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Bodzek schmiedet das Team wieder zusammen

Auf seine Mitspieler lässt Fortunas Kapitän nichts kommen

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Die Kritik an den Spielern von Fortuna Düsseldorf war heftig, die Niederlage gegen Paderborn hatte aber auch innerhalb der Mannschaft für Unruhe gesorgt. Jetzt kam auch noch die Corona-Erkrankung von Abwehrchef Andre Hoffmann dazu. Kapitän Adam Bodzek versucht nicht nur die Gemüter zu beruhigen, sondern machte auch klar, dass es keine Zweifel am besonderen Teamgeist im Kader des Fußball-Zweitligisten gibt.

Den Kopf hängen lassen, das gibt es für den Kapitän von Fortuna Düsseldorf nicht – auch nach einer so deprimierenden Niederlage wie das 2:3 gegen Paderborn ist das so. „Es geht weiter. Wir haben uns das alles ganz anders vorgestellt“, sagt der 36-Jährige. „Der erste Heimsieg war schon fällig.“ Man müsse halt weiter arbeiten und die Länderspielpause nutzen. Jetzt müsse der Fokus auf den Trainingseinheiten liegen.

„Die Panik wird nur um uns herum geschoben. Wir müssen kühlen Kopf bewahren, und es wäre das Schlechteste, wenn wir jetzt auch noch unruhig werden“, sagt Bodzek und versteht auch einen Teil der Kritik an den Leistungen seiner Mannschaft. Er selbst war gegen Paderborn nicht zum Einsatz gekommen. „Es spielen viele Faktoren eine Rolle, dass wir derzeit diese Kompaktheit nicht haben. Wir schließen teilweise unsere Angriffe nicht ab und laden zu Kontern ein.

„Wir müssen mehr zusammenstehen“

Unbedachte Sachen kämen für ihn und seine Teamkameraden nicht in Frage. So sieht er auch die heftige und in der Öffentlichkeit von Torhüter Raphael Wolf geäußerte Kritik an Mitspieler Christoph Klarer nicht als unbedachte Aktion, weil die jungen Spieler auch lernen müssen. Lernen, unnötige Fehler zu vermeiden, die Konzentration in den 90 Minuten hochzuhalten und auch berechtigte Kritik einzustecken.

„Wir müssen mehr zusammenstehen und Fehler unterbinden“, sagt der Kapitän, der noch einmal betont, dass er immer die Ambition hat, zu spielen. „Das wäre dumm, wenn ich diese Motivation nicht hätte.“ Sein Trainer hatte ihn vor der Saison zum Kapitän gemacht, allerdings betont, dass der Routinier nicht mehr so viele Einsatzminuten erhalten werde. Er möchte sich auch jetzt nicht hinstellen und unbedingt seinen Einsatz fordern.

Adam Bodzek gibt im Training immer Vollgas. Foto: Kenny Beele

Das Gefühl, dass der Teamgeist gelitten habe, täuscht, sagt Adam Bodzek. „Wenn es mal nicht läuft, wird das etwas konstruiert. Wir haben ein gutes Arbeitsklima und jeder will.“ Das würde man auch im Spiel und an den Ergebnissen sehen. „Es ist immer eine Kleinigkeit, die fehlt, das müssen wir uns eingestehen. Wir lassen da zu oft etwas liegen“, sagt Fortunas Spielführer, der auch keine Kritik an Trainer Christian Preußer aufkommen lassen will. Zu den unglücklich erscheinenden Einwechselungen direkt nach dem zwischenzeitlichen Führungstreffer der Fortuna, sagt der Kapitän, dass auch dahinter eine Idee gesteckt habe, um das Spiel bestmöglich auf die eigene Seite zu ziehen.

Ein paar Stellschrauben sitzen noch nicht, wie sie es sollen

Zuletzt hat man aber nicht mehr die Spielidee des Trainers so deutlich gesehen, den Ball so früh wie möglich zu erobern. „Wir haben schon den Plan, den Ball höher zu gewinnen“, sagte Bodzek und schiebt das auf die Betrachtungsweise von außen. Wenn die Ergebnisse stimmen, ist es für die Beobachter von außen meist egal, wie taktisch agiert wurde. „Jetzt stehen wir etwas tiefer, und jetzt soll die Idee nicht mehr vorhanden sein?“, fragt Bodzek, dem dieser Erklärungsversuch viel zu einfach ist. Es sei eben noch nicht alles perfekt, ein paar Stellschrauben sitzen noch nicht so, wie sie sollen, gibt Bodzek zu. „Wir sollten den Weg konsequent weitergehen, auch wenn Fehler uns zurückwerfen.“ Er wünscht sich, dass sein Team auch mal selbst Fehler des Gegners besser nutzt.

Dass die Zuschauer mit ihrem Anspruch, ihre Mannschaft nach vorne zu treiben, derzeit eher einen negativen Einfluss ausüben, weist Bodzek entschieden zurück. „Wir brauchen unsere Fans und deren Unterstützung auf jeden Fall. Das hat mit unseren Problemen gar nichts zu tun.“ Das Ding zu drehen, könne nur mit möglichst großer Rückendeckung durch die Fans funktionieren. So freut sich Bodzek auch auf das Spiel nächstes Wochenende in Hamburg. „Samstagabend, das kann man doch genießen“, sagt er und glaubt, dass das seine Mitspieler genauso sehen. „Wir sollten uns ins Gedächtnis rufen, dass wir wie im Vorjahr in der Lage sind, eine positive Serie zu starten.“

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