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Bittere Pleite für Fortuna-„Angsthasen“

Kein Torschuss, keine Kreativität - und Zimmermann sieht Gelb-Rot

Matthias Zimmermann mus nach gut sechs Minuten Einsatz den latz schon wieder verlassen. Foto: Wolff

von Norbert Krings

Das war schon eine Blamage, die sich Fortuna Düsseldorf in Hannover leistete. Mit 0:3 unterlag das Team von Uwe Rösler völlig verdient den Niedersachsen und muss sich fragen lassen, ob das unter der Woche ausgegebene Saisonziel, aufsteigen zu wollen, nicht ziemlich verfehlt ist.   

Uwe Rösler wollte seinen Gegner überraschen und stellte auf Dreierkette um, in der Christian Klarer auf rechts sein Startelf-Debüt gab, Kevin Danso die Zentral-Position übernahm und der bisher überzeugende Luka Krajnc auf links absicherte. Florian Hartherz und Jean Zimmer spielten auf den Flügeln, Shinta Appelkamp bekam im Zentrum das Vertrauen, während vorne Kenan Karaman, Tony Pledl und Rouwen Hennings (eigentlich) für die Offensivbemühungen zuständig sein sollten.

Doch deutlich engagierte nach vorne spielten die Hannoveraner, die allerdings nach zehn Minuten in iherem ersten Elan erlahmten. Die Gäste wähnten sich zu schnell in der Sicherheit, das Spiel im Griff zu haben. Die  schöne Vorarbeit von Ex-Fortune Genki Haraguchi auf Ex-Fortune Marvin Ducksch brachte die erste ganze klare Möglichkeit des Spiels. Der Ball landete zum Glück für die Gäste nur an der Oberkante der Latte. Und auch wenig später hatte das Rösler-Team Glück, als ein Bodzek-Fehlpass nicht bestraft wurde.

Torschüsse von der Fortuna gab es schon in der ersten Hälfte nicht

Danach verflachte das Spiel. Hannover fand kein Durchkommen, weil die Fortuna-Dreierkette gut stand und erstaunlich abgestimmt funktionierte. Nach vorne lief aber bei den Gästen wenig bis nichts. Viel zu viele Bälle wurden kurz nach Ballgewinn wieder verloren. Gute Pässe gab es nur von Youngster Appelkamp. Doch die gingen mehr in die Breite als in die Spitze, weil zu wenig Bewegung bei Kenan Karaman und Rouwen Hennings in die freien Räume zu erkennen war. So ging es mit einem torlosen Remis in die Pause. 

Der schwache Florian Hartherz blieb in der Kabine, für ihn kam Matthias Zimmermann, der sich bereits vier Minuten später die Gelbe Karte abholte. Während diese völlig berechtigt war, folgte eine sehr zweifelhafte zweite Gelbe Karte und damit der Platzverweis für den gerade wieder genesenen Außenverteidiger. Eine bittere Entscheidung von Schiedsrichter Bastian Dankert, der damit die Fortuna noch mehr in die Defensive zwang.

Das Rösler-Team zog sich also weiter zurück. Doch lange hielt das vermeintlich Bollwerk nicht. Nach einem unnötigen Schlag ins Aus von Kevin Danso reagierten die Hannoveraner in Person von Haraguchi so schnell, dass die Hintermannschaft der Gäste nicht formiert war. Florent Muslija traf zwar den Ball nicht richtig, dieser flog aber über Florian Kastenmeier zum 1:0 ins Fortuna-Tor.

Elfmeter für Hannover entscheidet das Spiel endgültig

Und damit nicht genug. Fünf Minuten später gab es einen Pfiff des Schiedsrichters. Während alle im Stadion dachten, er hätte auf Abseits entschieden, zeigte Dankert auf den Punkt. Danso hatte Haraguchi am Strafraum-Rand zu Fall gebracht. Mit etwas Glück verwandelte Marvin Ducksch den Strafstoß zum 2:0.

Ex-Fortune Marvin Ducksch jubelt über das 1:0 – später traf er zum 2:0. Foto: Wolff

Damit war die Entscheidung zugunsten der Hausherren gefallen, weil die 96er nichts mehr zuließen, den Ball laufen ließen und das Spiel sicher nach Hause brachten. Fortuna leistete zwar noch Widerstand, um nicht noch deutlicher unterzugehen, aber die Bemühungen nach vorne waren alles andere als erfolgversprechend.

Slapstick zum Abschluss – Eigentor von Kastenmeier

Und dann kam noch der bittere Höhepunkt des Versagens in Hannover, als der eingewechselte Brandon Borello den Ball auf seinen Torhüter zurückspielte. Kastenmeier versprang der Ball, und er musste zusehen, wie das Spielgerät die Linie zum 3:0 für Hannover 96 die Linie überquerte. Es lief zwar einiges gegen die Gäste, aber diese Niederlage, auch in dieser Art und Weise haben sich die Fortunen selbst zuzuschreiben. 

Statistik

Hannover: Esser – Schindler, Hübers, Falette, Hult (66. Muroja) – Bijol – Kaiser, Muslija (80. Twumasi) – Haraguchi (66. Maina) – Weydandt (80. Sulejmani), Ducksch
Fortuna: Kastenmeier – Klarer, Danso, Krajnc – Zimmer, Bodzek, Appelkamp (70. Peterson), Hartherz (46. Zimmermann) – Pledl   (61. Sobottka), Karaman, Hennings (70. Borello)
Kader: Wolf – Seibert, Stöcker, Piotrowski, Ofori
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Zuschauer: 8900
Tore: 1:0 (57.) Muslija, 2:0 (63. Foulelfmeter) Ducksch, 3:0 (84. Eigentor) Kastenmeier
Gelbe Karten: Hult, Muslija / –
Gelb-Rot: – / Zimmermann
Beste Spieler: – / Haraguchi
Spielnote: 4
Fazit: Ein völlig einseitiges Spiel, in dem die Gäste noch deutlich höher verlieren mussten. Offensiv war das eine Bankrotterklärung des Rösler-Teams. Und auch in punkto Einstellung dürfen die Fans deutlich mehr erwarten.

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