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Aus Düsseldorf in die große Fußball-Welt

Local-Player, „Wandervögel“, Nationalspieler

Foto: Horstmüller

von Tobias Kemberg

Einst begannen sie bei der SG Unterrath, dem CfR Links, BV 04 oder SC West – nun kicken diese gebürtigen Düsseldorfer in den deutschen Bundesligen oder im Ausland. Eine Spurensuche (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) der Sportstadt.

1. Liga
Amin Younes
Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Philipp erlernte der heute 27-Jährige das Fußballspielen im Düsseldorfer Norden bei der SG Unterrath. Doch schon früh zog es den Deutsch-Libanesen zu Borussia Mönchengladbach. Am Niederrhein durchlief der Offensivspieler sämtliche Jugendteams, ehe er über die zweite Mannschaft der Borussia den Weg zu den Profis fand. Im April 2012 feierte Younes (siehe Foto oben)
sein Bundesliga-Debüt, 2015 verabschiedete sich damalige U21-Nationalspieler aus Deutschland.

Bei Ajax Amsterdam gelang Younes der Durchbruch, mit dem Traditionsverein stand er 2017 im Finale der Europa League und wurde von Bundestrainer Joachim Löw in die A-Nationalmannschaft berufen. Inklusive seiner Einsätze beim Confed-Cup 2017 bestritt Younes fünf Länderspiele. 2018 wechselte der nur 1,68 Meter große Außenstürmer zum SSC Neapel, im Oktober 2020 lieh ihn Eintracht Frankfurt aus. Seinem Heimatverein in Unterrath hat er immer wieder mal einen Besuch abgestattet.

Tobias Raschl
Wie Younes schnürte auch der zum Profikader von Borussia Dortmund gehörende Tobias Raschl als Kind die Fußballschuhe für die SG Unterrath. Als 11-Jähriger ging auch der 1,77 Meter große Mittelfeldspieler zu Borussia Mönchengladbach, später (2013 bis 2015) trug der heute 20-Jährige das Trikot der Fortuna.

Mit 15 folgte der Wechsel zu Borussia Dortmund. In der U16 und U17 des BVB agierte Raschl als Kapitän, dieses Amt wurde ihm 2018/19 auch bei den A-Junioren übertragen, mit denen er in derselben Spielzeit den Deutschen Meistertitel holte. Beim 0:4 der Dortmunder Profis im Saisonfinale 2019/20 in Hoffenheim stand der Nachwuchsnationalspieler erstmals in der Bundesliga auf dem Platz. Raschls älterer Bruder Henrik kickt noch in Düsseldorf: für die TuS Gerresheim in der Bezirksliga.

2. Liga
Emmanuel Iyoha
Ein echter „Local Player“ ist der im Sommer von Holstein Kiel zur Fortuna zurückgekehrte Emmanuel Iyoha. Der 23-Jährige rannte als Kind beim BV 04 dem Ball hinterher. Nach mehreren Jahren in der Jugend von Bayer Leverkusen kam der Stürmer im Sommer 2011 zur Fortuna. Kurz nach seinem 18. Geburtstag unterzeichnete Iyoha einen Profivertrag, wurde anschließend aber drei Mal (VfL Osnabrück, Erzgebirge Aue, Holstein Kiel) verliehen. Seit Sommer 2020 ist er wieder zurück und möchte sich nun endlich bei seinem Heimatklub durchsetzen.

Jamil Siebert
Komplett in seiner Heimatstadt ist der bisherige fußballerische Werdegang von Jamil Siebert verlaufen. Aus der Jugend der DSC 99 ging es für den damals Achtjährigen zur Fortuna. Der Innenverteidiger durchlief am Flinger Broich alle Jugendmannschaften bis zur U19 und durfte am zweiten Spieltag der laufenden Zweitligasaison (1:0 gegen Würzburg) erstmals bei den Profis ran. Beim 2:2 gegen Regensburg erlebte der 18-Jährige sein Startelf-Debüt, wartet aber seither auf weitere Chancen und wird vermehrt in der U23 eingesetzt.

Foto: Horstmüller

Gideon Jung
Auf die meisten Bundesligaspiele unter den aktuell in den obersten drei Ligen aktiven Düsseldorfern kann Gideon Jung (Foto)
zurückblicken. Der auch als Innenverteidiger einsetzbare defensive Mittelfeldspieler des Hamburger SV bestritt bereits 78 Begegnungen mit der Raute auf der Brust in Deutschlands Eliteliga. In diesem Jahr möchte der 26-Jährige mit dem HSV wieder ins Oberhaus zurückkehren. Über die Sportfreunde Baumberg und Rot-Weiß Oberhausen führte Jungs Karriereweg im Jahr 2014 nach Hamburg. 2017 wurde der Sohn ghanaischer Eltern mit Deutschlands U21 unter Trainer Stefan Kuntz Europameister.

