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Panther müssen nach 39:41-Niederlage in die Relegation

(Foto: Düsseldorf Panther / Jürgen Kirchenbauer)

Düsseldorfer verspielen gegen Berlin Adler eine zwischenzeitliche 18-Punkte-Führung

 

Düsseldorf, 31. Juli 2016 –Die Düsseldorf Panther haben auch ihre letzte Chance verspielt, das Tabellenende der German Football League verlassen zu können. Nach dem 39:41 (0:7, 24:7, 0:7, 15:20) gegen die Berlin Adler hat der sechsmalige deutsche Meister im American Football nur noch rein theoretische Chancen, die Hamburg Huskies von Platz sieben zu verdrängen.
Da nicht damit zu rechnen ist, dass die seit dem ersten Spieltag der vergangenen Saison sieglosen Raubkatzen drei ihrer noch verbliebenen fünf Spiele (allesamt gegen die vier Top-Teams der GFL) gewinnen, müssen Headcoach Michael Wevelsiep und seine Schützlinge sich auf die Relegationsspiele um den Erstligaerhalt einstellen. Dabei wird am 17. September in Düsseldorf und zwei Woche später auswärts der Meister der GFLII Nord Gegner sein, voraussichtlich entweder der alte Rivale Cologne Crocodiles oder die Paderborn Dolphins.

„Ich bin natürlich tief enttäuscht, dieses Spiel durften wir einfach nicht mehr aus der Hand geben“, fasste Headcoach Wevelsiep nachher die völlige Fassungs-und Ratlosigkeit im Lager der Gastgeber zusammen. Die Panther schafften nämlich das traurige Kunststück gegen die bis dahin eher harmlosen Hauptstädter in den letzten sechs Minuten eine 18-Punkte-Führung zu verspielen. Begonnen hatte die Partie zunächst gemächlich. Die Berliner marschierten zweimal mit vielen Läufen übers Feld, die Panther konterten zweimal mit einem Run-Pass-Mix.

Kurz nachdem die Düsseldorfer zum 14:14 ausgeglichen hatten, ein erster Zwischenspurt der Hausherren – initiiert von der Defense. Tim Rademacher fing einen Berliner Pass ab, die Panther nutzten den Ballbesitz 53 Sekunden vor der Pause zur ersten Führung. Dann eroberte Danny Niemann einen Fumble von Adler-‚Ami‘ Mason Zurek, Kicker Daniel Schuhmacher erhöhte zum 24:14-Pausenstand. Im von Düsseldorfer Seite fast schon traditionell etwas holprigen dritten Viertel kamen die Gäste auf 21:24 heran, ehe das turbulente, punkte- und aufregungsreiche Schlussviertel die Zuschauer elektrisierte.

Mit zwei tollen Angriffsserien, gekrönt durch drei tolle Catches von Tightend Manuel Engelmann , bauten die Panther ihre Führung auf 39:21 aus. Mit Blick darauf, dass ein Sieg mit mindestens vier Punkten Unterschied her musste, hatten die Gastgeber zwischenzeitlich erfolgreich eine Zwei-Punkte-Conversion statt eines Extra-Punktes probiert, die Fans feierten schon den ersten Saisonsieg. Doch die Berliner schlugen zurück: „Einige meiner Jungs sind unter Druck am besten“, strahlte Adler-Headcoach Eric Schramm nachher und erklärte das Erfolgsrezept: „Wir haben einige Spezialitäten probiert, die wir dieses Jahr noch gar nicht gespielt haben –und es hat funktioniert.“

Erst gelang den Gästen innerhalb von nur 55 Sekunden ihr vierter Touchdown. Dann überraschten sie die Düsseldorfer, die nicht rechtzeitig die Spieler ihres ‚Hands Team‘ auf den Platz schickten, mit einem Onside-Kick, eroberten den Ball gleich wieder und scorten erneut. Das 39:35 hätte für die Düsseldorfer immer noch gereicht, um im direkten Vergleich die Nase vorn zu haben. Aber der Angriff wurde gestoppt und die Defense der Rheinländer zerbröckelte nun völlig und wurde von den Berlinern geradezu genüsslich auseinander genommen. Fast schon zwangsläufig das Adler-Fieldgoal zum 39:38-Anschluss. Damit hätten die Panther zwar endlich mal wieder gewonnen, aber im direkten Vergleich das Nachsehen.

