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Andreopoulou überzeugt in höherer Gewichtsklasse

Die Taekwondoka vom Sportwerk sichert sich Silber bei den Turkish Open

Spätestens mit den Turkish Open 2017 haben alle Nationaltrainer der führenden Taekwondo-Nationen den Namen Ioanna Andreopulou in ihrem Notizbuch stehen. Die 18-Jährige vom Sportwerk kämpfte sich in Antalya im Kreise der Europaelite auf Platz zwei in der Kategorie bis 53 Kilogramm Körpergewicht. Dabei ließ die Sportwerkerin so einige Taekwondoka hinter sich, die in der Weltrangliste deutlich höher platziert sind. So wie die Weltranglisten-13 Despina Pilavaki (Zypern), die führende der deutschen Rangliste und Nummer 9 der Welt Madeline Folgmann oder die Russin Tatiana Kudashova. Sie ist im globalen Ranking die Nummer 10 und amtierende Europameisterin. „Es war das erste Mal, dass Ioanna international bei den Damen in der Gewichtsklasse bis 53 Kilo gekämpft hat und das war direkt sehr überzeugend“, freut sich Sportwerk-Trainer Inan Tunc. „Eigentlich ist Ioanna ja in der Klasse bis 49 Kilo aktiv, aber wir wollten einmal sehen, wie sie mit körperlich stabileren Gegnerinnen zurechtkommt. Sehr gut, wie wir jetzt wissen.“

Die Turkish Open gehören zu den sogenannten G2-Turnieren und damit zur mittleren Kategorie. Zwischen den G1 und Grand Prixs. Die Sieger erhalten 20 Punkte für die Weltranglisten. Andreopoulou holte 12 Zähler und damit die ersten in der höheren Gewichtsklasse. In diesem Jahr hat sich die Sportwerkerin bereits zehn Punkte für den Sieg beim G1 Turnier German Open in der 49 kg-Klasse gesichert.

In Antalya gewann die Düsseldorferin zunächst mit 26:6 Punkten gegen die Türkin Irem Albayrak und ließ einen 2:1 Erfolg über die Ukrainerin Ganna Soroka folgen. Soroka ist eine erfahrene Taewkondoka, war sie doch bereits 2006 Europameisterin und stand anschließend noch sechs weitere Male bei internationalen Meisterschaften ganz oben auf dem Treppchen. „Soroka ist eine sehr schnelle Kämpferin und hat es Ioanna nicht leicht gemacht. Doch sie konnte die Ukrainerin jederzeit unter Kontrolle halten“, so Tunc.
Das Viertelfinale war erreicht, doch da stand ihr ein besonders schwerer Gang bevor, denn es ging gegen die Nummer eins aus der Türkei und ausgemachte Turnierfavoritin Zeliha Agris. „Es wurde nicht einfacher dadurch, dass sich die Tribünen immer mehr füllten und viele wichtige Funktionäre aus der Türkei sich versammelten. Aber davon ließ sich Ioanna nicht einschüchtern“ erklärt Tunc. So verließ sich Andreopoulou stark auf ihre Konterqualitäten und hatte nach einem beeindruckenden Kampf die Nase mit 11:10 vorne. Das „No Name“ der 53 Kilo-Klasse hatte die Nummer 20 der Weltrangliste bezwungen.

Klar, dass da viele Nationaltrainer neugierig geworden waren und zum Halbfinale der Sportwerkerin gegen die Türkin Zehra Dosucukur „pilgerten“. Dosucukur hatte zwei Runden zuvor Folgman bezwungen und damit ihre Form bewiesen. Doch Andreopoulou beendete mit 9:8 alle türkischen Träume auf den Finaleinzug. „Es war sensationell denn niemand hat damit gerechnet, Um ehrlich zu sein, ich auch nicht“, gesteht der Sportwerk-Trainer. „Aber sie hat mich nicht zum ersten Mal positiv überrascht.“

Im Finale war die Luft allerdings raus und nichts ging mehr. Mit 13-23 kassierte die Sportwerkerin ihre einzige Niederlage bei den Turkish Open. Inese Tarvida (BSV Friedrichshafen), die Siegerin der German Open in der 53 Kilo-Klasse, sicherte sich die Goldmedaille. Aber Ioanna Andreopoulou holte sich Silber und jede Menge Respekt und Anerkennung in der internationalen Taekwondo-Szene.

In Antalya gingen vom Sportwerk auch Valentin Ekkert (männl. A-Jugend, bis 68 kg), Hamza Yavuz (männl. B-Jugend, bis 51 kg) und Antonios Andreopoulous (männl. B-Jugend, bis 55 kg) aktiv. Alle drei scheiterten bereits in der ersten Runde.

 

(PM)

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