D.SPORTS

Home of Sports

„Der Flair in Düsseldorf ist großartig…“

Mitte: Ron Schmitt

Ron Schmidt ist ein viel beschäftigter Mann, in diesen Tagen ist sein Terminkalender aber noch voller als gewöhnlich. Schmidt ist der deutsche Bundestrainer U23 im Triathlon und wenige Tage vor der ETU Sprint Europameisterschaft in Düsseldorf (24./25. Juni) voll ausgelastet. Nach dem Zieleinlauf der Junioren am Samstag gegen 15 Uhr entscheidet sich schließlich, wer die letzten beiden Plätze für die Heim-EM erkämpft hat. Wir haben Ron Schmidt auf dem Weg zur Junioren-EM in Kitzbühel im Auto zum exklusiven Interview erreicht.

Herr Schmidt, wo genau erreichen wir Sie?

Wir sind kurz hinter Leipzig und haben jetzt freie Bahn. Freitag starten die Frauen bei der Junioren-EM, Samstag sind die Männer dran.

Vergangenes Wochenende hat die Triathlon-Bundesliga mit dem Wettkampf im Kraichgau begonnen. Sie haben das vorab als Ausscheidungsrennen für die Sprint-EM in Düsseldorf benannt…

Richtig und wir haben alle Kandidaten in Aktion gesehen, auch die, die vorher länger mit Verletzungen zu kämpfen gehabt haben. Schön war, dass es auch Überraschungen in positiver Form gab. So langsam haben wir Klarheit, wer die deutschen Farben in Düsseldorf vertreten wird.

Bei den Frauen hat Laura Lindemann das Rennen gewonnen. Sie war als momentan beste Deutsche aber ohnehin gesetzt…

Ja, das stimmt. Sie hat durch den Sieg gezeigt, dass sie der Chef im Ring ist, obwohl sie im Trainingslager zuvor mit einem Infekt zu kämpfen hatte. Toll war der dritte Platz von Anja Knapp aus Baden-Württemberg, die damit auch ihr Ticket für Düsseldorf gelöst und einen starken Eindruck hinterlassen hat. Sehr gefreut habe ich mich dazu für Sophia Saller, die nach langer Verletzungsmisere Siebte geworden ist und ebenfalls ihren EM-Start sicher hat.

Wie wird über die vierte Starterin entschieden?

Prinzipiell gilt, dass wir von Teamarbeit sprechen und der gesamte Leistungssport-Ausschuss der DTU hinter den Entscheidungen steht. Sollte eine Deutsche jetzt bei der Junioren-EM am Freitag unter die besten Sechs kommen, bekommt sie das vierte Ticket. Gelingt das nicht, geht der vierte Startplatz für Düsseldorf an Anabel Knoll, die in der Bundesliga am vergangenen Wochenende als Achte ins Ziel gekommen ist.

Wie sieht es bei den Männern aus?

Dort hat mich Ian Manthey im Kraichgau mit Platz drei echt überrascht. Nach zwei schwierigen Jahren ist der auf den Punkt fit und in Düsseldorf nach dieser Leistung natürlich sicher mit dabei. Lasse Lührs war schon qualifiziert und dazu geht ein Startplatz an Lasse Nygaard Priester, der im Kraichgau als Achter gekommen ist.

Bleibt noch ein Platz offen…

Wir verfahren da bei den Männern wie bei den Frauen. Am Samstag können sich unsere Junioren bei der EM als bester Deutscher bei einer Platzierung unter den Top sechs ihren Startplatz sichern. Ansonsten geht das Ticket an Lars Pfeifer, der beim ersten Bundesligarennen Neunter war.

Mit welchen Erwartungen schauen Sie denn auf die EM in Düsseldorf?

Wir sind noch nicht in der Weltspitze angekommen, das ist klar. Da verfolgen wir einen langfristigen Plan, der uns bis 2024 dorthin bringen soll. Aber gerade im weiblichen Bereich hoffe ich in Düsseldorf auf eine Medaille…

Wobei Laura Lindemann dort die besten Chancen hat…

Sie spricht da nicht so offen von, verweist ganz gerne auf mich, wenn es um das Thema Zielsetzung geht. Aber natürlich möchte sie in Düsseldorf am Ende ganz vorne um die ersten Plätze mitlaufen. Und sie kann das auch. Bei den Männern wünsche ich mir zwei Athleten unter den Top 15. Ich denke, Lasse Lührs hat den auf Strecke stärksten Eindruck hinterlassen. Ihm traue ich eine einstellige Platzierung auf jeden Fall zu.

Ist Düsseldorf ein gutes Pflaster für das deutsche Team?

Na klar, wir kennen die Strecke, auch wenn sie sich von Jahr zu Jahr hin und wieder mal ein wenig verändert. Die Kulisse ist toll, der Flair großartig, allein mit dem Schwimmen im Hafenbecken, meine Sportler und ich schätzen ganz einfach diese sehr gute Veranstaltung. Wir freuen uns auf die Heim-EM und vielleicht kann uns der Heimvorteil ja zusätzlich beflügeln.

Gute Weiterfahrt und vielen Dank für das Gespräch, Ron Schmidt.

(JW)

Teilen