D.SPORTS

Home of Sports

Abstand zur Spitze wird nicht kleiner

Fortuna fehlen die Überraschungsmomente

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf tritt weiterhin auf der Stelle. Das fünfte Spiel in Folge ohne einen Dreier offenbarte, dass das Rösler-Team nicht die Leichtigkeit und die Klasse hat, um einen Gegner wie Regensburg zu kontrollieren und letztlich auch in die Schranken zu verweisen.

Andre Hoffmann ist ein immer wieder gerne gesehener Gast am Mikrofon und vor der Kamera, wenn nach einem Fortuna-Spiel ein Gesprächspartner gesucht wird, der die Ereignisse der vorangegangenen 90 Minuten und der Nachspielzeit aus Sicht seiner Mannschaft analysiert. Und fast immer sind es sehr treffende Kommentare, die der 27 Jahre alte Abwehrchef der Fortuna von sich gibt. „Unserer Mannschaft hat offensiv der letzte Punch gefehlt, um mehr Torgefahr auszustrahlen“, sagte Hoffmann nach dem 1:1 in Regensburg.

Der Rasen im Jahnstadion war nicht ideal, in Shinta Appelkamp fehlte weiterhin eine feste spielerische Größe im Spiel der Fortuna und die Formkurve einiger Fortunen befindet sich derzeit nicht auf dem Höhepunkt. All das ist gut und schön und darf als Erklärungen herangezogen werden. Allerdings dient das nicht zur Beruhigung, wenn man sich das Ziel gesetzt hat, um den Aufstieg mitzuspielen. Wer bei einem letztlich biederen und ersatzgeschwächten Gegner nicht zu einem Erfolg kommt, der hat etwas falsch gemacht, da die Ansprüche deutlich höher sind. Ein Unentschieden hätte vielleicht in Spiel fünf oder acht der Saison-Hinrunde alle halbwegs zufrieden gestellt. Doch in einer Phase, wo es auf jeden Punkt ankommt, um nach dem 21. Spieltag im Aufstiegsrennen zu bleiben, ist das eindeutig zu wenig.

„Es war ein wichtiger Punkt für die Moral“

Auch für Uwe Rösler war klar, dass der Punkt der Fortuna tabellarisch nicht weiterhilft. Fortunas Cheftrainer sprach aber von einem wichtigen Zähler für die Moral, weil sich seine Mannschaft gut in das Spiel hineingekämpft und nicht den Kopf nach dem Rückstand und erneutem Rückschlag verloren hätte. „Sie hat gut reagiert und in der zweiten Hälfte eine optische Überlegenheit erzielt“, sagte Rösler, der gerne gesehen hätte, wenn sein Team den letzten Pass in die Box besser vorbereitet hätte.

Mit einer Systemveränderung auf 4-3-3 war die Fortuna ins Spiel gegangen und hat laut Rösler das Pressing gut umgesetzt. Aber erst die Veränderung zum 4-4-2 mit zwei Spitzen brachte mehr Druck auf das Tor der Gastgeber. Mit der Umstellung kam allerdings erst Mitte der zweiten Hälfte eine positive Veränderung und das begründete der Trainer mit der Gefahr, bei langen Bällen nicht mehr so sicher zu stehen. „So habe ich erst in der 70 Minute umgestellt“, sagt der 52-Jährige, der mehr Präsenz seines Teams von Anfang an haben wollte und zudem über die Außen den größeren Raum nutzen wollte. Das funktionierte zwar, aber die meisten Flanken bereits aus dem Halbfeld kamen nicht an.

Den Vorwurf, dass seine Mannschaft zu wenig Risikobereitschaft an den Tag gelegt hätte, wies Uwe Rösler mit Hinweis auf die Qualität des Gegners gerade bei den „zweiten Bällen“ zurück. „Diese Mannschaft ist zuhause eine Macht. Und der Rasen sah von außen deutlich besser aus, als er tatsächlich war.“ So hatte es der Gegner, der viel auf lange Bälle setzte, wohl leichter, als ein Team, das eher spielerisch nach vorne kommen wollte. Rösler hatte schlichtweg Respekt vor der Konterstärke der Gastgeber, die sich auch beim Angriff zur 1:0-Führung des SSV Jahn offenbart hatte. „Allerdings hätten wir vorne natürlich klarer und effektiver spielen müssen, um uns mehr Möglichkeiten herauszuspielen“, meinte der Trainer.

Jetzt kann nur noch eine Siegesserie helfen

Die Marschrichtung mit Blick auf die nächsten Spiele ist eindeutig:  „Wir haben in dieser Saison schon bewiesen, dass wir in der Lage sind, vier, fünf Spiele am Stück zu gewinnen“, sagte Hoffmann, der von seiner Mannschaft eine solche Serie nun einfordert, um halbwegs Anschluss an die Konkurrenz im Aufstiegskampf zu halten. „Auf uns wartet jetzt ein wichtiges Heimspiel gegen Hannover – ich hoffe, dass wir mit einer kämpferisch ähnlichen und fußballerisch besseren Leistung drei Punkte einfahren können.“ Die vielleicht heimlichen Gedanken, dass die Konkurrenz strauchelt, sind unangebracht. Denn inzwischen sind es zu viele Mannschaften, die um die Möglichkeit des Aufstiegs mitspielen.

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter