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Von Süß- auf Salzwasser

Vor Kiel segelt die erste Deutsche Segelbundesliga erstmals in der Saison auf dem Meer

Samstag, 17. Juni gegen 11:15 Uhr auf Boot Nummer 3 wird es für die Crew des Düsseldorfer Yachtclubs (DYC) wieder ernst. Dann sollen bei der dritten Meisterschaftsregatta (bis 19. Juni) der ersten Deutschen Segelbundesliga (DSBL) wieder wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt ersegelt werden. Diesmal ist die Ostsee vor Kiel-Schilksee das Erstligarevier. Die Ostsee zählt auf Grund der guten Windverhältnisse zu den besten Segelrevieren der Welt. Fast immer herrschen hier optimale Windverhältnisse, Flauten und schwere Stürme sind selten, und bei frischem Wind bieten die engen Gewässer immer wieder Schutz vor hohem Seegang. Besonders durchziehende Tiefdruckgebiete sorgen immer wieder für beste Winde aus westlichen Richtungen. Im Sommer wechseln diese aber auch oft mit ausgiebigen Ostwindperioden, wenn sich Hochdruckgebiete über Osteuropa festsetzen. Deshalb findet vor Kiel auch alljährlich mit der „Kieler Woche“ das weltweit größte Seglerfest statt, so wie an diesem Wochenende. „Erstmals wird die Segelbundesliga parallel zur Kieler Woche gesegelt. Das ist schon etwas Besonderes, inmitten des global bedeutendsten Segelsportereignisses dabei zu sein“, meint DYC-Bundesliga-Steuermann Julius Schrader.

Für ihn ist es die Meisterschafts-Salzwasserpremiere. In seinen bisherigen Liga-Einsätzen als Steuermann waren Binnengewässer, vorzugsweise der Wannsee in Berlin, seine „Spielwiese“. „Segeln ist segeln, egal ob auf Süß- oder Salzwasser. Aber meine Salzwasserpremiere ist gleichzeitig für alle anderen auch Neuland“, verrät Schrader. Erstmals wird ein Bundesliga-Event auf der sogenannten TV-Bahn auf der Außenförde veranstaltet. Das hat den Vorteil, dass der Wind gleichmäßiger weht. Auf der Innenförde, direkt vor der „Kiellinie“, gab es meist drehende und böige Winde, die unvorhersehbar
waren.

Die gleichmäßigeren Windverhältnisse herrschten auch beim DYC-Trainingslager in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt am vergangenen Wochenende. Gemeinsam mit den Liga-Teams aus Bremen. Lübeck und Überlingen wurden sämtliche Manöver geübt und unter Wettkampfbedingungen trainiert. „Die Trainingsbedingungen waren phänomenal. Seglerisch lief es topp, der Teamspirit stimmte. Es lief wirklich gut, und wir hatten alle Spaß“, urteilt der Steuermann. Kein Wunder also, dass die Düsseldorfer ihrem ersten Liga-Start am Samstag in Kiel entgegen fiebern. „Wir sind hochmotiviert und werden unser bestes geben“, verspricht Schrader.

Und das soll in Kiel zu einem Platz um zehn unter den 18 Erstligisten reichen. Damit würde sich der DYC in der Tabelle etwas weiter nach oben orientieren. „Wir sind aktuell Tabellen-15. und stehen auf dem ersten Abstiegsrang, den wir gerne verlassen würden. Da haben wir natürlich etwas Druck. Aber wir haben in den ersten beiden Erstliga-Regatten einige gute Einzelergebnisse erzielt und in den Rennen immer wieder gezeigt, dass wir es können. Wenn wir etwas mehr Konstanz in unsere guten Leistungen bekommen, dann ist Platz zehn realistisch“, prophezeit der Sportliche Leiter des DYC Jan-Philipp Hofmann.

(JB)

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