D.SPORTS

Home of Sports

66 Schüsse, null Punkte

DEG erlebt erstes Null-Punkte-Wochenende

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Düsseldorfs Eishockeyprofis verlieren zwei Tage nach dem 2:5 gegen Mannheim mit demselben Resultat beim Liganeuling Bietigheim Steelers. Aus ihrer optischen Überlegenheit macht die DEG, die am Freitag und Sonntag insgesamt 66 Scheiben aufs Tor bringt, schlichtweg zu wenig.

Jedes Mal, wenn ein Eishockeyprofi nach der Schlusssirene vom Eis in die Kabine kommt und verloren hat, steht ihm der Ärger über das Ergebnis ins Gesicht geschrieben. Das ist ganz normal und alles andere wäre auch seltsam. Am Sonntag aber setzte es für die Düsseldorfer EG im zehnten Saisonspiel der Deutschen Eishockey Liga erstmals eine Niederlage, die angesichts ihres Zustandekommens besonders ärgerlich sein dürfte, denn beim 2:5 (1:1, 0:2, 1:2) in Bietigheim war die DEG über die komplette Spieldauer das bessere Team. Nur die Tore machten eben die Anderen.

Die entscheidenden Momente in dieser Partie gingen allesamt zu Ungunsten der DEG aus, die ihren sechsten Saisonsieg verpasste. Schon in der zweiten Spielminute kassierte die Mannschaft von Trainer Harold Kreis den ersten Dämpfer. Jerry D’Amigo verletzte sich am linken Bein und blieb auf dem Eis liegen. Für den Stürmer ging es nicht weiter, eine genaue Diagnose steht noch aus.

Von diesem personellen Ausfall zeigte sich die DEG jedoch erst einmal nicht beeindruckt. Die Düsseldorfer erspielten sich eine Vielzahl von guten Möglichkeiten und gingen durch Verteidiger Marco Nowak (10.) in Führung. Doch schon im nächsten Wechsel schlug der Puck hinter Torhüter Mirko Pantkowski ein. Das 1:0 hatte nur 22 Sekunden Bestand – ein in der Entstehung absolut unnötiges Gegentor, erst recht nach dem eigenen Erfolgserlebnis zuvor.

Zwei Gegentreffer in 30 Sekunden

In der entscheidenden Sequenz des mittleren Spielabschnitts kassierte die DEG gleich zwei Tore binnen 30 Sekunden (35.). Unmittelbar zuvor verpasste Victor Svensson nach schöner Vorarbeit von Mike Fischer aus kurzer Distanz das 2:1 für seine Farben. Stattdessen ging DEL-Neuling aus Bietigheim in Führung und baute diese nach einer zumindest diskussionswürdigen Hinausstellung gegen Daniel Fischbuch in Überzahl aus.

Die DEG rannte weiter an, die Steelers konterten nur gelegentlich mit Konsequenz – so wie beim 4:1 in der 48. Minute. Das deutliche Übergewicht von 35:20 an Torschüssen war ein Muster ohne Wert. Daran änderte sich der Powerplay-Treffer von Carter Proft (50.) nichts mehr. Der fünfte Gegentreffer (54.) bedeutete das Ende der Hoffnungen auf Punkte. Wie schon beim 2:5 gegen Mannheim am Freitag schoss die DEG viel und traf wenig. Anders als gegen die Adler schlug zudem auch noch gefühlt jeder Versuch des Gegners im eigenen Kasten ein.

„Bietigheim spielt sehr flott. In den Zweikämpfen haben sie heute oft die 50:50-Situationen für sich entschieden“, sagte Harold Kreis. „Wir haben uns selbst nicht schnell genug bewegt und konnten auch die Scheibe nicht schnell genug laufen lassen. Das haben wir uns für die Bietigheimer Defensivzone vorgenommen – aber das ist uns nicht gelungen.“

Statistik: Bietigheim Steelers – Düsseldorfer EG 5:2 (1:1, 2:0, 2:1)
DEG/Tor: Pantkowski (Hane); Abwehr: Heinzinger, Nowak – Cumiskey, Geitner – Järvinen, Ebner – Zitterbart; Angriff: O’Donnell, Barta, Ehl – D’Amigo, Olson, Eder – Proft, MacAulay, Fischbuch – Postel, Svensson, Fischer
Schiedsrichter: Iwert/Kohlmüller
Zuschauer: 2523
Tore: 0:1 (9:26) Nowak (Fischbuch, Proft), 1:1 (9:48) Sheen (Schoofs), 2:1 (34:02) McKnight (Weiß), 3:1 (34:32) Sheen (Ranford, Braun/5-4), 4:1 (47:57) Heard (Renner, Ranford), 4:2 (49:27) Proft (Barta, O’Donnell/5-4), 5:2 (53:07) Zientek (Preibisch)
Strafminuten: 6:6
Torschüsse: 20:35

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter