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Constanze Stolz – ohne Angst vor Schiffbruch

Constanze Stolz erscheint überpünktlich zum Interview mit der Sportstadt Düsseldorf im Medienhafen. Sie hat die Bahn genommen und es sich beim Warten in der Sonne gemütlich gemacht. Die Seglerin aus Benrath ist auf Heimaturlaub in der Stadt. Die 21-Jährige lebt und trainiert am Olympiastützpunkt der Segler in Kiel. Die Bootsklasse hat sie vor einigen Monaten gewechselt. In ihrem neuen Boot, dass auch mit Unterstützung der Sportstadt Düsseldorf angeschafft werden konnte, strebt Constanze Stolz nun nach hohen Zielen.

Constanze, wir sitzen hier gemütlich mit Kaffee auf der Brücke im Medienhafen. Bist du häufiger hier?

Früher war ich öfters hier, gerne auch mal mit meinen Freundinnen zum Essen. Mein Lieblingsrestaurant war früher hier im Hafen, das hat aber mittlerweile zugemacht, glaube ich.

Wo bist du denn sonst zu finden, wenn du wie jetzt in deine Heimat Düsseldorf zurückkehrst?

Ich gehe sehr gerne in den Benrather Schlosspark zum Laufen, da in der Nähe wohnen auch meine Eltern. In meiner Schulzeit war ich besonders gerne am Carlsplatz, weil ich in der Altstadt auch zur Schule gegangen bin. Da habe ich mir mittags häufig einen Obstsalat am Markt gegönnt.

Wir sitzen direkt am Wasser. Kommt da bei dir als Seglerin nicht direkt die Lust am Sport auf?

Der Medienhafen würde sich zum Segeln eigentlich anbieten, aber das ist trotzdem keine Option. Ich würde das Boot nicht unbeschadet ins Wasser bekommen, weil hier so viele Steine am Ufer liegen. Ein 120 Kilogramm schweres Boot würde da höchstwahrscheinlich großen Schaden nehmen. Viele Journalisten fragen mich immer vor Interviewterminen, ob ich nicht mit dem Boot in den Hafen kommen kann. Da muss ich immer verneinen, ich kann das Boot schließlich nicht einfach vom Kai ins Wasser plumpsen lassen (lacht).

Die Saison ist vorbei, wie ist es für dich in deiner neuen Bootsklasse gelaufen?

Ich habe vom Laser zum 470er gewechselt und segle jetzt gemeinsam mit Anna Reinsberg. Vorher war ich alleine unterwegs. Das hat schon eine große Umstellung mit sich gebracht und wir sind noch immer in der Eingewöhnungsphase. Für mich haben sich die körperlichen Voraussetzungen geändert, ich habe viel Gewicht verlieren müssen. Bei den Deutschen Meisterschaften sind wir als Vierte sehr zufrieden gewesen. Auch bei der Junioren-Europameisterschaft haben wir mit den besten Zehn mithalten können. Die Heim-WM in Kiel lief dagegen überhaupt nicht gut, weil unser Boot einen Riss hatte.

Ihr habt mittlerweile aber ein neues Boot…

Ja, und ich danke der Sportstadt Düsseldorf, ohne deren Unterstützung die Anschaffung nicht möglich gewesen wäre. Wir haben das Boot auf den Namen Emilia getauft.

Wie ist Emilia so?

Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zum Boot, mit dem wir vorher gesegelt sind. Es ist auf uns zugeschnitten, Anna hat beispielsweise viel weniger blaue Flecken, im alten Boot war sie ständig übersäht davon. Und allein die Tatsache, dass wir keine Angst mehr haben müssen, unser Boot könnte auf dem Wasser untergehen, hilft schon sehr beim Training und im Wettkampf.

Welche Ziele treiben dich an?

Wir haben in diesem Sommer gesehen, dass wir gerade im Vergleich zu den besten Booten noch viel aufholen müssen. Wenn viel oder wenig Wind herrscht, sind wir schon konkurrenzfähig. Bei Mittelwind brauchen wir noch jede Menge Erfahrung, um zum internationalen Topniveau aufzuschließen. Besonders daran werden wir aber im Winter arbeiten. In unserer Altersklasse wollen wir im nächsten Jahr weltweit in die Top 10, im übernächsten unter die Top drei. Das halte ich auch durchaus für machbar.

Wir wünschen dir viel Erfolg. Genieß die Zeit in deiner Heimat Düsseldorf.

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