D.SPORTS

Home of Sports

“Aber ich bin motiviert, weiter an mir zu arbeiten…“

(Foto: Christian Huchthausen)

Die Gesundheit hat nicht mitgespielt. Bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften in Essen am Wochenende hat Ruderin Leonie Pieper gespürt, dass ihr eine dicke Grippe einen Strich durch die Vorbereitung gemacht hatte. Es reichte nur für das B-Finale und jetzt steht ein dickes Fragezeichen hinter den Plänen für die neue Saison. Denn die Zweier-Teams des Deutschen Ruderverbands werden in den nächsten Wochen neu zusammengestellt und noch weiß Leonie Pieper nicht, ob sie wieder international an den Start gehen darf.

Wie bewerten Sie das Abschneiden in Essen?

Zufrieden bin ich nicht, aber das war erwartbar. Ich bin zwei Wochen mit einer dicken Grippe ausgefallen und das waren eben die zwei wichtigen Wochen in der Vorbereitung. Die sind wichtig, um die Geschwindigkeit aufzubauen und diese Einheiten haben mir gefehlt. Es war bis kurz vor der Meisterschaft gar nicht klar, ob ich überhaupt teilnehmen kann.

Warum haben Sie es trotzdem versucht?

Ich habe mich entschieden, mein Glück zu versuchen. Wäre ich gar nicht gestartet, dann hätte ich gar keine Chance gehabt, mich für die internationalen Startplätze in dieser Saison zu empfehlen. Das Blöde beim Rudern ist, die Meisterschaft in Essen ist die einzige Chance, die man in meiner Altersklasse bekommt, das ist der entscheidende Wettkampf. Da gar nicht an den Stadt zu gehen wäre blöd gewesen, deshalb habe ich es versucht. Jetzt muss ich mit dem Ergebnis leben.

Wie lief der Wettkampf?

Das hat in den ersten Rennen ganz gut geklappt. Ich habe den Vorlauf gewonnen, im Zwischenlauf kam ich sicher weiter hinter der späteren Gewinnerin. Im Halbfinale hatte ich mein erstes volles Rennen, hatte auch den absoluten Wettkampfspeed und bin insgesamt die fünftschnellste Zeit gefahren. Leider waren in meinem Lauf drei Gegnerinnen schneller, so dass ich mich nicht für das Finale qualifizieren konnte. Mit meiner Zeit aber hätte ich das andere Halbfinale aber gewonnen und wäre dann im Finale gewesen. Aber so ist der Sport.

Wie sehen Sie denn ihre Form derzeit?

Es lief wie am Schnürchen, bis ich krank geworden bin. Kurz vorher hatte ich noch einen Stufentest und alle Werte hatten gestimmt. Dann aber war ich zwei Wochen zum Nichts tun verdammt und damit muss man ja umgehen können. Am Samstag war ich positiv überrascht, dass ich trotz Krankheit solche Zeiten fahren konnte. Aber ich bin enttäuscht,weil ich nicht weiß, wie es weiter geht.

Wann entscheidet sich das denn?

Wir haben keinen hauptverantwortlichen Bundestrainer momentan und die Leute suchen jetzt die Zweierteams für die Saison aus. Deshalb könnte es sein, dass ich für diese Saison raus bin, wenn nur das Ergebnis vom Wochenende betrachtet wird. Das wäre schade, aber wäre ich in Essen gar nicht gestartet, dann wäre ich ja auf jeden Fall raus gewesen. In dieser Woche gibt es eine Besprechung mit allen Bundestrainern und ich bin gespannt, was dort entschieden wird, denn so richtig wissen wir Sportler noch nicht,wie es weiter geht. Entweder werden die Zweierteams jetzt in den nächsten Wochen gebildet und ich bin dabei. Oder ich starte wie im letzten Jahr im Einer.

Das heißt sie hängen in der Luft?

Ja, in drei Wochen nach der Hügelregatta in Essen wissen wir hoffentlich mehr. Aber ich bin motiviert, weiter an mir zu arbeiten und in dieser Saison das beste für mich heraus zu holen. Ich bin guter Hoffnung, dass in Richtung Tokio noch nichts verloren ist, die Olympia-Qualifikation beginnt ja erst 2019.

(PK)

Teilen