D.SPORTS

Home of Sports

DHC und DSD stürmen an die Tabellenspitze

Nur die DHC-Herren erlitten schmerzliche Niederlagen

Foto: DHC/Niels Maisch/sports-gallery

von Norbert Krings

23 Tore erzielt selbst ein Topteam aus den beiden oberen deutschen Hockey-Ligen nur ganz selten an einem einzigen Wochenende. Den Herren des Deutschen Sportclubs Düsseldorf ist das Kunststück am vergangenen Samstag und Sonntag gelungen. Mit einem 8:2-Erfolg gegen Oberhausen und einem 15:8 gegen Kahlenberg ist der DSD nun Spitzenreiter der 2. Bundesliga Gruppe West. Eine Liga höher sind auch die Damen des Düsseldorfer HC Tabellenführer. In der Gruppe West der Bundesliga gelangen dem Team von Nico Sussenburger zwei Erfolge gegen Kölner Mannschaften, darunter auch das 7:0 gegen Erzrivale Rot Weiss Köln.

DSD-Herren: Tobias Bergmann ist eine ehrliche Haut. Der Trainer des Herren-Hockey-Teams des DSD sagte: „Als Sportler freut man sich über ein Ergebnis, das am Ende eines wilden Spiels 15:8 lautet. Als Trainer müsste man eigentlich über die zu vielen Gegentore schimpfen.“ Mit zwei Siegen und der Übernahme der Tabellenführung mit makelloser Punktebilanz nach drei Spielen gibt es aber keinen weiteren Grund für Spieler und Trainer des DSD zu klagen. Letztlich kann man sogar nüchtern sagen, dass der DSD seine Hausaufgaben gemacht hat und sich in eine gute Ausgangslage vor dem Spitzenspiel am nächsten Wochenende gegen den Gladbacher HTC gebracht hat.

Tobias Bergmann gibt Anweisungen. Doto: DSD

Mit seiner Mannschaft ist Bergmann auch zufrieden, weil er eine gute Mischung auf das Parkett schicken konnte. Die Youngster sind noch nicht so erfahren, aber Spieler wie Daniele Cioli und Tomasz Görny führen die Kameraden, und ein Lukas Mertgens ist mit seiner Klasse auch ein Trumpf beim Spiel in der Halle. Zudem zeigte sich, dass die Mannschaft sich auch auf Ersatzkeeper Constantin Könches verlassen kann, der einspringen musste, weil Jonas Weißner sich leicht verletzt hatte.

Beim 8:2 gegen den Oberhausener HTC sorgte Mertgens mit zwei Toren ebenso wie Tassilo Busch mit seinen Ecken und Jan Becker mit jeweils zwei Treffern für relativ klare Verhältnisse. Lukas Muth und Kapitän Paul Krüger nach einem seiner seltenen Vorstöße waren für die restlichen Treffer verantwortlich. Beim 15:8 gegen Kahlenberg sorgte eigener Leichtsinn immer wieder dafür, dass die gerade herausgeschossene klare Führung des DSD zusammenschmolz und der Gegner immer wieder näherkam. Doch wenn es ganz eng zu werden drohte, traf der DSD wieder zur Beruhigung. Besonders treffsicher waren diesmal Tomasz Görny mit fünf sowie Daniele Cioli mit vier Treffern.

DHC-Damen: Die Höhe dieses Ergebnisses war die Überraschung des Spieltages in der Damen-Bundesliga Gruppe West. Dass die Düsseldorfer Hockey-Damen ihre Konkurrentinnen von RW Köln mit sage und schreibe 7:0 in deren eigener Halle bezwingen würden, hatten wenige auf ihrem Tippzettel. „Ich will den Erfolg meiner Mannschaft sicherlich nicht schmälern“, erklärte Trainer Nico Sussenburger. „Aber wenn ein Gegner sechs Ecken hat und keine davon nutzen kann, ist das Ergebnis nicht allein unserer zugegebenermaßen guten Leistung zuzuschreiben.“

