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11 Antworten zum Heimspiel gegen Karlsruhe

Preußer glaubt an ersten Heimerfolg der Saison

Robert Bozenik - bisher eine Enttäuschung im Trikot der Fortuna. Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Es ist der fünfte Anlauf in dieser Saison, um erstmals drei Punkte vor eigenem Publikum einzufahren. Fortuna Düsseldorf möchte zudem in der 2. Bundesliga den Sprung in die obere Tabellenhälfte schaffen. Wie die Situation vor dem Heimspiel am zehnten Spieltag gegen den Karlsruher SC am Samstag ausschaut, analysieren wir in unserem Fragen-Check.

1. Wie will Fortuna erstmals 90 komplett gute Minuten schaffen?
„Wir wollen in der Balleroberung besser sein, gut verteidigen und Fehler wie beim 0:1 in Hamburg vermeiden“, erklärt Christian Preußer. „Die Kombination aus ,wir fighten uns rein‘ und einem strukturvollen Spiel wollen wir zeigen. Wenn wir das schaffen, bin ich zuversichtlich, dass wir die drei Punkte in Düsseldorf behalten.“
Wertung: Es muss wirklich einmal alles passen, um den Gegner nicht immer wieder aufzubauen. Die Konzentration in Training war da, es könnte klappen.

2. Wie hat sich Personallage entwickelt?
„Das sieht inzwischen wieder besser aus. Andre Hoffmann ist aus der Quarantäne zurück“, sagt Fortunas Trainer. Es ist zwar eine erfreuliche Nachricht, aber noch ist nicht klar, wie intensiv und wie schnell der Abwehrchef wieder belastet werden darf. Für das KSC-Spiel ist Hoffmann noch nicht bereit, das gilt auch für Shinta Appelkamp. Auch Emma Iyoha findet langsam wieder Anschluss. Daniel Bunk hat sich einen Innenbandriss zugezogen und muss pausieren. Ansonsten stehen alle Kadermitglieder bis auf Dawid Kownacki, Tony Pledl und Edgar Prib alle zur Verfügung.
Wertung: So gut sieht die Lage nicht aus, wie sie der Trainer darstellt, denn Hoffmann, Appelkamp und Prib fallen neben den Langzeitverletzten auch aus. Viel Auswahl hat der Trainer also nicht.

3. Wie wird die taktische Ausrichtung Mannschaft aussehen?
„Dass wir nur Edgar Prib 1 zu 1 ersetzen, ist möglich. Es ist eine Option, die Mannschaft nicht groß zu verändern. Ich finde, dass wir sehr stabil waren“, erklärt Preußer. „Wir waren gut im Spiel und kompakt. Zudem haben wir gut nach vorne gespielt.“ So besteht im Angriff eigentlich kein Grund zur Veränderung, man dürfe aber nicht zu defensiv werden, meint der Trainer, der auch die Grundsatzentscheidung, ob mit einem oder zwei Stürmern gespielt wird, sich offenhält. „Robert (Bozenik) hat es gut gemacht, als er eingewechselt worden war.“
Wertung: Der Trainer sollte sich zunächst für eine Spitze entscheiden, um später im Zentrum nachlegen zu können. Dort hat er keine Alternativen. Und mit zwei Stürmern ist Fortunas Mittelfeld zu anfällig.

Foto: Kenny Beele

4. Wie wichtig ist Adam Bodzek immer noch?
„Adam (Bodzek) hat das gut gegen den HSV gemacht, hat Verantwortung übernommen, obwohl er länger nicht gespielt hat. Er gut gecoacht und organisiert“, sagt der Trainer, der sich freut, dass man sich weiterhin auf den Kapitän verlassen kann.
Wertung: Derzeit ist der Kapitän im Team als Spieler, der vorangeht, nicht zu ersetzen.

5. Warum ist Fortuna in der Rangliste der schnellsten Teams so weit unten angesiedelt?
„Ich kenne die Zahlen, weil es da nur um die Laufgeschwindigkeit über eine gewisse Distanz geht“, erklärt Fortunas Cheftrainer. Handlungs- und Antrittsschnelligkeit und die Antizipation würden da nicht unbedingt miterfasst. Offensichtlich misst der Trainer dieser Statistik keinen großen Wert bei. „Ich finde auch, dass wir Tempo im Spiel haben, wenn wir an den Konter von Khaled Narey denken.“ Zudem käme auch ein Peterson ohne maximale Schnelligkeit an Gegenspielern vorbei.
Wertung: Zu selten ist das Tempo im Spiel der Fortuna hoch genug, um den Gegner in Verlegenheit zu bringen. Das gilt für das gebundene Spiel genauso wie für Kontersituationen.

