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ART Giants im Finale nicht nervenstark genug

Niederlagen für Düsseldorfer Basketball-Teams

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Eigentlich war es Werbung für diesen Sport. Doch die Basketballer der ART Giants werden das nicht unterschreiben, weil sie am Ende eines dramatischen und umkämpften Spiels gegen die BSW Sisters aus Sandersdorf am Ende als Verlierer dastanden. Zudem kam nach der 73:76-Niederlage in der 2. Bundesliga ProB noch hinzu, dass die Schiedsrichter ihren Teil zu dieser Enttäuschung aus Sicht der Düsseldorfer beigetragen hatten. Nicht viel besser erging es den Damen der Capitol Bascats im Heimspiel gegen Marburg. Am Ende stand eine 53:69-Niederlage für das Bundesliga-Team aus Düsseldorf.

ART Giants: Es waren Minuten der Stille auf der einen Seite und großer Jubel auf der anderen Seite. Mit hängendem Kopf und leerem Blick verließen die Spieler der ART Giants nach der Schlusssirene das Spielfeld. Sekunden zuvor hatten sie die Begegnung gegen die BSW Sixers nach einem weiteren der vielen unnötigen Ballverluste verloren geben müssen. Eine Niederlage, die absolut vermeidbar war. „Wir haben unglaublich viele Fehler gemacht und zu viele Ballverluste gehabt, die die Sixers überhaupt ins Spiel gebracht haben“, sagte Florian Flabb, der Minuten nach dem Spiel noch immer nicht ansprechbar war, weil die Enttäuschung so sehr an ihm nagte.

Florian Flabb war nicht begiestert vom Auftritt seiner Mannschaft und der Leistung der Unparteiischen. Foto: Kenny Beele

Die Gastgeber hatten einen guten Start erwischt und gingen ins zweite Viertel mit einer 20:18-Führung. Viel schlechter sah es zum Ende des zweiten Abschnitts auch nicht aus. Die ART Giants lagen mit 38:33 in Führung, und es deutete alles darauf hin, dass sie nun kontinuierlich diesen Vorsprung ausbauen würden. „In der ersten Halbzeit haben wir eigentlich einen guten Job gemacht, aber die Fehler haben dazu geführt, dass wir den Vorsprung nicht vergrößern konnten.“ 

Bei den Rebounds griffen die Gäste besser zu

Flexibles Offensivspiel sowie sichere Würfe von der Dreierlinie durch Andrius Mikutis, Jacob Engelhardt und Franklyn Aunitz hatten die Führung ergeben. Sandersdorf ließ sich von der guten Trefferquote der Hausherren nur wenig beeindrucken, und es gelang den Gästen viele Rebound-Kämpfe unter beiden Körben für sich zu entscheiden.

Nach dem Seitenwechsel war der Vorsprung für die Hausherren schnell dahin, und die Sixers drehten das Spiel. Passfehler schlichen sich ein und auch zweite Chancen konnten zu selten genutzt werden. So stand es plötzlich 51:57, und auch im letzten Abschnitt schien sich das Bild nicht zu wandeln. Die hohe Fehlerquote im eigenen Spiel zog sich bei den ART Giants auch bis ins Schlussviertel. Freie Würfe wollten den Weg nicht mehr in den Korb finden, so dass US-Amerikaner Booker Coplin nur mit teils wilden Abschlüssen für etwas ergebnistechnische Entlastung sorgen konnte.

Fünf Minuten vor Spielende versenkte Mikutis dann tief aus der Ecke abermals einen wichtigen Dreier, der auch die Zuschauer in der Comenius-Halle sofort wieder ins Boot holte. Die sechs Punkte Rückstand wurden mit einer Energieleistung egalisiert. Mikutis brachte sein Team auch wieder in Führung, Lennart Boner und Coplin trafen, und so hieß es 73:71 bis in die Letzte Minute. Zwei umstrittene Foulpfiffe gegen die Düsseldorfer, die sowohl vom Düsseldorfer Trainerteam als auch einigen Zuschauern in der Halle lautstark hinterfragt wurden, sorgten für die letzte Wende in diesem Spiel, und die ART Giants mussten sich dann geschlagen geben.

Letzte Woche lief es für uns in Köln glücklich, diesmal gegen Sandersdorf eher unglücklich. Über die Schiedsrichter will ich nur so viel sagen. Sie hatten wohl heute nicht ihren besten Tag“, erklärte Trainer Flabb. „Jetzt müssen wir schauen, dass wir uns für die letzten beiden Auswärtsspiele in diesem Jahr schnell sammeln.“

Jacob Engelhardt erkannte keinen Rhythmus im Spiel seiner Mannschaft. Foto: Beele

Auch Jacob Engelhardt war bitter enttäuscht: „Wir hatten große Probleme, unseren Rhythmus zu finden“, sagte der Point Guard der ART Giants. „Wir mussten sehr kämpfen, und ich hatte den Eindruck, dass wir vor allem in der Defensive immer wieder einen Moment zu spät zugegriffen haben.“ Dass seine Mannschaft aber so viel Kampfgeist gezeigt habe, gebe ihm die Sicherheit, dass er und seine Mannschaft irgendwann dahin kommen, wo die ART Giants hinwollen.

ART Giants: Engelhardt (5), Lollis (9), Coplin (15), Mikutis (15), Aunitz (11), Pook (2), Helmhold (2), Uzoma, Mpacko (5), Boner (9)

Personelle Notlage macht das Siegen unmöglich

Capitol Bascats: Es war für die Düsseldorferinnen wie zuletzt immer. Am Ende ging den Spielerinnen von Trainer Dhnesch Kubendrarajah die Luft aus. Und so verloren die Bascats mit 53:69 noch klar, obwohl sie zwischenzeitlich sowohl in Führung gelegen als auch später wieder den Ausgleich geschafft hatten. Simone Sill hatte noch das 53:53 erzielt, doch dann  spielten nur noch die Gäste und sie trafen bis zum Ende zuverlassig.

Die personelle Notglage für den Bundesliga-Aufsteiger will sich nicht entspannen. Nun standen neben Britta Worms auch noch Eva Kollatou sowie Anja Fuchs-Robetin kurzfristig nicht zur Verfügung. Zudem waren unter der Woche die Verträge mit  Tatiana Tenorio und Deijah Blanks aufgelöst worden, weil diese die Erwartungen nicht erfüllt hatten.

Simone Sill erzielte elf  Punkte. Foto: Kenny Beele

Mit fünf Stammkräften und zwei Talenten war für den Aufsteiger nicht mehr zu erreichen – trotz des großen Kampfgeistes. Die 53:69 (31:40)-Niederlage ist nun die siebte in Folge – bei erst zwei Saisonsiegen. Der Trainer machte seinem Team keine Vorwürfe. Kubendrarajah hofft, dass bald durch den nun größeren wirtschaftlichen Spielraum nach den Vertragsauflösungen neue Spielerinnen verpflichtet werden können. Die Hoffnung der Bascats richtet sich also auf das neue Jahr mit erneuertem Personal.  

Capitol Bascats: Waller 14, Adepoju 13, Sill 11, Banozic 9, Kaprolat 6, Raschke, Römer

 

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