Zudem trafen die Damen vom Seestern quasi mit der Schlusssirene des ersten Viertels durch Emma Heßler zum 2:0, nachdem Luisa Steindor das 1:0 vorgelegt hatte. Das zweite Viertel ging hin und her, blieb aber torlos. Dann gelangen den Gästen innerhalb von drei Minuten drei Treffer durch Elisa Gräve, Selin Oruz sowie Emma Heßler, und das Spiel war vorzeitig entschieden. „Der zweite Block hatte eine 100-prozentige Eckenquote, und es ist sogar genau das umgesetzt worden, was wir dafür besprochen hatten“, erklärte Sussenburger mit echtem Erstaunen.

Einen Tag später lief alles nicht so geölt wie gegen Rot Weiss Köln. Blau Weiß war auf dem Papier zwar der leichtere Gegner, aber selbst der Trainer hatte dafür Verständnis, dass seine Mannschaft das Ganze etwas ruhiger und nicht so konzentriert anging, wie gegen den Erzrivalen. „Wir haben dann noch das eine oder andere ausprobiert und ich will auch jetzt nicht das Haar in der Suppe finden“, sagte der DHC-Trainer, der nicht unzufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf ist. Und die große Qualität in der Mannschaft verheißt, dass der Kampf um den nationalen Titel auch in diesem Jahr wieder über den DHC führen wird.

DHC-Herren: Von einem möglichen Titelgewinn sind die Herren vom Seestern weit entfernt. Im Gegenteil: nach den Ergebnissen des Wochenendes müssen sich die Herren des Düsseldorfer Hockey Clubs auf einen möglichen Abstieg einstellen. Zwar sind es noch sechs Spiele, bis Abstieg oder Klassenhalt endgültig feststehen. Aber die 5:6-Niederlage gegen Blau-Weiß Köln am Sonntag tat weh und kostete die Punkte, die eigentlich für den Klassenerhalt eingeplant waren. Hinzu kommt, dass Abwehrchef Moritz Butt wegen einer Muskelverletzung wohl bis Weihnachten mindestens ausfällt und auch weitere Spieler angeschlagen sind.

Der Spielerkreis zur Beschwörung der guten Geister hat dem DHC diesmal nicht geholfen. Foto: DHC/Hartkopf

Im ersten Spiel des Wochenendes hieß es beim großen Favoriten zur Pause noch 3:3, weil die Mannschaft aus Düsseldorf gegen RW Köln großartig kämpfte und zudem in Anton Zickler einen starken Rückhalt im Tor hatte. „Im Normalfall setzt sich in solchen Spielen die höhere spielerische Qualität durch. Und so war es auch dann im zweiten Spielabschnitt“, erklärte Sussenburger, der bei den Herren neben Mark Spieker als Co-Trainer fungiert. Nachdem Julius Stollarz, Lasse Hartkopf  und Felix Dames sogar für eine zwischenzeitliche 3:2-Führung für die Gäste gesorgt hatten, schlugen die Kölner danach zu und zogen bis zum Ende auf 7:3 weg.

Blau-Weiß Köln sollte nach der veremeidbaren Niederlage gegen Krefeld der erste Gegner in dieser Saison sein, der bezwungen wird, um die nötigen Punkte gegen den Abstieg zu holen. „Das war dann im Vergleich zum Vortag sehr enttäuschend“, erklärte Sussenburger die Niederlage gegen eine etwas ältere, aber sehr abgezockte Mannschaft von BW Köln. „Das war zu wenig, um in der Liga zu bleiben, aber es kommen ja noch sechs Spiele.“ Und eigentlich kann man auf den Leistungen aufbauen, die die Mannschaft gegen die Topteams aus Mülheim und RW Köln gezigt hat. „Aber es sind noch viele Schritte zu gehen:“ Für den DHC sowohl bei den Damen als auch bei den Herren stehen nun die Spiele am Samstag in Neuss und am Sonntag in Krefeld an.

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter