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DEG holt wichtigen Sieg gegen Schwenningen

Es musste die Verlängerung der Verlängerung herhalten bis ein Sieger feststand – dann durfte die DEG über einen 3:2 (0:0, 2:1, 0:1, 1:0)-Erfolg nach Penaltyschießen gegen die Wild Wings jubeln.

Jeden September beobachtet man die Eishockeypropheten bei der Arbeit. Wer erreicht die Play-offs, wer kommt nur als Punktelieferant in Frage? Die Schwenninger Wild Wings wurden im Vorfeld dieser Saison eher in die Kategorie „Kellerkind“ eingeordnet. Dagegen wehrten sich die Schwarzwälder mit bisher beeindruckenden Leistungen. Am vergangenen Wochenende gelangen Siege gegen Köln und Mannheim, zwei vermeintliche Topteams der Liga. Es war also klar, dass heute keine leichte Aufgabe auf die DEG wartete. Mit viel Kampf und Einsatz gelang vor 5.285 Zuschauern allerdings der Sieg nach Penaltyschießen .

Kurz vor Spielbeginn allerdings ein trauriges Ereignis. Kultfan Bimbo war am vergangenen Sonntag verstorben. Die DEG-Gemeinde gedachte ihm mit einer bewegenden Klatsch-Minute gesäumt von viel Konfetti, das er immer so geliebt hatte. Danach wurde Eishockey gespielt, das hätte Bimbo nicht anders gewollt.

Die ersten fünf Minuten gehörten zweifellos der DEG. Ohne Kreutzer, aber mit Karacho kamen die Rot-Gelben aus der Kabine und gelangten schon in den Anfangssekunden zu ihrer ersten hochkarätigen Chance. Milley hatte aufs Tor gehalten, Dustin Strahlmeier im Tor der Schwarzwälder ließ prallen und Daniel Weiß hätte freistehend im Slot versenken können. Auch in der Folge blieb die DEG bissig, hatte erstaunlich viel Platz im gegnerischen Drittel und erarbeitete sich weitere Gelegenheiten. Hervorzuheben sicherlich die Einschussmöglichkeit für Tim Schüle, der wunderschön vom stets puckverteilenden Milley bedient wurde. Leider zögerte der Verteidiger im Abschluss etwas zu lange und ermöglichte Strahlmeier so die Parade (4.). Nun fanden die Schwenninger besser in die Partie und fingen an, mitzuspielen. Mathias Niederberger bekam immer mehr zu tun, war aber zu keinem Zeitpunkt in höchster Not. Die beste Chance des Startdrittels gehörte dann abermals den Hausherren. Strodel und der puckführende Barta fanden sich auf einmal alleine vor Strahlmeier wieder. Barta entschied sich für den alleinigen Abschluss und scheiterte knapp. So ging es nach zwanzig Minuten torlos in die Kabinen.

Der mittlere Abschnitt begann mit einer DEG, die nicht immer ganz auf der Höhe war. Die Wild Wings wussten die sich ergebenden Lücken zu nutzen und sorgten für den ersten Treffer des Abends. Zu viel Platz hatten sie von den Gastgebern im Angriffsdrittel bekommen. Marc El-Sayed konnte sich für ein feines Zuspiel auf Jérôme Samson Zeit nehmen und Samson schlenzte den Puck genussvoll in die Maschen (25.). Fast hätte es kurz danach sogar ein zweites Mal hinter Niederberger eingeschlagen. Alex Trivellato ließ den Puck nach Pass von Steven Billich gefühlvoll abtropfen, zielte dabei aber einige Zentimeter zu weit nach links (27.). Es war klar, dass sich die Jungs von Christof Kreutzer nur über Kampf in das Spiel zurückkämpfen konnten. Dabei kamen Schwenninger Undiszipliniertheiten gerade recht. Es gab doppelte Überzahl für Rot-Gelb und Professor Collins nahm die Sache in die Hand. Er gab den Spielmacher und Puckverteiler und spielte dann den tödlichen Querpass zu Alexei Dmitriev. Dieser hatte keine Mühe mehr, für den umjubelten Ausgleich zu sorgen (34.). Eine Minute später das selbe Bild: wieder doppelte Überzahl, wieder die Torsirene. Drayson Bowman nutzte den Platz und die Zeit bei nur drei Gegenspielern, guckte Strahlmeier genau aus und erzielte per hammerhartem Schuss die Führung (36.).

Natürlich wappnete sich die DEG für einen Sturmlauf der Gäste, ein Tor ist im Eishockey schließlich nicht viel, wie der geneigte Zuschauer weiß. Zu Beginn des letzten Abschnitts war es allenfalls ein Sturmläufchen, das die Schwenninger aufs Eis brachten. Chancen gab es eher für die DEG. Die beste sogar per Penalty. Marco Nowak war auf dem Weg zum Tor gefoult werden und durfte zum tête-à-tête mit Strahlmeier antreten, aus dem der Torwart aber dank seines ausgefahrenen Schoners als Sieger hervorging. Die vollen drei Punkte waren der DEG heute dennoch nicht vergönnt. DEL-Veteran Sascha Goc ließ seine ganze Schlagschuss-Erfahrung aufblitzen und hämmerte die Scheibe während eines Powerplays zum Ausgleich in die Maschen (54.). Der achtmalige Deutsche Meister arbeitete weiter dem Tor entgegen, ein Siegtreffer in regulärer Spielzeit blieb allerdings aus.

So kam es zur ersten „3-gegen-3“-Verlängerung in der DEG-Geschichte. Es ging schnell auf und ab, ein Tor gelang beiden Teams aber nicht, so dass das gute alte Penaltyschießen entscheiden musste. Hier trafen beide Teams je einmal (Milley und Samson). In der vierten Runde dann Kurt Davis mit dem Tor für die DEG und Niederberger mit dem Save gegen Samson: der wichtige Extrapunkt blieb in Düsseldorf.

Am Sonntag reist der DEG-Tross in die VW-Stadt Wolfsburg, um an Norm Milleys alter Wirkungsstätte die nächsten Punkte einzufahren. Das nächste Heimspiel im ISS DOME findet am nächsten Freitag um 19:30 Uhr statt. Dann gastieren die Thomas Sabo Ice Tigers aus Nürnberg. Tickets gibt es wie immer an allen bekannten Vorverkaufsstellen und ganz bequem unter www.degtickets.de.

(TM/FF)

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