D.SPORTS

Home of Sports

DEG Damen Bundesliga, Heiko Sauer im Gespräch mit Coach Thimm

Demnächst beginnt die 2. Saison in der Bundesliga für die DEG Damen. In der ersten Saison gab es einen sehr starken Platz im Mittelfeld der 8-er Liga, die das Team u.a. zu 3 bayrischen Teams, aber auch nach Berlin und Mannheim, nach Bergkamen und Hannover-Langenhagen führte. Aller Ehren wert muss man zu dieser Leistung sagen.

Neben den drei U16 Nationalspielerinnen Linda Topfmeier, Leonie Maßner und Alina Leveringhaus, der U18 Teamspielerin Juliana Palmeira-Kerkhoff, wird wohl auch Valerie Offermann nach einer formidablen Saison (31 Treffer und 10 Assist) erneut in die A Nationalmannschaft berufen werden. Es schlummert noch viel Potential im Team und im Durchschnitt 70 Zuschauer zu Heimspielen an der Brehmstraße ist ganz sicher auch ausbaufähig.

Nachdem Erfolgscoach Kai Erlenhardt berufsbedingt seinen Trainerposten räumen musste, sprang Miriam Thimm damals in der neuen, höchsten deutschen Liga als Trainerin ein.

Vielen Dank vorab, dass du Zeit für ein paar Antworten hattest.

Liebe Miriam, meine erste Frage greift in deine Vergangenheit zurück: Wie und warum wurdest du Coach der Eishockey-Frauen der DEG (als Nachfolgerin von Kai Erlenhardt)?

Ich bin bereits seit 22 Jahren im Besitz meiner Trainerlizenz und habe nach meinen Anfangsjahren in dem leider nicht mehr existierenden Verein in Dorsten, indem ich im Nachwuchs fast alles betreut habe und zum Ende hin auch die 1. Herrenmannschaft, zum Duisburger EV gewechselt.

Dort habe ich zunächst 4 Jahre die Frauenmannschaft von der letzten Liga bis in die 2. Frauenbundesliga (2. Platz) betreut, bevor ich dann als Statistik- und Off-Ice-Trainerin für die 1. Herrenmannschaft des EVD gearbeitet habe. In dieser Zeit lernte ich auch Kai Erlenhardt kennen. Er hat an meiner Stelle damals das Frauenteam übernommen. Als Kai dann das Angebot in Düsseldorf bekam, fragte er mich, ob ich Interesse hätte, noch einmal die Schlittschuhe zu schnüren.

Nachdem Kai berufsbedingt den Verein verlassen musste und für mich klar war, dass ich nicht mehr spielen werde, lag es für Kai offensichtlich nahe mich zu fragen, ob ich Interesse hätte, den Posten zu übernehmen. Der Verein fand die Idee offensichtlich ebenfalls nicht so schlecht und so sagte ich zu.

In der letzten Saison spieltet ihr mit zwei Kontingentspielerinnen (Padalis und McLean-USA), wie sieht die gesamte Kaderplanung für die neue Saison 2018/19 bei euch aus, seid ihr komplett?

Die Saisonvorbereitung lief gut und wir können einen kompletten Kader mit 19 Spielerinnen und 4 Torhüterinnen aufweisen.

Nach einigen Abgängen, konnten wir auch einige neue junge Talente für uns gewinnen. Der Kader ist sehr jung und wir werden versuchen perspektivisch und langfristig zu arbeiten. Wir konnten ebenfalls eine Amerikanerin für uns gewinnen, die bereits unter Kai Erlenhardt schon für die Deg gespielt hat: Julia Pearl.

Eine Saison kostet bei den Bundesliga Damen zwischen 30.000€ und 35.000€, wobei das gros für die Fahrten und Übernachtungen „drauf“ geht, konntet ihr den Etat halten oder zwickt es noch? Wie sieht es mit dem Sponsoring für euch aus?

