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Constanze Stolz – Ab jetzt gibt es mich im Doppelpack

(Foto: YACHTFILM Gerrit Haaland)

Von unserem Stockheim Team Rio-Mitglied Constanze Stolz haben wir folgende Mail erhalten:

 

Liebe Freunde, liebe Förderer und Wegbegleiter,

bildlich gesprochen, ich habe mich auf meinem sportlichen Weg für eine Abbiegung entschieden. Was aber keinesfalls eine Umleitung, sondern eher eine Überholspur werden soll. Doch der Reihe nach:  Ich habe mich  im vergangenen Jahr 2015 intensiv mit meinem sportlichen Werdegang auseinandergesetzt.  Fakt ist: Ich habe im Jugend- und Juniorenbereich viele internationale Erfolge erzielt, über Vize-Welt- und Vize-Europameistertitel bis zur Bronzemedaille bei der Jugendolympiade in Singapur. Aktuell bin ich Deutsche Meisterin 2015 bei den Damen  im olympischen Laser Radial.

Im vergangenen Jahr hat mein sportlicher Schwerpunkt darin gelegen, als 20-Jährige komplett in den Erwachsenenbereich umzusteigen – und dort natürlich auch die Perspektive für den Anschluss an die Weltspitze zu finden.  Denn ansonsten wäre mein Wunsch und Ziel, an Olympischen Spielen erfolgreich teilzunehmen, nicht umsetzbar.

Dabei habe ich bei der Teilnahme an den Erwachsenen-Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und Worldcups realisieren müssen:  Ich hätte – bei stärkerem Wind –  entweder in meiner Wachstumsphase rund zehn Zentimeter mehr wachsen müssen – oder aber mindestens  zehn Kilo mehr Gewicht zulegen müssen.  Ansonsten ist es in einer Bootsklasse wie dem olympischen Laser Radial, die bei gleichem Rumpf und Segel ausschließlich über den Körper gesegelt wird, sehr schwer, Top-Ten-Ergebnisse bei Weltmeisterschaften zu erreichen.

Auf meine Größe hatte ich keinen Einfluss. Die Gewichtszunahme – natürlich nicht in „Schokoladen-Kilos“, sondern Muskelmasse – war mein erklärtes Ziel, für das ich täglich Stunden im Kraftraum geschuftet habe. Langfristig habe ich das Gewicht aber nie halten können. Es passte demnach einfach nicht zu mir.

Deshalb habe ich im Lauf des Jahres 2015 den nach so erfolgreichen und tollen Jahren gut überlegten Entschluss gefasst, die Bootsklasse zu wechseln. Das Segeln ist für mich ein so faszinierender Sport, dass ich auf keinen Fall darauf verzichten möchte. Aber künftig in der olympischen Bootsklasse 470er. Mit dem Ziel „Olympische Spiele 2020 in Tokio“ fest vor Augen.

Der 470er ist für meine körperliche Konstitution ideal. In dem Zweimannboot kann ich als Steuerfrau meine im Laser gewonnenen Erfahrungen bezüglich Taktik, Navigation und Körpergefühl bestens einsetzen – aber das Allerbeste ist: Ich bin jetzt im „Doppelpack“ – Anna Reinsberg vom Warnemünder Segelclub als Vorschoterin und ich sitzen ab jetzt in einem Boot.

Herzlichen Dank für die tolle Unterstützung in den vergangenen Jahren – das war unglaublich motivierend und schön. Der große Wunsch von Anna und  mir ist:  bitte weitermachen!!

Die nächsten Regatten werden wir erst einmal zum Lernen und Abstimmen nutzen. Bitte weiter die Daumen drücken!

Wir halten Sie/Euch weiterhin auf dem Laufenden und freuen uns auf viele sportliche Herausforderungen.

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