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„Wenn wir verlieren, erwartet uns ein Todesmatch“

Die Tennisspielerinnen vom Rochusclub haben in der zweiten Bundesliga am Sonntag ein Endspiel vor der Brust. Beim TC Rot-Weiß Wahlstedt ist ein Sieg fast Pflicht, soll es etwas werden mit dem Projekt Klassenerhalt. Im vergangenen Jahr rettete sich das Team von Trainer Thomas Schäck als Tabellenfünfter nur, weil in ETuF Essen ein Bundesligist seinen Rückzug angemeldet hatte. In diesem Jahr soll es auf direktem Weg zum Ligaverbleib reichen. Thomas Schäck gibt sich in den „Dienstagsfragen“ der Sportstadt Düsseldorf zuversichtlich.
 
Thomas Schäck, inwiefern ist das Duell in Wahlstedt ein Matchball-Spiel im Kampf um den Klassenerhalt?

Das ist ein Endspiel für uns, keine Frage. Die zweite Liga ist eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Drei Mannschaften marschieren unantastbar vorne weg, die anderen vier kämpfen um den Ligaverbleib. Wir haben gegen Lintorf glücklicherweise gewonnen, das verschafft uns Luft. Mit einem Sieg gegen Wahlstedt sind wir sicher Fünfter. Verlieren wir aber, erwartet uns ein Todesmatch gegen Münster. Das wollen wir unbedingt umgehen.

Was spricht für Ihr Team?

Wir sind es gewohnt, uns im knallharten Abstiegskampf zu bewähren. Wir haben eine gute Mischung und vor allem eine gute Stimmung im Team. Wir werden die Nerven behalten. Die Qualität für den Klassenerhalt haben wir auf jeden Fall.

Raubt das nicht Motivation, wenn das Leistungsgefälle in der Liga zwischen den Topteams und dem Rest der Konkurrenz so eklatant groß ist?
 
Ganz im Gegenteil: Bei uns spielen fast ausnahmslos Amateure, die den Matches gegen internationale Spitzenprofis entgegenfiebern. Auch wenn klar ist, dass man da im Normalfall verliert, ist es ein großer Ansporn, sich gegen solche Spielerinnen beweisen zu dürfen. Wir haben nur zwei Profis, die wir sporadisch einsetzen können.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Rochusclub-Damen?

Wir haben schon einige Schläge mitbekommen. Nachdem wir vergangene Saison als Absteiger eigentlich schon festgestanden haben, hatten wir unsere Planung für die dritte Liga ausgerichtet. Wir haben nach dem Rückzug von Essen lange überlegt und uns bewusst für die zweite Liga entschieden, aber in dieser Zeit auch Spielerinnen verloren. Vor allem bei jungen Kräften hat es uns erwischt: Anna-Lena Linden pausiert wegen ihres Abiturs, Nora Niedmers hat uns in Richtung Ludwigshafen verlassen. Besonders schmerzhaft war der Abgang von Katharina Gerlach, einem jungen, vielversprechenden Talent, das zum Leistungsstützpunkt nach Kamen gewechselt ist. Ein nachvollziehbarer Schritt, der allerdings auch einen Vereinswechsel mit sich gebracht hat.

Was haben diese Rückschläge für die Entwicklung Ihrer Mannschaft bedeutet?

An unserer Philosophie hat sich nichts geändert. Wir werden weiterhin versuchen, Talente aus der Region für unsere Mannschaft und den Verein zu begeistern. Deshalb wäre der Klassenerhalt auch so wichtig. Die zweite Bundesliga ist ein schlagendes Argument. Natürlich waren diese Abgänge in kurzer Zeit nicht mit Spielerinnen aus dem Nachwuchsbereich zu kompensieren. Wir hoffen, dass wir das jetzt mit erfahrenen Spielerinnen über die Bühne bringen können. Langfristig arbeiten wir daran, junge Spielerinnen aus der Region zu fördern. Sie sollen sich im Rochusclub heimisch fühlen und mit uns identifizieren. Und wir wollen unser Alleinstellungsmerkmal wahren: Der Rochusclub ist der einzige Verein in Deutschland mit einem Team in der Herren- und Damen-Bundesliga.

Wir hoffen, dass das so bleibt. Viel Erfolg und danke für das Gespräch, Herr Schäck.

INFO: Am Sonntag spielen die Tennisdamen des Rochusclub in der zweiten Bundesliga beim TC Rot-Weiß Wahlstedt. An den beiden letzten Spieltagen schlagen die Spielerinnen von Trainer Thomas Schäck am heimischen Rolander Weg auf. Am 12. Juni empfängt der Rochusclub Union Münster, am 19. Juni geht es gegen Blau-Weiß Aachen.

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