Das die Metro ausgestiegen ist, trifft natürlich den gesamten Verein, also auch die Damen. Wir werden also alle den berühmten Gürtel enger schnallen müssen. Der Verein tut sehr viel für das Sponsoring und hat sich auch für die Damen um neue Sponsoren bemüht. Ich denke wir werden die Saison trotz Einbußen gut über die Bühne bringen.

Die Professionalität der DEG Damen musste zunehmen nach eurem Aufstieg (u.a. kam Frank Spooren als Team Manager dazu), wo fehlt es noch bei euch, was würdest du dir noch wünschen?

Wir waren sehr glücklich Frank Spooren für uns gewinnen zu können und auch durch seine Hilfe hat die abgelaufene Saison so gut funktioniert. Sein Einsatz und sein stetiges Bemühen sein Bestes zu geben, haben den Mädels gezeigt, wie wichtig Professionalität ist.

Der Spagat für die Mädels einen so hohen Trainings- und Spielaufwand zu haben und nebenbei zu arbeiten, studieren oder zur Schule zu gehen ist oft nicht leicht, aber mit ihrer Leidenschaft und diesem Umfeld – dem professionellen Aufwand – wird es dankend angenommen.

Wünschen würde ich mir für die Mädels, dass sich die Unterstützung auf den Rängen erhöht und so der hohe Aufwand noch mehr gewürdigt wird. Ein Anfang erscheint mir das nun dauerhafte Streamen der Spiele an der Brehmstraße – worüber wir uns sehr freuen.

Unsere online gezeigten Spiele der abgelaufenen Saison, wurden von sehr vielen Leuten geschaut und so scheint es doch für viele interessant zu sein, was die Mädels aufs Eis bringen.

Die Mädels trainieren 3 mal die Woche auf dem Eis und zusätzlich 2 mal im Kraftraum. Im Sommer 3 mal Kraftraum + individuelle Laufeinheiten + Cross Fit Einheiten

Wie sieht so die Vorbereitung eines Damen Bundesliga Teams aus? Wo und wann geht es erstmals aufs Eis?

Wie schon erwähnt, trainieren die Mädels im Sommer 3 mal im Kraftraum + individuelles Lauftraining, hinzu kamen noch extra Einheiten beim Cross Fit. Im Winter 3 mal Eis + 2 mal Kraftraum.

Wir haben das Glück schon in der 1. Woche aufs Eis zu können. Bis Mitte September haben wir dann einen erhöhten Trainingsaufwand, mit bis zu 4 Einheiten auf dem Eis + 3 mal Kraftraum, alles an der Brehmstraße.

Letzte Frage: Nach eurem Bundesliga Aufstieg vorletztes Jahr, habt ihr einen großartigen 5. Platz erzielt am Ende eurer 1. Bundesliga Spielzeit, plaudere mal aus dem Nähkastchen, wo soll es in der neuen Saison hingehen?

Die letzte Saison war mehr als zufriedenstellend. Niemand hatte damit gerechnet, dass wir so gut platziert sind am Ende. Die Mädels haben meine Vorgaben sehr schnell und gut umgesetzt und sich relativ schnell an die höhere Geschwindigkeit und das deutlich höhere Niveau gewöhnt.

Diese Saison haben wir einen verjüngten Kader und es gilt, sich in der 1. Bundesliga zu halten und zu etablieren. Es wird deutlich schwerer als letzte Saison, nicht nur durch die Veränderungen im Kader, sondern auch durch die Tatsache, dass die Gegner nicht mehr überrascht sind, sondern wissen das sie auch gegen uns alles geben müssen.

Der Verein unterstützt uns und hat das Team auf einen langfristigen Verbleib und eine stetige Verbesserung eingestellt. Im Vordergrund steht die Entwicklung der Spielerinnen und zunächst nicht die Platzierung. Langfristig sollte es natürlich auch möglich sein, etwas mehr nach oben zu schauen.

Vielen Dank für deine Fragen, ich hoffe, dass ich sie hinreichend beantwortet habe.

Viele Grüße,

Miriam Thimm

Vielen Dank Miriam und viel Erfolg für die kommende Spielzeit

Euer Heiko Sauer

Teilen