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Boll lässt Borussia jubeln

Erster Pokalsieg seit 2018

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Der Weltranglistenzehnte holt sowohl beim 3:1 im Halbfinale gegen den Titelverteidiger ASV Grünwettersbach als auch im Endspiel gegen die Tischtennisfreunde Ochsenhausen zwei Punkte. Für den Klub ist es der insgesamt 27. Pokalsieg auf nationaler Ebene und der erste seit 2018.

Als erster Gratulant sprang Ricardo Walther in die Arme von Timo Boll. Wenige Sekunden zuvor konnte der 39-Jährige seinen zweiten Matchball gegen Hugo Calderano verwandeln und Borussia Düsseldorf 22 Tage nach dem Gewinn der Tischtennis-Champions-League damit auch den Finalsieg beim „Final Four“ um die Deutsche Pokalmeisterschaft in Neu-Ulm sichern.

Wahnsinn“, sagte Boll kurz nach dem Triumph. „Was war das für ein Monat? So lange mussten wir auf einen Titel warten und jetzt holen wir zwei innerhalb eines Monats. Es war schön, dass ich mal wieder den Sack zumachen durfte. In der Champions League war es ja Anton. Für mich persönlich ist das erst einmal eine große Erleichterung, diesen Titel eingefahren zu haben.“

Großartiges Comeback von Kristian Karlsson im Eröffnungseinzel

Kristian Karlsson gelang im ersten Einzel des Endspiels gleich ein Break. Der an Position zwei aufgestellte 29-Jährige setzte sich nach 0:2-Satzrückstand mit 3:2 gegen den Weltranglistensechsten Calderano durch. Zu Beginn haderte Karlsson mit seinem Auftritt gegen die Nummer eins der Tischtennisfreunde. Immer wieder unterliefen dem Linkshänder einfache Fehler, nach zwei Mal 5:11 deutete vieles auf den von Ochsenhausen in diesem Match fest eingeplanten ersten Punkt hin.

Dann aber kämpfte sich Karlsson zurück in die Partie, stellte sein Spiel um und nahm Calderano die Sätze drei und vier ab. Im entscheidenden Durchgang lag der Borusse schnell mit 1:3 zurück, legte dann aber einen furiosen „Zwischensprint“ hin und setzte sich mit 11:4 gegen den am Ende etwas entnervten Brasilianer durch.

Anton Källberg verpasst die vorzeitige Entscheidung

Eine souveräne Vorstellung lieferte im zweiten Einzel Timo Boll. Gegen den erst 20 Jahre alten US-Amerikaner Kanak Jha setzte sich Borussias Nummer eins mit 11:8, 11:8 und 11:7 durch. Vor allem in den entscheidenden Phasen der jeweiligen Sätze spielte Boll seine Erfahrung aus und agierte anders als sein junger Gegner mit der notwendigen Ruhe.

Foto: Kenny Beele

Nur zwei gewonnene Ballwechsel fehlten anschließend Anton Källberg und die Borussia wäre mit einem deutlichen 3:0 zum Pokalsieger geworden. In der engsten Partie des Nachmittags wehrte der 23-Jährige drei Matchbälle gegen Simon Gauzy ab und stellte von 7:10 auf 10:10 im Entscheidungssatz. Der Franzose setzte sich aber schließlich doch noch durch und verkürzte auf 1:2 aus Sicht der Tischtennisfreunde. Für Källberg bedeutete die Niederlage wettbewerbsübergreifend erst die zweite in dieser Saison.

Im Duell der Top-Ten-Spieler im vierten Einzel machte Boll gegen Calderano dann aber alles klar. Nach ausgelassenem Matchball im dritten Durchgang wehrte Borussias Spitzenspieler im vierten Durchgang drei Satzbälle ab und reckte nach einer Gesamtspielzeit von mehr als zweieinhalb Stunden die Siegerfaust in die Höhe.

Boll und Källberg sorgen im Halbfinale für die drei Punkte

Im Halbfinale am Vormittag sorgten Boll mit zwei Einzelerfolgen und Källberg für die drei benötigten Punkte. Boll musste gegen den formstarken Slowenen Deni Kozul zwar über die volle Distanz gehen, behielt im entscheidenden fünften Satz aber ebenso die Oberhand wie anschließend Källberg gegen den künftigen Düsseldorfer Dang Qiu.

Weniger gut lief es für Karlsson, der Wang Xi glatt unterlegen war. Dafür steigerte er sich im Finale und in seinem Match mit Calderano – einen besseren Zeitpunkt hätte es dafür nicht geben können. Boll führte seine Mannschaft mit einem 3:1 über Qiu ins Endspiel und blieb auch in diesem der entscheidende Protagonist.

Statistik / Finale
TTF Ochsenhausen – Borussia 1:3
Hugo Calderano – Kristian Karlsson 2:3 (11:5, 11:5, 6:11, 7:11, 4:11)
Kanak Jha – Timo Boll 0:3 (8:11, 8:11, 7:11)
Simon Gauzy – Anton Källberg 3:2 (8:11, 11:4, 11:7, 9:11, 12:10)
Calderano – Boll 1:3 (5:11, 10:12, 12:10, 10:12)

Statistik / Halbfinale
Borussia – ASV Grünwettersbach 3:1
Timo Boll – Deni Kozul 3:2 (6:11, 11:7, 11:3, 5:11, 11:5)
Anton Källberg – Dang Qiu 3:2 (7:11, 11:7, 5:11, 11:6, 11:4)
Kristian Karlsson – Wang Xi 0:3 (7:11, 7:11, 7:11)
Boll – Qiu 3:1 (9:11, 11:6, 11:5, 14:12)

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