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Deike und Münstermann sind inoffizielle Deutsche Meister

Mit dem Team Rose NRW gewinnen sie das U19-Mannschaftszeitfahren in Genthin

So richtig versteht das wohl keiner. Für die Landesverbandsauswahlen der Frauen und Männer, für die U17 und U15 war das Vierer-Mannschaftszeitfahren in Genthin (Sachsen-Anhalt) eine Deutsche Meisterschaft. Für die U19 hingegen waren die Rennen in Genthin keine Meisterschaft, sondern die Ergebnisse zählten nur für die Bundesliga-Gesamtwertung.
Das war ärgerlich für Per Christian Münstermann und Robert Deike (beide SG Radschläger), denn sie fuhren zusammen mit Luca Felix Happke und Jon Knolle (beide RSV Unna) für den NRW-Landesverband als „Rose Team NRW“ in Genthin auf Platz eins im Mannschaftszeitfahren über 50 Kilometer. Nach 58:02,34 Minuten sprintete die NRW-Auswahl als Erste über die Ziellinie. „Das war hart. Die Straße war überall feucht, weil es meist durch waldiges Gelände ging. Wenn der Wald aufhörte, griff ein ordentlicher Seitenwind an. Da war es schwierig keine zu großen Wellen zu fahren, um den Hintermann nicht zu verlieren“, erläutert Deike.

Er hatte nach 48 Kilometern die Führungsposition übernommen, noch mal so richtig Tempo gemacht und seinen Teamkameraden 1.000 Meter lang Windschatten gespendet. Das wahr wohl ein mitentscheidender Antritt, denn das Rose Team NRW hatte nach 50 Kilometern lediglich neun Sekunden Vorsprung vor der Auswahl des Landesverbands Brandenburg und 13 Sekunden vor dem STEVENS Juniorenteam Thüringen. Die anderen neun Mannschaften hatten mit dem Rennausgang nichts zu tun. Nach der Hälfte der Distanz lag das Deike-Quartett noch knapp zehn Sekunden hinter Brandenburg und acht hinter Thüringen zurück. „Unser Trainer hat uns aber nach 25 Kilometern etwas von fünf Sekunden Rückstand mitgeteilt. Das war wohl Taktik, damit wir richtig Gas geben und nicht den Kopf hängen lassen“, erzählt Deike lächelnd.

Der Sieg ist überraschend, weil die vier Auserwählten vor dem Wettkampf kein gemeinsames Training absolvieren konnten. Lediglich die Streckenbesichtigung einen Tag vorher stand zur Verfügung und das nicht gut aus. Die Führungswechsel waren eher holprig als flüssig, die technisch anspruchsvolle Kopfsteinpflasterpassage und die Brückenauffahrten wurden eher im Stile von vier Einzelkämpfern genommen als als Team. Doch einer verpatzten Generalprobe folgt ja häufig eine gelungene Premiere.

Jetzt hängen bei Deike, Münstermann, Knolle und Happke die Trikots mit der Deutschlandfahne im Schrank, denn genauso wie die Meister der Frauen, Männer, U15 und U17 erhielten die Sieger des U19-Mannschaftszeitfahrens die Meistertrikots. Nur Meister sind sie eben nicht. Das versteht wohl keiner.

 

(TH)

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