6. Sorgt der bislang verpasste erste Heimsieg für Druck, der auf den Spielern lastet?
„Den Druck haben wir uns selbst gemacht. Daher wollen wir diesmal den Schwung mitnehmen – aus dem Spiel und dem sehr intensiven Training unter der Woche“, erklärt der Trainer. Mit dem, was danach ohne Heimsieg passiert, beschäftige man sich nicht. Und der Gegner spiele auch noch mit. „Jetzt ist aber der Moment da,  in dem wir alle diesen Dreier aktiv einfordern.“ Gut verteidigen, effektiver werden und Geduld bewahren, lautet das Motto für den Trainer.
Wertung: Der Druck ist unzweifelhaft vorhanden, und die Mannschaft sollte nicht schon wieder in Rückstand geraten.

7. Wie kann man die vielen Fehler von heute auf morgen abstellen?
Die Fehleranfälligkeit zieht sich durch die gesamte Mannschaft. „Wir gehen mit Fehlern und Rückständen gut um. Wir müssen die Fehler klar benennen und immer wieder üben, die Situationen im Training besser zu lösen“, sagt Christian Preußer, der möchte, dass sich die Spieler untereinander mehr helfen, dass kleinere Patzer gar nicht mehr so auffallen.
Wertung: Die Zahl der individuellen Fehler ist ein Zeichen für Qualität. Ist sie niedrig, leitet sich daraus ab, dass man als Mannschaft gefestigt ist und die Spieler genau und automatisch wissen, was sie tun müssen. Das war bislang bei Fortuna noch nicht der Fall.

8. Wie stark wird sich der Karlsruher SC präsentieren?
„Es ist bemerkenswert, welche Struktur im Spiel der Karlsruher zu sehen ist. Die Abläufe passen“, lobt Fortunas Trainer den Gegner von Samstag. Mannschaftliche Qualität, Verlässlichkeit und individuelle Klasse bilden für Preußer beim KSC eine gute Mischung. „Da müssen wir emotional und taktisch dagegenhalten. Und wir wollen in Führung gehen.“
Wertung: Fortuna ist in der Lage, den Gegner unter Kontrolle zu halten. Erneut muss der Hinweis kommen, den KSC nicht ins Spiel kommen zu lassen und nicht durch Fehler stark zu machen.

9. Ist Fortunas Innenverteidigung gegen starke Stürmer gut genug?
Gegen Simon Terodde, Sven Michel und Robert Glatzel hat Fortunas Viererkette nicht gut ausgesehen, und sowohl Christoph Klarer als auch Dragos Nedelcu müssen aus diesen Spielen gegen individuell starke Stürmer lernen. „Christoph hat das im Spiel gegen Hamburg gut abgeschüttelt und die Fehler aus dem Paderborn-Spiel verarbeitet“, sagt Fortunas Trainer. Das sei auch nicht so leicht. Aber das würde er auch Nedelcu nach dem Spiel gegen den HSV zutrauen.

Christian Klarer hat sich im Spiel gegen den HSV gesteigert. Foto: Wolff


Wertung: Man muss sehen, ob sich der Trainer auf seine Innenverteidiger verlassen kann. Fordern muss er aber, dass sich beide deutlich besser ergänzen als in den beiden vergangenen Spielen.

10. Ist die Mannschaft trotz einiger Rückschläge auf dem richtigen Weg?
In Spielen wie gegen Bremen oder Hamburg oder auch Paderborn habe nicht allzu viel gefehlt, um zu einem Erfolg zu kommen, meint Fortunas Trainer. Er hat das Gefühl, da mithalten und die Spiele auf die eigene Seite ziehen zu können. Die Kleinigkeiten, die da noch fehlen, müssen künftig von Fortunas Mannschaft gezeigt werden, um knappe Spiele für sich zu entscheiden. „Die Sehnsucht nach einer größeren Belohnung ist riesig, und daher ist die Zielsetzung für Samstag klar“, sagt Preußer.
Wertung: Die Spieler müssen auf dem Platz endlich zeigen, dass die höheren Ansprüche gerechtfertigt sind und sie auch über ihren Schatten springen können.

11. Wie wird die Startformation genau aussehen?
Wie immer wollte der Trainer wenig zur personellen und taktischen Ausrichtung sagen. Aber ein Ao Tanaka wird ins Team zurückkehren, und die Struktur will der Trainer nicht verändern, also wechselt er ansonsten nichts.
Aufstellung: Kastenmeier – Zimmermann, Klarer, Nedelcu, Hartherz – Bodzek, Tanaka – Narey, Sobottka, Peterson – Hennings
Kader: Wolf – Oberdorf, Piotrowski, Bozenik, Sieben, Klaus, Lobinger, Koutris, Shipnoski

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