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“Nach dem Marathon ist vor dem Marathon….“

Beim Frankfurt-Marathon am Wochenende hat sich die Mannschaft das ART Düsseldorf die Deutsche Marathonmeisterschaft gesichert. Timo Göhler, Andreas Straßner, Paul Schmidt und Philipp Baar holten sich Gold in der Teamwertung. Göhler kam als fünfter Läufer ins Ziel, Straßner als Sechster. Und da hatte der 38-Jährige Straßner noch keine Ahnung, dass er damit den dritten Deutschen Marathonmeistertitel klargemacht hatte, wie er uns im Interview erzählt hat.
Wann haben Sie erfahren, dass es für die Mannschaftsmeisterschaft gereicht hat?

Relativ spät. Ich war ziemlich abgelenkt als ich ins Ziel kam. Da stand plötzlich meine Freundin, die auch mitgelaufen war. Aber sie musste nach zwölf Kilometern aussteigen mit einem Muskelfaserriss und deswegen war ich einfach wahnsinnig verwundert als sie im Ziel vor mir stand. Das war ein kleiner Schock und deswegen habe ich ganz vergessen, dass es ja noch um die Meisterschaft ging. Das hat wahrscheinlich 20 Minuten gedauert, bis ich gecheckt habe, dass wir wirklich Meister sind.

Was war mit ihren Teamkollegen?

Die haben das sofort gewusst. Der Timo hat im Ziel auf Paul gewartet und als der ankam, da war es klar. Dann haben die beiden mich gesucht, um mir die gute Nachricht zu überbringen. Denn ich hatte es auf der Strecke nicht mitbekommen, dass der dritte Regensburger unterwegs ausgestiegen war. Deswegen war ich mir nie sicher, dass es wirklich für den Titel reicht.

Wie war das Rennen aus Ihrer Sicht?

Ich hätte mir gern einen anderen Rennverlauf für mich gewünscht. Aber es gab eigentlich keine andere Möglichkeit als die, die ich gewählt habe. Es war sehr windig und wir hatten starken Gegenwind.

Was heißt das?

Und es gab nur zwei taktische Möglichkeiten für den Gegenwind. Entweder bleibe ich in der großen Gruppe und versuche gemeinsam schnell durch den Wind zu laufen oder ich lasse mich zurückfallen und versuche es später alleine. Irgendeinen Tod muss man sterben und ich habe gehofft, dass ich in der Gruppe besser durch den Wind kommen.

War das die richtige Wahl?

Ja, es gab eigentlich keine andere Möglichkeit. Einer aus der Gruppe ist zurückgefallen. Der hat dann fünf Minuten verloren, nur weil er alleine durch den Wind laufen musste. Es war einfach zu stürmisch und das ist einfach nicht optimal, um zu laufen. Dann musst du dich eben anderen Renntaktiken beugen. Normalerweise laufe ich hinten raus ja schneller, aber das ging hier einfach nicht.

Was kommt nach dem Frankfurt Marathon?

Das war jetzt das Saisonende, auf das habe ich noch hin gefiebert. Jetzt lassen wir mal das Frühjahr kommen. Erst mal mache ich zwei Wochen nichts. Und dann geht ganz normal das Training weiter. Hinter mir liegen zwölf Wochen harte Vorbereitung auf den Frankfurt-Marathon, jetzt ruhe ich mich aus und fange langsam an, den nächsten Marathon vorzubereiten. Nach dem Marathon ist vor dem Marathon.

Was ist das nächste Ziel?

Das wird die Deutsche Meisterschaft in Düsseldorf am 29. April 2018 sein. Da treten wir mit dem ART als Titelverteidiger an. Ich hoffe, dass wir dann wieder einen Grund zu feiern haben. Nämlich den vierten Meistertitel.

 

(PK)

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