Beim Versuch, unbedingt noch einmal zu punkten, verlor ausgerechnet der bis dahin so starke Manuel Engelmann den Ball und die Gäste nutzte ihre Chance um durch ein weiteres Fieldgoal die Partie noch zu gewinnen. Überschwänglicher Jubel bei den schwarz-gelben Raubvögeln, Konfusion, tiefe ungläubige Depression und schlichtes Nicht-Begreifen bei den schwarz-roten Raubkatzen! „Ich bin mindestens genauso enttäuscht wie ihr“, sagte Headcoach Wevelsiep seinen Spielern und gestand: „Auch wir Coaches haben Fehler gemacht.“ Klarer formulierte es sein Kollege, Runningback-Trainer Franceso Mavaro: „Ihr als Spieler habt euch nichts vorzuwerfen, ihr habt toll gekämpft und alles gegeben. Dieses Spiel haben nur wir Coaches verloren.“

Wirklich war es in der Endphase in und um die Teamzone ausgesprochen chaotisch zugegangen. So nahm der Cheftrainer direkt vor dem siegbringenden Berliner Fieldgoal ein Time-out und erntete damit bei einer Reihe von Spielern und Coaches und vielen Fans Unverständnis. „Ich wollte unserer Offense noch einmal Zeit geben, vielleicht doch noch zurück zu schlagen“, erklärte Wevelsiep, dass er das Gesamtergebnis, den direkten Vergleich im Blick hatte. Andere hätten hingegen einen – wenn auch zu knappen Sieg – bevorzugt. „Endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis zu haben, hätten der Psyche gut getan“, vertrat Offense Coordinator Marc Ellgering diese Ansicht. „Gerade in Hinsicht auf die Relegation wäre es schön gewesen, endlich mal mit einem Sieg für all die Arbeit belohnt zu werden, und zu wissen, wir können doch noch gewinnen.“

Denn damit können in den restlichen Saisonspielen gegen Rekordmeister Braunschweig (6. August), die Dresden Monarchs (20. August) und die Kiel Baltic Hurricanes (3. September) sowie auswärts in Kiel und bei den Berlin Rebels wohl nur unverbesserliche Optimisten rechnen . . .

 

  1. Juli 2016
    Düsseldorf Panther – Berlin Adler 39:41 (0:7, 24:7, 0:7, 15:20)

    0:7     Nojan Darvish, 1-Yard-Lauf, PAT Nicolai Schumann; 5:47 Minuten gespielt;
    7:7         Jeremiaha Gates, 2-Yard-Lauf, PAT Daniel Schuhmacher; 14:27
    7:14       Nojan Darvish, 1-Yard-Lauf, PAT Nicolai Schumann; 18:56;
    14:14    Florian Eichhorn, 2-Yard-Pass von Clark Evans, PAT Daniel Schuhmacher, 21:35;
    21:14    Jeremiaha Gates, 12-Yard-Pass von Clark Evans, PAT Daniel Schuhmacher, 23:07;
    24:14    Daniel Schuhmacher, 34-Yard-Fieldgoal, 23:56
    24:21    Mason Zurek, 2-Yard-Lauf, PAT Nicolai Schumann, 32:31
    32:31    Clark Evans, 1-Yard-Lauf, Zwei-Punkte-Conversion: Lauf Jeremiaha Gates, 36:56;
    39:21    Manuel Engelmann, 17-Yard-Pass von Clark Evans, Pat Daniel Schuhmacher, 41:16;
    39:27    Danilo Naranjo Gonzalez, 21-Yard-Pass von Paul Zimmermann, 42:11;
    39:35    Paul Zimmermann, 1-Yard-Lauf, Zwei-Punkte-Conversion: Lauf Paul Zimmermann 44:14
    39:38   Nicolai Schumann, 39-Yard-Fieldgoal, 47:25;
    39:41   Nicolai Schumann, 28-Yard-Fieldgoal, 47:56

 (JN)

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