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DEG verliert Eishockey-Krimi – Leider nur ein Punkt gegen Nürnberg

Gegen die Top-Teams der Liga zeigte die Düsseldorfer EG in dieser Saison bisher ihre besten Leistungen. Auch gegen die Thomas Sabo Ice Tigers brachte sie alles aufs Eis, was das Eishockeyherz begehrt. Lange sah es so aus, als sollte es für hart erkämpfte drei Punkte reichen. Doch dann erzwang Nürnberg die Verlängerung und sicherte dort in Überzahl mit dem 3:4 (1:1; 1:0; 1:2; 0:1) den Zusatzpunkt.

Gegen den Fast-Tabellenführer aus dem Frankenland war die DEG zu Beginn die aktivere, Nürnberg allerdings die glücklichere Mannschaft. Reimers verdeckten Schuss aus dem linken Bullykreis entschärfte der aufmerksame Dan Bakala im Tor der DEG (2.). Auf der anderen Seite des Eises zog Machacek galant in Richtung Gästetor, bekam die Scheibe allerdings nicht um den dieses hütende Niklas Treutle herum (3.). Das angesprochene Nürnberger Glück zeigte sich, als Oliver Mebus im DEG-Drittel abzog und der Puck abgefälscht in einer astreinen, sich hinter Bakala hinabsenkenden Bogenlampe hinter der Linie landete (5.). Der Gegentreffer bremste die Rot-Gelben allerdings nicht in ihrem Tatendrang. Picards Schuss aus der Distanz küsste den Pfosten (12.). Ein Rendez-vous mit den Maschen hatte dann ein von Nowak aufgelegter Onetimer von Kevin Marshall (13.). Großen Anteil am Ausgleich hatte Alex Barta, der in einem mutigen Solo durch das Gästedrittel gekurvt war, ehe die Scheibe zu Nowak kam. Der Torschütze leitete wenig später, wenn auch etwas unfreiwillig, die nächste gefährliche Aktion ein. Der rechts am Tor vorbeisausende Puck landete per Bandenabpraller auf dem Schläger von Dmitriev (15.). Picard mit einem weiteren Schuss von der blauen Linie sorgte ein weiters Mal für Alarm vor dem Tor der Ice Tigers. Die konterten zum Ende des Drittels gefährlich mit drei der ihren gegen zwei Düsseldorfer. Yasin Ehliz suchte den Abschluss auf die kurze linke Ecke (19.). Die letzte Gelegenheit der ersten 20 Minuten gehörte Jeremy Welsh, der Sekunden vor dem Drittelende von der Seite auf Treutle zueilend zu mittig abschloss.

Ein bis dahin schon gutes Spiel nahm im Mittelabschnitt noch weiter an Fahrt auf. Anschnallen, und bitte: Nowak jagte den Puck aus spitzem Winkel von der rechten Seite aus an den Pfosten (22.). Noch satter „pling“ machte es, als Eugen Alanov die Scheibe aus kurzer Entfernung an die Latte nagelte und sie von dort aus knapp vor der Linie aufsprang (25.), wovon sich die Schiedsrichter Hunnius und Hurtik per Videobeweis überzeugten. Aber erst, nachdem Dmitriev im direkten Gegenzug aussichtsreich vor Treutle auftauchte (25.). Und auch erst, nachdem es nach einigem Hin und Her noch einmal im Kasten der Nürnberger rappelte. Kammerer mit Tempo über rechts, ein platzierter Schlenzer und drin war das Ding. So einfach kann Eishockey sein (25.). Dann lag die Scheibe plötzlich hinter Bakala im Tor. Ein Nürnberger hatte geschossen, ein anderer ordentlich mit dem Stock in luftiger Höhe rumgewedelt. Deswegen entschieden die Schiedsrichter sofort auf „kein Tor“, bemühten wieder den Videobeweis und blieben bei ihrer ersten Entscheidung (27.). Im schönsten Powerbreak seit dessen Erfindung ertönte plötzlich die Stimme von Volker Boix. Brehmstraße, Daniel Kreutzer, Legenden, Gänsehaut. Aber erst am 17. Februar, also zurück in die Gegenwart: Ebner hatte aus dem Slot nach schöner Kombination die Riesenchance, die Führung auszubauen (33.). Zum Ende des Drittels erhöhte die Mannschaft von Rob Wilson den Druck, durfte in der Folge auch zwei Mal in Überzahl ran. Mitchell passte aus der rechten Ecke zentral zu Pföderl, dessen Schuss knapp links am Tor vorbeizischte (38.). Brandon Segal war alleine in Richtung Bakala unterwegs, aber der DEG-Goalie blieb Sieger. Sirene. Pause. Duchatmen. Das galt für die Aktiven ebenso wie für die 5.649 Zuschauer im ISS DOME. Und für Linienrichter Kilian Hinterdobler, dessen wunderbarer Name hier Erwähnung finden soll.

