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Der beste Källberg, den es je gab?

Tischtennis-Ass der Borussia in überragender Form

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Neun Siege in wettbewerbsübergreifend neun Einzeln, nur fünf verlorene Sätze – Borussias Jüngster spielt seit Saisonbeginn auf Weltklasseniveau.

Wer Tischtennisprofi Anton Källberg in diesen Tagen und Wochen an der Platte sieht, der könnte meinen, das sei der beste Anton Källberg, den es je gab. „So weit würde ich nicht gehen“, sagt der 23-Jährige darauf angesprochen. „Was aber stimmt ist, dass ich mich stabiler fühle. Ich muss und will einfach so weitermachen“, führt der Jüngste im Team von Bundesliga-Tabellenführer Borussia Düsseldorf an.

Die bisherige Bilanz des Rechtshänders aus Stockholm in der Saison 2020/21 ist beeindruckend: Acht Siege in acht Einzeln in der Bundesliga, dazu auch im Pokal-Achtelfinale mit einem Erfolg und eine Gesamt-Satzbilanz von 27:5 bei 9:0-Matches „Überragender Akteur heute war Anton Källberg“, lobte Manager Andreas Preuß am vergangenen Sonntag den Schwedischen Meister von 2017 und 2020. Beim 3:1-Erfolg gegen Bad Königshofen führte Källberg sein Team mit zwei Punkten zum sechsten Saisonsieg – und stellte sogar ein wenig das Comeback von Superstar Timo Boll in den Schatten.

Verbesserter Aufschlag, mehr Spin, höhere Sicherheit

Ohne ihren Spitzenspieler lief es für die Borussia bislang hervorragend – vor allem auch dank Källberg. „Ich hatte einen guten Sommer, konnte trotz Corona kontinuierlich trainieren, jede Woche und jeden Tag. So habe ich mich verbessert“, sagt der bislang von Cheftrainer Danny Heister permanent auf Position eins aufgestellte Triple-Sieger von 2018.

Anton arbeitet wie verrückt.

Borussia-Trainer Danny Heister über Källberg

Während die Teamkollegen im Sommer ein paar kleinere und größere Verletzungen auskurierten, schlug Källberg bei der Turnierserie „Düsseldorf Masters“ auf und arbeitete parallel an den Feinheiten seines Spiels. „Grundsätzlich ist mein System ein bisschen verändert. Speziell gearbeitet habe ich am Aufschlag und Rückschlag. Außerdem spiele ich die Bälle mit mehr Topspin, damit sicherer auf den Tisch und ich versuche, noch mehr meine Vorhand einzusetzen“, beschreibt die Nummer 57 der seit April eingefrorenen Weltrangliste seinen Ansatz.

Foto: Kenny Beele

Abgesehen von der gewonnenen spielerischen Stabilität beeindruckt Källberg in dieser Saison ebenso mit deutlich mehr Nervenstärke. In engen Matches wie beispielsweise gegen Bergneustadts Stefan Fegerl oder gegen Fuldas Quadri Aruna bleibt der Borusse auch in kritischen Phasen der einzelnen Sätze fokussiert, vertraut auf seine Stärken und passt sich eben nicht einfach dem Gegner an – das war in der Vergangenheit nicht immer so.

Anton arbeitet wie verrückt“, findet auch Trainer Heister lobende Worte für seinen aktuellen Spitzenspieler, der bei den Croatia Open im vergangenen Jahr seinen ersten Turniersieg bei einem World Tour Event feiern konnte. „Bisher läuft es gut für uns in dieser Saison. Aber wir wissen auch, es werden mal Niederlagen kommen. Allgemein können wir aber natürlich sehr zufrieden sein mit dem bisherigen Saisonverlauf“, sagt der 23-Jährige.

Källberg bewegt sich derzeit auf Weltklasseniveau und tritt wie ein Top-20-Spieler auf, bleibt aber bescheiden. Das Euphorische ist nicht so seins. Er lässt lieber Ergebnisse sprechen. Und bislang könnten diese nicht ausdrucksstärker sein.

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