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Weiblich und elegant – und etwas anders

v.l.: Roger Nagel, Sean Lowe

Sie machen die Dinge etwas anders. Sie orientieren sich an dem, was in anderen Städten, anderen Ländern funktioniert und erfolgreich ist. Sie tun es mit Überzeugung. Und sie haben damit Erfolg.

Roger Nagel und Sean Lowe sind die Köpfe hinter den Capitol Bascats. Düsseldorfs erster Basketballverein für Mädchen und Frauen ist erst rund ein halbes Jahr alt und prompt durchgestartet. „Wir sind mit großen Zielen gestartet und haben uns ehrlich gesagt schon selbst übertroffen. Das macht uns glücklich und stolz“, sagt Roger Nagel, Trainer und erster Vorsitzender des Vereins.

Auf der vereinseigenen Homepage schreiben die Bascats, dass sie „die Sportlandschaft Basketball für den weiblichen Bereich in der Sportstadt Düsseldorf neu ausrichten“ wollten. Und tatsächlich haben Nagel und Lowe in kurzer Zeit schon viel bewegt. Mehr als 120 Mitglieder hat der Verein bereits zusammen, zehn Mannschaften im Damen- und Jugendbereich sind gegründet worden. Tendenz steigend.

„Alle Basketballvereine, die im weiblichen Bereich Erfolg haben, mussten sich vom Hauptverein trennen“, erläutert Roger Nagel, der jahrelang beim ART Düsseldorf als Coach tätig gewesen war. „Bei den Bascats werden alle Anstrengungen, Bemühungen und finanziellen Mittel für unsere Mädchen und Damen genutzt. Dazu haben wir kurze Entscheidungswege und sind viel flexibler.“

Dass die Bascats als neugegründeter Verein auch mit Hürden und Startschwierigkeiten zu kämpfen hatten, verstanden Nagel und Lowe als Herausforderung. Aus den Schwächen machten sie eine Tugend. „Der Stadtsportbund hat uns toll unterstützt, konnte uns als neugegründetem Verein aber verständlicherweise fast nur kleine Sporthallen für das Training zur Verfügung stellen“, erzählt Roger Nagel. Weil Mannschaftstraining in klassischer Form aufgrund der räumlichen Enge schwierig gewesen wäre, wählten die Bascats andere Wege.

So stand bei Nagel, Lowe und dem gesamten Trainerteam positionsspezifisches Training auf dem Programm. Das Besondere: Bei den Bascats trainierten plötzlich Spielerinnen altersübergreifend zusammen. „Wir haben prominente Trainer für die entsprechenden Positionen verpflichtet und Mädchen und Damen zusammen in eine Gruppe gesteckt“, erklärt Nagel die eher ungewöhnliche Maßnahme. Der Erfolg gibt den Bascats aber recht. Mannschaftsverbünde brachen auf, junge Spielerinnen lernten von erfahrenen Kräften, Talente motivierten die Großen.

„Wenn du nicht grundlegend anders arbeitest und für dich wirbst, wirst du dich als Verein so entwickeln wie der Mainstream“, mutmaßt Nagel. Bei den Bascats laufen die Uhren deshalb anders. In André Pollmächer zeichnet sich einer der erfolgreichsten deutschen Langstreckenläufer der jüngeren Vergangenheit für das Athletiktraining der Basketballerinnen aus. Paul Gudde, dessen Training bereits von NBA-Spielern in Anspruch genommen wurde, bietet positionsspezifisches Training für die Aufbauspielerinnen an. Zwei von zahlreichen Sonderangeboten an die Spielerinnen.

Dass die Bascats mit ihrer Herangehensweise erfolgreich sind, untermauern auch die Ergebnisse der Teams. In der U15-Altersklasse dominieren die Bascats beispielsweise die Regionalliga. Die Damenmannschaft durfte in der Bezirksliga starten und steuert nach den ersten Eindrücken auf den Aufstieg zu. Für ein dickes Ausrufezeichen sorgte das von Sean Lowe betreute Team im Pokal. Dort gelang den Bascats gegen die Oberligaspitzenmannschaft aus Herne ein überragendes 60:32. „Eine ganz tolle Bestätigung für unsere Arbeit“, jubelte Lowe, der als Jugendspieler in Leverkusen wertvolle Erfahrungen sammelte und unter anderem von der deutschen Basketball-Trainerkoryphäe Dirk Bauermann lernte.

„Wir werden und wollen die Puzzlestückchen weiter zusammenbauen und lassen uns von unserem Weg nicht abbringen“, sagt Roger Nagel, der seit mehr als 40 Jahren im Trainergeschäft tätig ist. „Nach so vielen Jahren im Sport ist die Arbeit bei den Bascats noch einmal ein Quantensprung. Wir haben und nutzen unseren Gestaltungsraum, der Job macht unheimlich viel Spaß.“ Und Sean Lowe klärt noch den Vereinsnamen auf: „In Bascats steckt das englische Wort für Katzen“, erklärt er. „Auch wir wollen wie Katzen weiblich und elegant sein.“ Die Bascats scheinen auf einem guten Weg dorthin.

Mehr Infos unter capitolbascats.de.

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