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Interview Stefan Adam und Niki Mondt: „Wir müssen endlich anfangen, effektiver zu spielen!“

Die Düsseldorfer EG hat in der Spielzeit 2017/18 bislang 20 Partien bestritten. Sie liegt derzeit mit nur 22 Punkten auf Platz 13 der Tabelle. Geschäftsführer Stefan Adam und der Sportliche Leiter Niki Mondt ziehen zu Beginn der Länderspielpause eine erste Bilanz des Saisonstarts.

Stefan Adam und Niki Mondt, wie sehen Sie die derzeitige sportliche Situation?

Stefan Adam: Wir haben uns eindeutig zu selten für gute Leistungen belohnt. Dennoch sind wir nach wie vor von der notwendigen Neuausrichtung der DEG nach der vergangenen Spielzeit überzeugt. Wir haben stets betont, dass wir uns nach den vielen Veränderungen auf und neben dem Eis in einem Entwicklungsprozess befinden. Dieser ist noch lange nicht abgeschlossen. Ein weitreichender Neuanfang braucht eben seine Zeit und erfordert leider auch Geduld – auch wenn das zuweilen allen Beteiligten etwas schwer fällt und viele Beobachter das manchmal vergessen. Aber schlussendlich lügt auch die aktuelle Tabelle nicht. Wir sind mit dem bisher Erreichten natürlich nicht zufrieden.

Niki Mondt: In der Mehrzahl der bislang 20 Spiele haben wir eine sehr ordentliche, engagierte Leistung gezeigt. Wenn man die einzelnen Begegnungen genauer betrachtet, lässt sich dies eindeutig belegen. Aber leider ist uns das zu selten über die vollen 60 Minuten gelungen. Zudem hatten wir in der Chancenverwertung und auch in Überzahl deutliche Schwächen. Daran müssen wir weiter intensiv arbeiten! Zusammengefasst bin ich mit der Art und Weise, wie sich das Team bislang präsentiert hat, im Großen und Ganzen zufrieden. Aber natürlich nicht mit den Ergebnissen und dem augenblicklichen Tabellenplatz.

Wie kann man eine relativ gute Gesamtleistung in gute Ergebnisse umwandeln?

Adam: Wir analysieren die Situation mit Mike Pellegrims und allen Beteiligten sehr genau. Denn wir haben auch viele positive Ansätze gesehen. Wir sind – über 20 Spiele gesehen – in der Offensive variantenreicher, schneller und frischer. Wir hatten in der Mehrzahl der Spiele deutlich mehr Torschüsse als der Gegner. Das ist in der Summe kein Zufall.

Mondt: Wir nehmen den aktuellen Tabellenplatz nicht auf die leichte Schulter. Es ist immerhin schon mehr als ein Drittel der Saison gespielt. Aber es gibt im Sport solche und solche Phasen. Ingolstadt beispielsweise, eines der stärkeren DEL-Teams, hat gerade sieben Begegnungen in Folge verloren. Auch Wolfsburg und Iserlohn sind schlecht gestartet und haben sich dann deutlich gesteigert. Bei uns aber dauert diese Phase leider schon deutlich zu lange. Uns fehlen die zählbaren Ergebnisse. Über Ursachen und darüber, wie man diese Entwicklung zum Guten wenden kann, denken wir jeden Tag intensiv nach.

Adam: Wir wollen und müssen schnellstmöglich wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Hoffnungen und Wünsche alleine genügen nicht. Da ist jetzt naturgemäß auch der Trainerstab gefordert. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir jede Menge verletzungsbedingte Ausfälle zu beklagen haben. Das soll keinesfalls eine Entschuldigung sein, kann aber manche Spielverläufe doch punktuell erklären. Nicklas Mannes und Johannes Huß beispielsweise, sind gute Jungs und große Talente, aber nach ihren langen Verletzungspausen physisch noch nicht zu 100% auf der Höhe und nahezu ohne DEL-Erfahrung. Natürlich können sie gestandene und erfahrene Verteidiger wie Tim Conboy und Alex Picard nicht mal eben vollwertig ersetzen. Wir lassen sie aber dennoch spielen, weil wir an sie glauben.

Mondt: Im Sturm gilt bei Leon Niederberger und Lukas Laub dasselbe. Sie zeigen gute Ansätze und großen Einsatz. Gerade Lukas hat sich enorm gesteigert. Dennoch kann es kurzfristig nicht ihre Aufgabe sein, in der Offensive Schlüsselspieler wie der fest eingeplante Scorer Rob Bordson oder Daniel Weiß 1:1 zu ersetzen.

Wie ist der Stand bei den verletzten Spielern?

Mondt: Tim Conboy fällt aufgrund von Folgeerscheinungen nach seinen Knieverletzungen in den vergangenen Jahren weiterhin aus. Bei ihm ist aktuell noch nicht absehbar, wann und ob er zurückkommt. Alex Picard hat Probleme mit beiden Knien und muss das bei geringst möglicher Belastung auskurieren. Bei ihm rechne ich noch mit rund zwei bis drei Wochen Pause. Ähnlich lange planen wir nicht mit Rob Bordson, der nach wie vor Probleme mit der Leiste hat. Bei Manuel Strodel und seinen Bein-Problemen glaube ich, dass er erst Ende November wieder voll belasten kann. Bei Daniel Weiß nach seinem Pucktreffer und bei Henry Haase bin ich hingegen guter Dinge, dass sie nach der Länderspiel-Pause wieder ins Team zurückkehren können.

Wo sehen Sie die DEG um die Weihnachtszeit?

Adam: Wir müssen endlich anfangen, noch effektiver zu spielen und Zählbares zu holen. Das wird nicht einfach, da auch viele unserer Konkurrenten fleißig punkten und die Liga extrem ausgeglichen ist. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass wir eine kontinuierliche Aufholjagd starten und uns in der Tabelle deutlich verbessern können. Erst Recht, wenn die verletzten Leistungsträger zurückkehren und wir uns weiterhin auf die großartige Unterstützung unserer Fans verlassen können. Ich bleibe dabei: Wenn wir in den kommenden Wochen mit der nötigen Konstanz und Konsequenz auftreten, werden sich wieder mehr Siege und Erfolge einstellen. Und das ist genau das, was wir uns alle gemeinsam erhoffen und erwarten.

(TM/FF)

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