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Der Unermüdliche

Alexander Barta denkt nicht ans Aufhören

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Der Kapitän der Düsseldorfer EG feiert heute seinen 38. Geburtstag. Wie es für ihn nach dem Saisonende weiter geht, steht noch nicht fest. Doch der Mittelstürmer kann sich sehr gut vorstellen, seine Karriere fortzusetzen und weiter für die DEG auf Torejagd zu gehen. In dieser Spielzeit traut Barta sich und dem Team noch jede Menge zu.

Das vorgezogene Geburtstagsgeschenk blieb aus. Einen Tag vor dem heutigen 38. Geburtstag von Alexander Barta verlor die Düsseldorfer EG ihr Heimspiel in der Deutschen Eishockey Liga gegen die Krefeld Pinguine mit 1:3. Irgendwie war es nicht der Abend der Rot-Gelben, denen nach langer 1:0-Führung ein zweites Tor wahrscheinlich gereicht hätte, um den Tabellenletzten in Schach zu halten. Trotzdem: Mit acht Siegen und vier Niederlagen sowie dem dritten Platz in der Nord-Gruppe steht die DEG ordentlich da – großen Anteil daran hat auch der Kapitän.

Weitermachen oder aufhören? Barta wurde in der jüngeren Vergangenheit immer wieder mal auf diese Entscheidung angesprochen. „So lange ich das Gefühl habe noch mithalten zu können, so lange möchte ich weiterspielen“, sagte er gegenüber dem Fachmagazin Eishockey News im vergangenen Sommer. Ein Blick auf die aktuelle Form sowie die statistischen Werte des Mittelstürmers – neun Tore, sieben Vorlagen, Top-Ten-Platz in der Scorerliste – lassen eigentlich gar keinen Zweifel daran aufkommen, dass Barta, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, noch mindestens ein Jahr dranhängt. Oder?

Foto: Birgit Häfner

Um ehrlich zu sein, habe ich mir um die nächste Saison noch nicht so viele Gedanken gemacht. Das gehören ja immer auch zwei Parteien zu. Aber es macht immer noch großen Spaß. Wir haben wieder eine tolle, lernfähige Mannschaft. Der eingeschlagene Weg des Vereins ist trotz der ganzen Schwierigkeiten rund um die Pandemie positiv. Ich kann mir gut vorstellen, ein Jahr dranzuhängen“, sagt der unermüdliche Barta. „Aber ich weiß auch, dass ich jedes Jahr mehr dafür tun muss.“

Der Mittelstürmer sieht das Halbfinale als realistisches Ziel an

Neben den Signalen des eigenen Körpers spielt auch die Situation im Verein eine Rolle bei der finalen Entscheidung. „Ich würde mich schwerer tun, wenn wir Tabellenletzter wären. Dann überlegst du dir zwei Mal, ob es den Aufwand noch wert ist, wenn du persönlich dein bestes Hockey spielst, die Mannschaft aber keinen Erfolg hat“, ergänzt der hinter Daniel Fischbuch aktuelle zweitbeste Punktesammler im DEG-Team.

Weil aber eben die Mannschaft erneut auf Playoff-Kurs ist und er selbst nicht nur mithalten kann, sondern zu den besten Scorern der Liga gehört, spricht vieles für ein weiteres Kapitel in der Karriere des Alexander Barta, der derzeit viel Lob für seine Performance erhält. Doch nimmt ein Profi wie er, mit einer Erfahrung mehr als 850 DEL-Spielen, die Reaktionen von außen noch so wahr wie mit Anfang oder Mitte Zwanzig?

Mit 25 empfindest du das als geil. Heute kann ich vieles besser einordnen.“
Alexander Barta über das Lob von außen

Natürlich. Jeder Spieler liest gerne positive Artikel über sich. Es ist doch schön, wenn Andere realisieren, was du leistest. Das steigert das Selbstbewusstsein. Aber ist anders geworden. Mit 25 Jahren empfindest du das als geil. Heute kann ich vieles besser einordnen. Nach den vergangenen Spielen war mir schon klar, dass mein Telefon öfters klingelt. Ich weiß aber auch, wie schnell es in die andere Richtung gehen kann“, berichtet Barta.

Durchaus überrascht ist der Kapitän davon, wie schnell sich die Mannschaft nach kurzer Vorbereitungszeit in dieser Saison entwickelt hat und zu einer funktionierenden Einheit geworden ist: „Es fasziniert mich immer wieder, wie wir das hinbekommen.“ Barta glaubt fest daran, dass die DEG so weitermachen und in der Saison 2020/21 eine Menge erreichen kann. „Wir wollen uns da oben in der Tabelle festbeißen, so weit oben wie möglich landen. Ohne zu große Euphorie auslösen zu wollen: Ich sehe das Halbfinale als realistisch an.“

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