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DEG in der Schwebe

Nach dem Corona-Ausbruch beim Eishockey-Team

Foto: Birgit Häfner

von Bernd Schwickerath

Auch das nächste Spiel der Düsseldorfer EG am Freitag in Iserlohn fällt aus. Und dem am Sonntag daheim gegen München droht ebenfalls die Absage. Zwar ist die Corona-geplagte DEG nach der Quarantäne mit einigen Spielern zurück im Training, aber reicht das, um spielen zu müssen? Und wäre das überhaupt sinnvoll?

Die gute Nachricht zuerst: Bei der Düsseldorfer EG gibt es keine neuen Infektionen, am Montag durften die ersten Spieler die fünftägige Quarantäne verlassen, die das Düsseldorfer Gesundheitsamt nach „mehreren positiven Corona-Fällen“ (DEG-Mitteilung vom Donnerstag) verhängt hatte. Die schlechte Nachricht: Auch am Freitag wird die DEG nicht in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu sehen sein.

Wie bereits die jüngsten Spiele gegen Straubing und Nürnberg wurde auch das nächste in Iserlohn abgesagt. Denn die Sauerländer haben ebenfalls mit Infektionen und Quarantäne zu kämpfen. Und auch das DEG-Heimspiel am Sonntag gegen München ist in der Schwebe. Ausgerechnet nach dem 6:1-Sieg beim alten Rivalen aus Köln könnten die Düsseldorfer wochenlang zum Zuschauen verdammt sein.

Fragt man allerdings direkt beim Klub nach, hört man keine Stimmen, die die erneute Spielverlegung bedauern. Im Gegenteil: „Wir wollen nicht spielen“, sagte Sportdirektor Niki Mondt bereits am Montag. Denn nur weil sein Team da wieder mit drei Torhütern und zwölf Feldspielern trainierte, ist es längst nicht spielfähig.

Nicht jeder, der trainiert, darf auch spielen

Zwar muss man eigentlich antreten, wenn man mindestens einen Torhüter und zehn Feldspieler hat, aber in der Trainingsgruppe waren nicht nur Juniorenspieler, sondern dem Vernehmen nach auch welche, die vergangene Woche noch positiv getestet wurden. Da sie aber geimpft sowie symptomfrei sind und zuletzt auch nur noch negative Testergebnisse hatten, durften sie die Quarantäne nach fünf Tagen verlassen. Spielen darf man nach einem positiven Test laut DEL-Statuten aber erst nach zehn Tagen. Medizinisch empfohlen sind sogar 17 Tage Pause.

Dass man sich in der DEL gerade mit solchen Regularien und weniger mit Punkten und Toren befasst, hat einen Grund: Corona ist zurück in der Liga. Wirklich weg war die Pandemie ja nie, was allein die schleppenden Zuschauerzahlen zeigen, und es gab auch immer mal wieder einzelne Infektionen. Doch in den vergangenen Tagen überschlugen sich die Ereignisse. Erst musste der EHC Red Bull München wegen 22 Fällen in Quarantäne, dann die DEG und die Iserlohn Roosters, die beide keine Zahlen veröffentlicht haben. Bei der DEG soll es dem Vernehmen nach eine hohe einstellige sein. Alle drei Klubs haben zahlreiche Geimpfte unter den Infizierten.

Das sorgt nicht nur für diverse Spielausfälle, sondern auch für Debatten. Die ums Testen wurde am Dienstag vorerst beendet. Bislang galt, dass Geimpfte gar nicht mehr, Ungeimpfte lediglich mit Antigen-Schnelltests überprüft werden sollen. Das entsprach den Vorgaben der Berufsgenossenschaft, war aber augenscheinlich zu wenig.

DEL verschärft das Test-Protokoll

Ab 1. November wird „bei Mannschaften, die zu diesem Zeitpunkt noch ungeimpfte Spieler oder Offizielle in ihren Reihen haben, eine neue Teststrategie verbindlich“, teilte die Liga mit. Konkret: „Nicht-Geimpfte Personen werden ab dann dreimal pro Woche, geimpfte Personen sowie seit mehr als zwei Monaten genesene Personen einmal wöchentlich getestet. Als Testverfahren ist ausschließlich die PCR-Methode zulässig.“

Eine weitere Debatte: Ab wann muss ein Team spielen? Offiziell halt, wenn es einen Torwart und zehn Feldspieler hat. Aber will man so etwas sehen? Welches Bild geben Klubs und Liga dabei ab? Ist es fair? Und ist fair in Zeiten des Abstiegs überhaupt eine passende Kategorie? Die Bietigheim Steelers beantworteten das am Dienstag auf ihre Weise, als sie in München spielten, obwohl der EHC keine drei vollen Reihen zusammenbekam. Und da waren schon junge Debütanten bei, die unter normalen Umständen nicht zum Einsatz gekommen wären. Trotzdem gewannen die Münchener mit 2:0.

Ob man eben jene Münchener auch am Sonntag in Düsseldorf sieht? Wie viele Spieler sie dann haben? Und wie das bei der DEG aussehen wird? Das soll ich alles im Laufe des Mittwochs entscheiden.

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