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Bascats nach Derbysieg obenauf

Basketballerinnen gewinnen 76:48 in Neuss

Archivfoto: Kenny Beele

von Bernd Schwickerath

Die Bascats eilen in der 2. Basketball-Bundesliga weiter von Sieg zu Sieg. Nicht mal die lange Pause kann ihnen etwas anhaben. Sind sie sogar in der Lage, erneut aufzusteigen und nächstes Jahr in der ersten Liga zu spielen?

Fast sieben Wochen lang waren die Zweitliga-Basketballerinnen der Bascats Düsseldorf zum Nichtstun verdammt. Anfang Dezember hatte das Team von Trainer Dhnesch Kubendrarajah zum letzten Mal gespielt. Und wie: Da gewannen die Düsseldorferinnen das Spitzenspiel gegen die Rheinland Lions mit 69:61. Doch danach: Corona-Pause, dann kam Weihnachten, dann wurde der Spielbetrieb wegen der angestiegenen Fallzahlen weiter ausgesetzt.

Erst am Wochenende durften die Bascats wieder ran, und man merkte ihnen die Pause kaum an. Im Derby bei der TG Neuss Tigers gewannen die Düsseldorferinnen souverän mit 76:48, feierten den fünften Sieg im sechsten Spiel und stehen damit weiter an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga-Nord. Trainer Kubendrarajah war entsprechend begeistert vom Auftritt seiner Spielerinnen: „Wir haben konstant über das ganze Spiel als Team verteidigt und hatten viel Freude am Spiel, weil wir selbstlos gespielt haben.“

Und das, obwohl die Bascats fünf Ausfälle zu beklagen hatten. Berufliche, krankheits- oder verletzungsbedingte. So ging es mit lediglich neun Spielerinnen auf die andere Rheinseite. Und dennoch setzten sich die Gäste nach ausgeglichenem Beginn (9:9) schnell ab und gingen mit einem 20:11 in die erste Pause. Ehe die Neusserinnen im zweiten Viertel zurückschlugen, zur Halbzeit hieß es nur noch 34:32.

Starke Defensive legt den Grundstein

Lange blieb das Spiel aber nicht so eng, die Bascats verteidigten nun immer besser, da habe sein Team „die Leistungsträgerinnen der Tigers in Situationen gebracht, wo sie nicht ihre Stärken ausspielen konnten“, sagte Trainer Kubendraraja, dessen Team den Tigers in der kompletten zweiten Hälfte nur noch zwei Körbe aus dem Spiel heraus gestattete, der Rest der Punkte stammten aus Freiwürfen.

Weil das insgesamt nur für 16 Punkte reichte und die Düsseldorferinnen selbst zu vielen schnellen Punkten gekommen waren, gewannen sie am Ende mit fast 30 Zählern Vorsprung. Topspielerinnen waren die Spanierin Maryam Adepoju Olatunji mit 16 Punkten und sechs Rebounds sowie Carla Hermann mit 14 Punkten und fünf Rebounds.

So geht die beispiellose Erfolgsgeschichte der Bascats weiter. Und Sean Lowe weiß auch, warum das so ist: „Die Mannschaft passt menschlich gut zusammen, das macht es einfacher auf dem Feld. Insgesamt ist die Mannschaft vom Niveau her sehr ausgeglichen, viele können Verantwortung übernehmen“, sagt der Teammanager und zweite Vorsitzende von Düsseldorfs einzigem Basketballverein speziell für Frauen und Mädchen.

Dabei hieß es vor der Saison noch, der ewige Aufwärtstrend könnte nun wohl ein Ende haben. Vor vier Jahren spielten die damals neu gegründeten Bascats ja noch in der Bezirksliga. Doch weil sie jedes Jahr aufstiegen, sind sie nun bereits in der 2. Liga. Und auch dort läuft es. Können sich die Düsseldorfer Basketball-Fans also bald auf einen Erstligisten freuen?

Sportlich top, wirtschaftlich Luft nach oben

Neu wäre das nicht, Frauenbasketball hat in Düsseldorf eine lange wie erfolgreiche Geschichte, die DJK Agon 08 ist wegen ihrer zwölf Titel von Mitte der Siebziger bis Anfang der Neunziger noch immer Deutscher Rekordmeister. Auch der ATV und die Spielgemeinschaft aus ART und TVG feierten mehrere Meisterschaften.

Davon sind die Bascats natürlich noch weit entfernt. Erst mal stellt sich die Frage, ob es überhaupt zum Aufstieg reichen würde. Lowe beantwortet sie so: „Man darf nicht vergessen: Wir sind ein Aufsteiger. Wir freuen uns, über längere Zeit auf Platz eins zu stehen, das hätte vor der Saison keiner erwartet. Und wenn wir am Ende die Möglichkeit haben, freuen wir uns, aber wissen, wo wir herkommen.“

Doch selbst wenn es sportlich für die erste Liga reichen würde: Gilt das auch wirtschaftlich? „Das müssen wir sehen, wenn es so weit ist“, sagt Lowe. Denn auch die aktuelle Saison sei nicht einfach, da hätten sie sich „von verschiedenen Seiten mehr Unterstützung“ erhofft. „Wenn wir wirklich die Chance haben, 1. Bundesliga zu spielen, wäre es wichtig, wenn wir die Möglichkeit bekommen, so gefördert zu werden, wie es auch im männlichen Basketball der Fall ist.“

Noch ist das aber Zukunftsmusik. Wie auch das nächste Spiel. Das geplante am Wochenende bei Alba Berlin fällt wieder mal aus.

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