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Haie verlängern DEG-Krise

Ein gutes Drittel ist im Derby zu wenig

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Nach katastrophalen ersten acht Minuten rennt die Düsseldorfer EG im 231. Eishockey-Derby gegen die Kölner Haie früh einem 0:3-Rückstand hinterher. Zwischenzeitlich kommt sie auf 3:4 heran, verliert am Ende aber mit 3:6 und muss die sechste Niederlage in Folge verkraften.

Zum Derby dachte sich die Düsseldorfer EG etwas Besonderes aus. Um zu zeigen, wie sehr der Klub seine treuen Anhänger während der Pandemie-Saison in der Deutschen Eishockey Liga im ISS DOME vermisst, lief das Team am Montagabend im Heimspiel gegen die Kölner Haie im Sondertrikot „Sehnsucht“ auf. Neue Kluft im kultigen rot-gelben Strickmuster, so wurde die Spielkleidung auf der eigenen Homepage beschrieben. Die Arbeitskleidung der DEG-Profis war lange Zeit aber schon das Ansehnlichste, was der 231. Vergleich beider Teams aus Düsseldorfer Sicht hergab.

Nach zuvor fünf Niederlagen in Folge sollte der „Lieblingsgegner 2020/21“ gerade zur rechten Zeit kommen, schließlich gewann die DEG alle drei bisherigen Vergleiche mit den Haien in dieser Saison. Doch insbesondere die ersten 20 Minuten erinnerten allzu sehr an das 1:8-Debakel vom vergangenen Samstag in Berlin. Am Ende stand die sechste Niederlage hintereinander zu Buche. Das Team von Trainer Harold Kreis unterlag dem KEC mit 3:6 (0:3, 3:1, 0:2) und hat nun den Rest der Woche Zeit, um vor dem Start der Duelle mit den Süd-Teams die symbolische Reset-Taste zu drücken.

Ehl, Fischbuch und Buzas sorgen mit ihren Toren für Hoffnung

Der Verlauf der ersten acht Minuten ist schnell erzählt: Erster Schuss der Haie, Tor. Zweiter Schuss der Haie, Tor. Dritter Schuss der Haie, Tor. Schon nach nicht einmal drei Umdrehungen des großen Zeigers lag die DEG mit 0:2 zurück. Fehlpässe in der eigenen Zone, mental und auf den Füßen immer einen Schritt zu spät sowie in den Offensivaktionen so überraschend wie das auf den Dienstag der Mittwoch folgt. Die zuletzt ebenfalls kriselnden Kölner machten gar nicht mal vieles besonders gut, sie machten einfach nur irgendwas.

Im zweiten Drittel zeigte die DEG ein anderes Gesicht und trat endlich energischer auf. Alexander Ehl (30.) traf zum 1:3, doch nur etwas mehr als zwei Minuten später stellten die Kölner den alten Abstand wieder her. Der 1:4-Rückstand zwang die Düsseldorfer aber nicht in die Knie, sondern stachelte sie zusätzlich an. Daniel Fischbuch (36.), der in den vergangenen vier Partien ohne jeden Scorerpunkt geblieben war, verkürzte auf 2:4, ein von Patrick Buzas abgefälschter Schuss machte das Derby in der Schlussminute des mittleren Abschnitts wieder spannend.

Zu wenig zwingende Offensivaktionen in den letzten 20 Minuten

Als die DEG-Spieler zum Schlussdrittel aus ihrer Kabine kamen, erhielten sie Applaus von den Ordnern und Pressesprechern, die im Spielertunnel Spalier standen. Mit dieser aufmunternden Geste und dem ordentlichen zweiten Drittel im Hinterkopf sollte die Partie nun umgebogen werden. Doch das passierte nicht mehr. Zwar gab es viele Schüsse in Richtung Haie-Goalie Hannibal Weitzmann, doch so richtig nah am 4:4 schnupperte die DEG eigentlich nicht mehr.

Mit dem 5:3 der Haie 116 Sekunden vor dem Ende stand stattdessen die sechste Niederlage in Folge fest. „Positiv war, dass wir uns zurückgekämpft haben“, sagte Stürmer Patrick Buzas. „Wir reden die ganze Zeit darüber, dass wir die Scheiben zum Tor bringen müssen. Ab dem zweiten Drittel war das auch besser heute, aber da muss einfach mehr Konstanz rein kommen.“

Statistik: Düsseldorfer EG – Kölner Haie 3:6 (0:3, 3:1, 0:2)
DEG/Tor: Pantkowski (Hane); Abwehr: Jensen, Cumiskey – Brejcak, Nowak – Ebner, Geitner; Angriff: Kammerer, Olimb, Fischbuch – Ehl, Barta, From – Carey, Svensson, Eder – Karachun, Buzas, Jahnke
Schiedsrichter: Rantala/Schukies
Zuschauer: keine
Tore: 0:1 (0:32) Ugbekile (Sheppard, Akeson), 0:2 (2:59) Sheppard (Akeson, Gagné), 0:3 (7:52) Matsumoto (D. Tiffels/5-4), 1:3 (29:38) Ehl (Cumiskey, From), 1:4 (31:52) Zerressen (Sennhenn, Matsumoto), 2:4 (35:48) Fischbuch (Olimb, Jensen/4-4), 3:4 (39:08) Buzas (Eder, Pantkowski), 3:5 (58:04) F. Tiffels (Akeson), 3:6 (59:56) Ferraro (5-6)
Strafminuten: 6:6
Torschüsse: 31:30

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