D.SPORTS

Home of Sports

DEG unterliegt Berlin nach Penaltyschießen – Ein Punkt zum Fest

Man kann halt nicht alles können. Die Düsseldorfer EG spielt eine bisher überragende Saison und hat im 31. Saisonspiel gegen die Eisbären Berlin nicht nur ihren 100. Treffer erzielt, sondern auch den 60. Zähler eingesammelt. In vielen Statistiken ist die DEG zum Jahresende in der Liga Spitze oder jedenfalls ganz vorne mit dabei. Nur beim Penaltyschießen ist noch deutlich Luft nach oben. Deswegen waren es die Berliner, die sich beim 4:5 (2:1; 1:2; 1:1; 0:0; 0:1) nach Penaltyschießen vor 8.782 Zuschauern im ISS DOME den Zusatzpunkt schön verpackt unter den Weihnachtsbaum legen konnten.

Die DEG erwischte einen Start nach Maß. Nach 90 Sekunden zappelte die Scheibe das erste Mal im Netz. Die Rot-Gelben machten das Spiel aus dem eigenen Drittel heraus schnell, vorne zauberte Jaedon Descheneau mit seiner Geschwindigkeit aus einer 2-gegen-2- eine 2-auf-1-Situation, legte die Scheibe nach links quer zum mitgelaufenen Philip Gogulla, der sich diese Top-Chance nicht entgehen ließ und das 100. DEG-Saisontor markierte. In die freudige Stimmung platzten die Gäste mit einer Offensivaktion, die für viel Unordnung vor Fredrik Pettersson Wentzel im Kasten der DEG sorgte. Der rettete, was zu retten war und bekam Unterstützung von Kevin Marshall, der auf der Torlinie kniend fleißig arbeitete. Die Szene endete mit einem Pfiff des Schiedsrichtergespanns Schrader/Smetana, die den Berlinern einen Penalty zusprachen, weil Marshall den Puck im Torraum mit dem Handschuh blockiert haben soll. Eisbären-Topscorer Jamie MacQueen verwandelte eiskalt zum Ausgleich (4.). Die DEG zeigte sich unbeeindruckt und stürmte weiter nach vorne. In zwei Überzahlspielen entwickelte die Mannschaft von Harold Kreis viel Druck auf das Tor von Kevin Poulin, unter anderem scheiterten Jerome Flaake (8.) und Christian Kretschmann (9.) am gut aufgelegten Berliner Schlussmann. Mit zunehmender Spielzeit wurde das Spiel ausgeglichener, weil auch die Berliner immer wieder gute Aktionen nach vorne zeigten. Die DEG ging aber mit einer Führung in die Pause, weil Ryan McKiernan die Scheibe zum Ende eines Überzahlspiels im Drittel hielt, Alex Barta sie vor das Tor brachte und Gogulla abstaubte (19.).

Der Mittelabschnitt war nicht das Drittel der DEG. Die Gäste aus der Hauptstadt kamen spritziger aus der Kabine und dominierten die Anfangsphase. Begünstigt wurden sie dabei von einem frühen Überzahlspiel. Die Eisbären wurden für den von ihnen betriebenen Aufwand belohnt, allerdings unter Mithilfe der DEG. Barta verunglückte ein Pass hinter dem eigenen Tor entlang, Berlin fing die Scheibe ab und Rankel war schließlich der Nutznießer, obwohl bei seinem Schuss der eigene Schläger zerbrach (26.). Die DEG reagierte zunächst gut und meldete sich wieder häufiger in der Offensive zu Wort. Bei einem Gegenstoß schloss Ken-André Olimb aus zentraler Position etwas zu überhastet ab, so dass der Puck Poulin in die Arme flog (33.). Alles in allem blieben die Berliner, die nicht wie ein kriselnder Tabellenneunter auftraten, die spielbestimmende Mannschaft. In Überzahl fiel Marcel Noebels die Scheibe nach einer Eisbären-Druckphase so auf die Kelle, dass er die Gäste ohne Mühe in Führung brachte. Das Spiel war gedreht. In der Folgezeit hätte die Mannschaft von Stéphane Richer die Führung ausbauen können, ja fast müssen. Zuerst parierte Pettersson Wentzel gegen den frei vor ihm stehenden Noebels, dessen Schuss allerdings auch zu unplatziert war (38.). Sekunden später kam auch Martin Buchwieser unbehindert zum Abschluss, wieder war Pettersson Wentzel zur Stelle (39.). Aus heiterem Himmel jubelte dann plötzlich die DEG, als Kevin Marshall ein Schüsschen von der blauen Linie abgab, das aber derart hoppelte, dass Poulin sie durchrutschte (40.). Das Unentschieden nach 40 Minuten war ein wenig schmeichelhaft für die DEG.

In den Schlussabschnitt startete die DEG energisch. Olimb setzte mit einem Solo von der rechten Bande in Richtung Berliner Tor gleich mal eine Duftmarke und provozierte dabei ein Haken von Daniel Richmond (41.). Das sich anschließende Überzahlspiel verstrich allerdings ereignislos. Für die Eisbären versuchte sich Ex-DEG-Stürmer Daniel Fischbuch aus dem Slot, aber Pettersson Wentzel war zur Stelle (44.). Auf der anderen Seite schoss Buzás aus dem Lauf und scheiterte knapp mit seinem Rückhand-Nachschuss aus spitzem Winkel (45.). Richmond hatte ebenfalls zwei Einschusschancen, als er zuerst ums Tor der DEG herumfuhr und dann noch den eigenen Abpraller auf den Schläger bekam (47.). Mit mehr Tempo im Spiel wurde die DEG wieder gefährlicher. Gogulla legte wunderbar für Descheneau auf, der Poulin abgezockt ausguckte (48.). Nach 60 Minuten teilten sich beide Mannschaften leistungsgerecht die Punkte, weil Brendan Ranford in einem druckvollen Überzahlspiel den Puck am linken Pfosten stehend ins Tor arbeitete (53.).

In der fälligen Verlängerung konnte sich keine der beiden Teams einen Vorteil erarbeiten. Beide Mannschaften hatten ihre Chancen, ohne das ganz große Ding auf der Kelle gehabt zu haben. So musste das Penaltyschießen entscheiden, in dem sich MacQueen erneut von seiner eiskalten Seite zeigte und Pettersson Wentzel aussteigen ließ. Gogulla, Pimm und Flaake vergaben für die DEG und so nahmen die Eisbären den Zusatzpunkt mit auf die Heimreise.

Nun stehen erst einmal ein paar besinnliche Stunden und Tage an, ehe es am kommenden Mittwoch gegen die Iserlohn Roosters (Spielbeginn 14 Uhr) weihnachtliches Eishockey im ISS DOME zu sehen geben wird. Das Weihnachtsfest genießt die DEG auf einem hervorragenden zweiten Tabellenplatz.

(TM/FF)

 

Teilen