Johannes Dörfler
Genau wie Gideon Jung trug auch der Flügelstürmer des SC Paderborn nie ein Trikot eines Düsseldorfer Vereins, wurde aber ebenso in der Sportstadt geboren. In Mönchengladbach kickte Johannes Dörfler für den SV, die Borussia und schließlich den 1.FC. Nach Stationen beim MSV Duisburg II und KFC Uerdingen, mit dem er in die 3. Liga aufstieg, ging es zum SC Paderborn. Für den stand er bei der jüngsten 1:2-Niederlage gegen die Fortuna 90 Minuten auf dem Platz.

Marlon Frey
Die ersten Schritte auf dem Weg zum Profifußballer machte der defensive Mittelfeldspieler beim Rather SV. Wie so viele andere junge Talente schloss sich Marlon Frey im Grundschulalter Bayer Leverkusen an, wo er es bis in die erste Mannschaft brachte und im Dezember 2015 erstmals Bundesligaminuten schnuppern durfte. Mehr als neun Einsätze wurden es unter dem Bayer-Kreuz aber nicht. Nach einer Leihe zum 1.FC Kaiserslautern und einem Jahr bei der zweiten Mannschaft des PSV Eindhoven in den Niederlanden wechselte der heute 24-Jährige zum SV Sandhausen, wo er bis 2021 unter Vertrag steht. Freys Bruder Norman spielt in Düsseldorf für den BV 04 in der Kreisliga B.

Philip Heise
FC Büderich, Bayer Leverkusen, Fortuna Düsseldorf, Borussia Mönchengladbach – nach diesen vier Vereinen während seiner Jugendzeit blieb Abwehrspieler Philip Heise auch als Profi eher ein „Wandervogel“. Von der „Zweiten“ der Fortuna ging es über Preußen Münster, den 1.FC Heidenheim und den VfB Stuttgart zu Dynamo Dresden. Mit Norwich City stieg der inzwischen 29-Jährige in die englische Premier League auf, blieb aber ohne Einsatz. Nach einer Leihe zum 1.FC Nürnberg folgte eine Leihe zum Karlsruher SC, für den er in dieser Saison bisher 13 Mal auflief.

Christoph Zimmermann
Nach Norwich und zum deutschen Trainer Daniel Farke führte auch der Weg von Christoph Zimmermann, der einst beim SC West gegen den Ball trat. Den „Feinschliff“ erhielt der Innenverteidiger in der B- und A-Jugend von Borussia Mönchengladbach sowie der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund. Seit 2017 ist der 27-Jährige auf der Insel aktiv. In Norwichs Premier-League-Saison 2019/20 stand Zimmermann 18 Mal auf dem Rasen, drei Mal führte er City dabei als Kapitän an. Im aktuellen Kader stehen mit Josip Drmic, Moritz Leitner, Teemu Pukki und Marco Stiepermann weitere aus 1. und 2. Bundesliga bekannte Kicker.

3. Liga
Marcel Gaus / Marcel Hofrath / Jeron Al-Hazaimeh
Gleich drei aktive Drittligaspieler haben den Geburtsort Düsseldorf und eine Zeit bei der Fortuna gemein: Marcel Gaus, Marcel Hofrath und Jeron Al-Hazaimeh. Gaus absolvierte zwischen 2008 und 2011 40 Spiele für die erste Mannschaft, Hofrath und Al-Hazaimeh kamen nur in der „Zweiten“ zum Einsatz. Der inzwischen beim FC Ingolstadt aktive Gaus spielte in der Jugend unter anderem für die heutige SG Benrath-Hassels. Der TV Grafenberg war Hofraths erste Station, aktuell trägt er das Trikot des SV Waldhof Mannheim. Al-Hazaimeh, seit Sommer 2020 in Diensten des SV Meppen stehend, kickte früher beim SFD und dem SV Wersten.

Vom CfR Links zum FC Liverpool
Samed „Gerd“ Yesil

20 Tore in 21 Länderspielen bei der U17-Nationalmannschaft brachten dem Stürmer in Anlehnung an den ewigen Bundesligarekordtorschützen Gerd Müller seinen Spitznamen ein. Yesil war in der Jugend beim CfR Links sowie dem BV 04 aktiv, 2005 zog es ihn zu Bayer Leverkusen. Doch so gut der heute 26-Jährige als Teenager war, als Profi gelang ihm nie der große Durchbruch. Weder in Leverkusen noch beim FC Liverpool, für den er nur in der U21 spielte. Über den FC Luzern, Panionios Athen, den KFC Uerdingen und Ankara Demirspor landete Yesil im Oktober 2020 beim Regionalligisten VfB Homberg.

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