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“Aber das ist noch ein langer Weg…“

(Foto: Meinruderbild.de /Detlev Seyb)

Im Moment dreht sich bei Leonie Menzel vom Ruderclub Germania alles um den Sport. Die Ruderin, die auch Teil des Stockheim Teams ist, will sich für die Olympischen Spiele qualifizieren und trainiert täglich. Das Studium ruht deshalb erst einmal, damit sie sich ihren großen Traum erfüllen kann.

Hallo Leonie, wo erreiche ich Sie gerade?

Ich bin jetzt gerade in Dortmund. Zuletzt war ich bis Sonntag in Spanien und verbringe jetzt mal fünf Tage zuhause. Morgen geht es wieder nach Berlin ins Leistungszentrum.

Das heißt, das Leben ist voll und ganz auf Rudern ausgerichtet derzeit?

Ja. Wir sind eigentlich ziemlich viel unterwegs zur Zeit, da mache ich tatsächlich nicht viel, außer zu rudern. Meistens bin ich derzeit im Trainingslager. Dieses Jahr war ich schon zweimal in Spanien und noch öfter in Berlin. Da haben wir dann so zwei bis drei Einheiten am Tag und viel mehr passiert auch nicht. Im Moment ist alles auf Rudern fokussiert.

Wie sieht es aus mit dem Blick zu den Olympischen Spielen in Tokio?

Wir sind noch elf Leute, die um die Qualifikation für Tokio kämpfen und theoretisch gibt es nur sieben Plätze. In welcher Klasse ich antreten könnte ist auch noch ziemlich offen, aber ich denke, es würde auf den Doppelzweier hinaus laufen. Aber da steht noch gar nichts fest. Das wird auch erst nach den Ausscheidungsrennen entschieden. Dann fällt auch erst die Entscheidung, wer mit wem in einem Boot sitzen würde. Insgesamt gibt es bei Olympia ja nur einen Deutschen Doppelzweier. Und der ist bis jetzt auch noch gar nicht qualifiziert.

Was fehlt zur Qualifikation?

Also erst einmal müsste ich nominiert werden und dann gäbe es noch eine Qualifikationsregatta im Mai, für alle, die noch kein Olympiaticket haben. Da müssten wir dann den zweiten Platz holen, damit wir bei Olympia dabei sind. Aber wenn man das dann schafft, dann ist man auf jeden Fall für Olympia qualifiziert. Wenn ich aber nominiert werden sollte, dann bei der Regatta aber schlechter fahre, dann wäre ich nicht bei Olympia dabei. Es kann also noch viel passieren. Es ist ein langer Weg.

Hätten Sie vor zwei Jahren damit gerechnet, dass Sie im Februar 2020 noch ein ernsthafter Olympiakandidat sind?

Nein. Auf gar keinen Fall. Letztes Jahr kam es ja auch eher überraschend, dass ich da mitfahren durfte. Damit hatte ich nicht gerechnet. Wenn, dann eher mit den Olympischen Spielen in vier Jahren in Paris. Aber dass ich jetzt noch die Chance habe, das hätte ich mir vor zwei Jahren nicht träumen lassen.

Und jetzt ist Tokio tatsächlich eine realistische Option…

Also, das ist schwer einzuschätzen. Es kann noch richtig viel passieren und ich möchte keine Prognose abgeben. Tokio wäre unglaublich, ein Traum ginge dann in Erfüllung. Aber das ist noch ein lange Weg.

Sie sind zum dritten Mal in Folge zu Düsseldorf Sportlerin des Jahres Sportlerin des Jahres gewählt worden. Haben Sie sich darüber gefreut?

Also dieses Jahr hatte ich wirklich eher nicht damit gerechnet. Aber es hat mich wirklich sehr gefreut. Die anderen Sportlerinnen waren ja auch sehr erfolgreich und harte Konkurrenz. Deshalb freue ich mich sehr über diese Auszeichnung.

(PK)

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