschaften. In diesen Tagen herrscht besonders viel Unruhe, weil es häufig kurzfristige Änderungen im Ablauf gibt. Mir wird also nicht langweilig.

Sie kennen das Teilnehmerfeld der Spitzenläufer wie kein Zweiter. Worauf dürfen wir uns in diesem Jahr einstellen?

Wir werden einen Läufer am Start haben, dessen Bestzeit unter dem Streckenrekord liegt. Josphat Muchiri Ndambiri aus Kenia war zwar verletzt, aber wird hier versucehn wieder an sein Topniveau heranzukommen. Geplant ist, dass die erste Streckenhälfte in 65 Minuten angegangen wird. Abhängig vom Wetter am Sonntag könnte der Sieger bei 2:10 Stunden ins Ziel kommen. Bei einer Zeit in dem Bereich wären wir nicht enttäuscht.

Was ist von den deutschen Startern zu erwarten?

Dort sieht es gut aus: In Julian Flügel haben wir einen Olympia-Teilnehmer am Start, der als Neu-Düsseldorfer die Farben des ART repräsentieren wird. Er ist mittlerweile auch wieder schmerzfrei, wird wegen seines Trainingsrückstandes aber vermutlich noch nicht an sein Optimum heranlaufen können. Achten sollte man auch auf Dominik Fabianowski aus Wattenscheid, der erstmals ganz speziell für Marathon trainiert hat und frisch aus einem Höhentrainingslager kommt.

Der METRO Marathon hat mittlerweile Tradition in Düsseldorf. Wo würden Sie als Kenner der Szene die Veranstaltung im nationalen Vergleich ansiedeln?

Die Veranstaltung ist in Sachen Organisation und Außenwirkung für alle Athleten als sehr gut einzustufen. Die Strecke ist gut, trotz der Brückenüberquerung und ermöglicht starke Zeiten, weil sie insgesamt sehr flach ist. Insgesamt ist Düsseldorf hinter den großen Drei einzuordnen. Hinter Berlin, Frankfurt und Hamburg kommt dann der METRO Marathon, auf Augenhöhe mit Hannover beispielsweise. Was die Teilnehmerzahlen angeht ist sicherlich noch Luft nach oben. Da können wir in Zukunft bestimmt noch mehr Läufer beispielsweise aus den Benelux-Ländern ansprechen.

Vielen Dank für das Gespräch.

(JW)

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