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Der DYC segelt auf dem Wannsee auf Platz 2 der ersten Deutschen Segel Bundesliga

DYC auf Platz 2: v.l.: Alexander Swade, Nils-Henning Hofmann, Jan-Philipp Hofmann und Patrick Treichel (Foto: DSBL / Lars Wehrmann)

Befreiungsschlag in Berlin

Das war genau das, was der Düsseldorfer Yachtclub (DYC) im Kampf um den Klassenerhalt in der ersten Deutschen  Segelbundesliga (DSBL) benötigte. Vor ihren 16 einzelnen Wettfahrten auf dem Wannsee rangierte der einzige Segel-Erstligist aus Nordrhein-Westfalen lediglich auf Rang 17 der 18 Clubs umfassenden DSBL-Tabelle und waren extrem abstiegsgefährdet. Nach den drei Tagen in der Bundeshauptstadt ist der DYC-Bundesligakader um fünf Plätze nach oben gesprungen und hat aus den sechs Punkten Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz (14) sechs Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz (15) gemacht. Mit ihrem zweiten Platz in Berlin zeigte die DYC-Crew Jan-Philipp Hofmann (Steuermann), Alexander Swade, Patrick Treichel und Nils-Henning Hofmann, wozu sie fähig sind. „Das war dringend nötig, und wir haben gewusst, dass wir liefern mussten. Der Druck war da“, erläutert Steuermann Hofmann. „Wir sind so froh, dass es geklappt hat.“

Die Anspannung war dem DYC-Quartett vor dem ersten Start deutlich anzumerken. Kaum aber waren sie über die Startlinie gesegelt, funktionierte alles an Bord wie ein gut geöltes Uhrwerk. Jedes Liga-Team hatte am Ende des ersten Berlin-Tages der DSBL fünf Rennen absolviert. Der DYC war Dritter im Zwischenklassement. „Es war wirklich gut gelaufen, aber wir haben gemerkt, es wäre mehr drin gewesen“, so Hofmann. Denn der DYC wurde im vierten Wertungslauf ausgebremst. Eine Wannsee-Personenfähre fuhr in die Regattabahn und sprengte das Feld. „Die Berufsschifffahrt hat Vorrang. Die meisten Fährkapitäne machen einen Bogen um die Regattabahn, dieser aber nicht. So sind wir von der Spitze nach hinten verdrängt worden, andere sind dafür nach vorne gespült worden“, verrät der Steuermann. Hofmann samt Crew zeigten eine Trotzreaktion und gewannen den nächsten Lauf.

So gingen die Düsseldorfer mit viel Optimismus in den zweiten Tag. Sie segelten sich konstant auf die Plätze eins und zwei und so im Wannsee-Klassement noch einen Platz weiter nach oben. „Ein großes Lob an die Jungs. Es lief toll. Alle Manöver haben perfekt geklappt, wir waren schnell. Auch wenn es mal eng und hakelig wurde, haben wir die Sache sogleich bereinigt“, freut sich der DYC-Steuermann. Nach sieben weiteren Wettfahrten hatten die Segler aus der Landeshauptstadt bereits sieben Punkte Vorsprung auf Rang vier. „Für den Abschlusstag hatten wir schon die Sicherheit, dass wir, selbst wenn alle Stricke reißen würden, nicht schlechter abschneiden könnten als auf Rang acht. Das nimmt den Druck“, so Hofmann. „Es hat dann auch einen Riesenspaß gemacht, zu segeln. Es war ein rundum gelungenes Wochenende.“

Dabei war es gar nicht so leicht, den besten Kurs auf dem Wannsee zu finden. „Die Regattabahn war sehr dicht unter Land ausgelegt. Daher konnte man erst sehr spät erkennen, woher der Wind wehte. Es gab viele und starke Winddrehungen. Man hatte kaum Zeit, darauf zu reagieren“, so Hofmann. Die kurze Reaktionszeit reichte den Düsseldorfern aber, um dem DSBL-Tabellenführer, dem Norddeutschen Regattaverein (NRV) einen spannenden Kampf um den Wannsee-Sieg zu liefern. Nach 13 Rennen lag der DYC auf Platz eins, nach 14 waren NRV und DYC punktgleich, die Norddeutschen waren aber vorne, weil sie bis dahin mehr erste Plätze in den Etappe ersegelt hatten. Nach 15 Wettfahrten blieben die beiden Führenden der DSBL-Meisterschaftsregatta in Berlin gleichauf. Die Entscheidung über den Wannsee-Gesamtsieg musste in der letzten Wettfahrt der gesamten Regatta fallen, als der NRV und der DYC im selben Rennen starteten. „Wir hätten vor dem NRV ins Ziel kommen müssen, um zu gewinnen. Das haben wir leider nicht geschafft“, ärgerte sich Hofmann ein wenig. Der Ärger war aber schnell verraucht, denn der zweite Platz war der Befreiungsschlag, den der DYC gebraucht hatte. „Wir stehen jetzt in der Tabelle wieder sehr solide da. Das wollen wir bei der nächsten Meisterschaftsregatta in Kiel verteidigen“, so Hofmann. Die DSBL-Wettfahrten auf der Ostsee werden vom 14. bis 16. September gesegelt.

(Foto: DSBL / Lars Wehrmann)
(Foto: DSBL / Lars Wehrmann)

(JB)

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