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DEG schlägt den Meister mit 3:0

„Ja sind denn heut‘ scho‘ Playoffs?“ In Anlehnung an einen Werbespot mit Franz Beckenbauer aus dem Jahr 2000 drängte sich diese Frage beim Betrachten der vorweihnachtlichen Begegnung zwischen der Düsseldorfer EG und den Adlern aus Mannheim geradezu auf. 7.438 Zuschauer im ISS DOME sahen eine temporeiche, hart umkämpfte, zuweilen giftig geführte und spannende Partie. Mit viel Geschick und etwas Glück gewann die DEG mit 3:0 (1:0; 1:0; 1:0) und schraubte die Niederlagenserie des Meisters auf nunmehr acht Spiele.

Dabei war der Mannschaft von Greg Ireland eigentlich kaum ein Vorwurf zu machen. Sie bissen sich vom ersten Bully an ins Spiel, dominierten die Anfangsphase und das gesamte erste Drittel, spielten hart, erarbeiten sich Chancen, schossen von links, von rechts, aus der Mitte, von eigentlich überall. Nur das Tor trafen sie nicht. Was zu einem sehr großen Teil der fantastischen Leistung von Mathias Niederberger im Tor der DEG zu verdanken war. Reihenweise brachte er die Adler zur Verzweiflung. Mit zunehmender Spielzeit konnte man den Gästen beim Nachdenken förmlich zusehen. Hinzu kam eine Portion Unvermögen, was sich darin zeigte, dass Mannheim auch die besten Chancen ungenutzt ließ.

Die Mannschaft von Christof Kreutzer beschränkte sich auf das Wesentliche und besann sich ihrer Stärken. Hinten gut zu stehen war das oberste Gebot. Niki Mondt verteidigte an der Seite von Stephan Daschner; Rückkehrer Tim Conboy verlieh der Abwehr spürbar Stabilität. Vorne zeigte sich die DEG kaltschnäuzig. Eddi Lewandowski zog, von Alexej Dmitriev bedient, zielstrebig in Richtung Dennis Endras , ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen und verwandelte flach zur Führung (13.). Zuvor hatte sich Mannheim bereits mehrmals vor Niederberger ausgetobt, besonders gefährlich in Person von Kai Hospelt im Slot (4.) und des von hinten anrauschenden Jonathan Rheault (13.). Auch nach dem Rückstand kamen die Adler zu ausgezeichneten Chancen. Hospelt frei vor Niederberger (16.), Marcus Kink akrobatisch per Rückhand mit dem Rücken zum Tor stehend aus der Drehung (18.).

Für die zünftige Note im Spiel sorgten im zweiten Drittel zunächst Dominik Bittner und Manuel Strodel mit der ersten kleinen Faustkampfeinlage (28.). Wenig später nietete Jochen Hecht Alex Preibisch recht rüde um und hatte Glück, vom Schiedsrichtergespann Schütz/Schukies trotz einer Platzwunde bei Preibisch nicht frühzeitig zum Duschen geschickt worden zu sein (29.). So hatte Hecht das zweifelhafte Vergnügen, eine 3:1-Chance aus halbrechter Position in den Sand, besser gesagt an die Schoner von Niederberger zu setzen. Mehr als ein laues Schüsschen war das nicht (31.). Die zweite rustikale Einlage löste Daniel Richmond mit einem Bandencheck gegen Preibisch aus, der sich sofort zu rächen versuchte und Beistand von Sheriff Tim Conboy erhielt (32.). Tim Schüles Kracher über die Stockhand von Endras hinweg in doppelter Überzahl lenkte das Augenmerk wieder auf das Sportliche und ließ die ohnehin schon prächtige Stimmung im ISS DOME noch weiter steigen (34.).

Mannheim stemmte sich nach Kräften gegen die nächste Niederlage. Ob Christoph Ullmann von der linken Seite aus spitzem Winkel (36.), Rheault nach einer eigentlich perfekten Bewegung allein vor dem Tor in Unterzahl (38.) oder Hecht im Alleingang – immer kriegte Niederberger irgendwie irgendein Körperteil in den Weg gestellt.

Auch im Schlussdrittel hängten sich die Adler noch einmal rein, ganz zum Schluss mit sechs gegen vier Feldspielern. Es war vergebens. Rob Collins machte in Seelenruhe mit seinem Schuss ins leere Tor den Deckel drauf (59.). Bis zuletzt verteidigte die DEG den Shutout für Niederberger.

Drayson Bowman, der vor seinem ersten Einsatz im DEG-Trikot kaum zu Schlaf gekommen war, feierte einen fleißig-ordentlichen, aber noch recht unauffälligen Einstand. Wer will es ihm verdenken. Seinem ersten Erfolgserlebnis für die DEG stand eine schnelle Fanghand von Endras im Weg (54.).

Christof Kreutzer war nach dem Match hörbar stolz auf seine Truppe, die wieder einmal hart gearbeitet hatte. „Die gute defensive Leistung war der Schlüssel zum Sieg. Wir haben kaum Nachschüsse zugelassen. Respekt an meine Mannschaft, die einen großen Zusammenhalt hat.“ Den DEG-Fans wandte sich direkt an die Fans und wünschte ihnen „frohe Weihnachten. Ihr wart heute grandios. Lasst uns weiter so zusammenhalten, lasst Euch reich beschenken, habt Spaß und dann sehen wir uns am 26.12. hier wieder.“

Dem schließen wir uns an! Dann steigt nämlich das nächste Heimspiel im ISS DOME gegen die Schwenninger Wild Wings. Spielbeginn ist bereits um 14:30 Uhr. Das heutige Spiel hat Lust auf mehr gemacht und gezeigt, dass eine hochklassige Eishockeypartie nicht nur von Toren lebt.

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