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Der Jäger erlegt seine Beute

Von dieser martialischen Überschrift auf den Sport zu kommen, erfordert einen kräftigen kreativen Turnaround, aber es könnte so klappen:

Als „Tausendsassa“ in Sachen Sport, kenne ich natürlich den Quarterback-Jäger aus dem Football, auch weiß ich, dass der Biathlet, der in der Disziplin „Verfolgung“ als Erster startet – man ahnt es – auch der Gejagte ist und der Bahnradsport mit der Einzel- und Mannschaftsverfolgung… nun, da bedarf es wohl auch keiner weiteren Erklärung.

Es gibt also den Hasen und den, der ihn erlegen will.

Foto: Kenny Beele

Wie komme ich darauf? Ganz klar, ich trieb mich mal wieder herum und beobachtete, wie Quadre Lollis Jun. von den ART Giants-Basketballern den Spielmacher der RheinStars Köln permanent mit schnellen Händen nervte, so dass dieser – durchaus konsterniert – den ein oder anderen Ball unfreiwillig entschwinden sah.

Im Basketball einen Spieler derart zu bedrängen ist um so kniffliger, da Basketball gemeinhin als relativ „kontaktloser“ Sport gilt und die Referees selbst ein zärtliches Küsschen auf des Gegenspielers Ohrläppchen gnadenlos als Foul bestrafen, wie wir wissen: Fünf Küsschen und man wäre raus!

Wenn es also ein Spieler schafft, seinem Gegenüber den Ball regelgerecht abzuluchsen, dann darf man mit Fug und Recht davon ausgehen, dass da sehr fixe Hände im Spiel waren.

Im Basketball gibt es für so eine Aktion den Fachbegriff “Steal” und der wird sinngemäß mit „die Eroberung des Balls durch die verteidigende Mannschaft im Rahmen der Verteidigungsarbeit“ bezeichnet. Der Ballverlust – auch Turnover genannt – hat ein klein wenig was mit Demütigung zu tun oder auch mit dem puren Selbstvertrauen und dem Verlassen auf die eigene Stärke, um dem Ballverteiler die Grenzen aufzuzeigen.

Das “Steal-Monster” schlechthin ist übrigens ein gewisser John Stockton aus der NBA (Utah Jazz von 1984-2003), der – und diese Zahl muss man sich in den Gehirnwindungen zergehen lassen – mit 3265 (!) geklauten Bällen, einsam diese Statistik anführt. Nebenbei angemerkt, besagter Stockton ist auch noch mit 15806 der beste Passgeber. Rekorde für die Ewigkeit in 19 Jahren NBA.

Quadre Lollis ist erst 26 Jahre alt und hat somit noch reichlich Zeit, an John heranzurobben.

Wenn Lennart Boner für mich bereits einer der drei Anwärter für den “Man of the Season” ist, so ist unsere Nummer vier der nächste für diese Kategorie.

P.S. Herzlichen Glückwunsch an die ART Giants für den Einzug in die Play-offs.

Euer Heiko Sauer

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