Der dritte Akt in diesem dramatischen Spiel begann mit einer kalten Dusche für die DEG. Die Ice Tigers schnürten die Jungs von Mike Pellegrims im eigenen Drittel ein. Bei Aronsons Schuss von der blauen Linie war Bakala machtlos, weil ihm komplett die Sicht versperrt war (44.). Die DEG schlug in Überzahl zurück. Vom Rand des rechten Bullykreises hielt Machacek mit der Kraft des puren Willens voll drauf und traf. Jubelnd sprang er in die Bande und ließ sich feiern (47.). Nürnberg schnupperte am Ausgleich, nachdem Burlon den Puck an der eigenen blauen Linie verlor. Doch Bakala rettete gegen Dane Fox (48.). Nürnberg übernahm nun das Kommando und spielte druckvoll nach vorne, die DEG war etwas zu passiv. Mitchell fuhr Slalom durch die DEG-Defensive und schloss sein Solo aus spitzem Winkel mit einem Schieber an den linken Pfosten ab (49.). Aus dem Slot schlenzte Dupuis die Scheibe am Tor vorbei (53.). Für ein wenig Entlastung sorgte Dmitriev, als er sich aus der rechten Bandenecke zum Tor durchtankte (38.). 99 Sekunden vor Schluss nahm Wilson eine Auszeit und holte Treutle für einen sechsten Mann vom Eis. Und tatsächlich: Fox entriss der DEG mit einem Distanzschuss 22,5 Sekunden vor dem Ende des Spiels die im Bereich des Möglichen liegenden drei Punkte nach einer weiteren Druckphase der Ice Tigers. Vom Bully weg hätte Barta fast noch das 4:3 erzielt, aber es blieb bei der Punkteteilung nach 60 Minuten.

In der Verlängerung war es wieder Barta, der gleich für Radau sorgte (61.), dann aber auf die Strafbank musste, obwohl sein Gegenspieler, den er gefoult hatte, (so gut wie) im Abseits stand. Das regte den DEG-Topscorer mächtig auf. Leo Pföderl sicherte den Nürnbergern den Extrapunkt, weil er die Scheibe mit Augenmaß aus der Ferne im Tor versenkte (62.). Picard drosch die Scheibe vor Frust in die Rundung. Barta schnappte sich einen der Schiedsrichter und geigte ihm ordentlich die Meinung. Die Fans feierten derweil ihre Mannschaft und verabschiedeten sie mit Sprechchören in die Kabine.

In dieser Form, mit diesem Einsatz, mit dieser Unterstützung im Rücken kann es die DEG in dieser Saison noch weit bringen. Zusammenhalten ist angesagt. Zunächst in den nächsten Tagen zum Weihnachtsfest in den Familien. Und am zweiten Weihnachtsfeiertag dann wieder gemeinsam im ISS DOME gegen die Iserlohn Roosters.

Frohe Weihnachten und ein kräftiges HEJA, HEJA DEG!

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