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Die DEG gewinnt mal wieder

Erster Sieg seit dem 19. Dezember

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Beim 5:4 gegen die Nürnberg Ice Tigers dreht das Team einen frühen 0:2-Rückstand dank eines furiosen zweiten Drittels. Am Ende müssen die Eishockeyprofis in Rot und Gelb noch einmal zittern, bringen ihren Vorsprung aber ins Ziel.

Zunächst sah das alles gar nicht gut aus. Irgendwie kam einem unweigerlich dieser Film aus den Neunziger Jahren mit dem Murmeltier vor das geistige Auge. Doch am Ende konnte die Düsseldorfer EG endlich einmal wieder jubeln. Nach einer fast schon historischen Durststrecke mit acht Niederlagen in Folge gewann der Klub aus der Deutschen Eishockey Liga am Donnerstagabend sein Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers mit 5:4 (0:2, 4:0, 1:2).

„Es ist schön für den Kopf und für unser Selbstbewusstsein“, sagte Kapitän Alexander Barta. „Fünf Tore zu schießen ist nicht üblich für uns. Aber defensiv haben wir heute zu viel zugelassen. Das muss man souveräner nach Hause bringen. Die Leichtigkeit müssen wir uns wieder erarbeiten. Heute war aber ein Schritt in die richtige Richtung. Das tut den Beinen und dem Kopf gut.“

Schneller 0:2-Rückstand nach dem ersten Abschnitt

Schon mehrere Stunden vor dem Spielbeginn im PSD BANK DOME ereilte die rot-gelbe Anhängerschaft eine schlechte Nachricht: Die drei Heimspiele bis zur Olympiapause werden ohne Zuschauer austragen, obwohl laut aktueller Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen bis zu 750 Besucher zugelassen wären. Nach intensiven Beratungen entschied sich die DEG gegen diese Optionen, weil sie einerseits nicht unter ihren Dauerkarteninhabern selektieren wollte und andererseits den Kostenfaktor bei einer Hallenöffnung als zu hoch erachtete.

Auch der Abend begann nicht verheißungsvoll. In Drittel Nummer eins gab es zweikampfstarke Nürnberger und abermals irgendwie gehemmt wirkende Düsseldorfer. Natürlich ist es um das Selbstvertrauen nach so einer Horrorserie nicht unbedingt bestens bestellt, aber die Spieler von Cheftrainer Harold Kreis erweckten in den ersten 20 Spielminuten kaum bis gar nicht den Eindruck, den viel zitierten sprichwörtlichen Bock umstoßen zu können. Mit einem 0:2-Rückstand ging es in die Kabine.

Foto: Birgit Häfner

Vier Düsseldorfer Tore in den zweiten 20 Minuten

Welche exakten Worte in dieser gefallen sind, das wird das Geheimnis der DEG bleiben. Aber im zweiten Drittel drehte das Team plötzlich auf und die Partie herum. Zunächst traf Brendan O’Donnell (26.) im Powerplay, nach dem folgenden Bully dauerte es nur exakt sieben Sekunden und Tobi Eder hatte auf 2:2 gestellt. Spätestens jetzt hatten die Düsseldorfer das Momentum auf ihrer Seite.

Das erste Tor von Stephen MacAulay (36.) nach zuvor 15 Spielen ohne persönliches Erfolgserlebnis und Brett Olsons Treffer (38.) brachten der DEG eine 4:2-Führung. Nürnberg verkürzte kurz nach dem Wiederbeginn, doch der im zweiten Drittel nach einem Check angeschlagen vom Eis gefahrene Daniel Fischbuch kam zurück und stellte den alten Abstand wieder her (47.). Nürnberg gab sich nicht auf, erzielte abermals den Anschlusstreffer und nahm in der Schlussphase den Torhüter heraus. Die DEG stemmte sich aber erfolgreich gegen das finale Anrennen der Ice Tigers und hielt den knappen Vorsprung bis zur Schlusssirene. „Diese Punkte waren enorm wichtig. Aber wir haben es uns unnötig schwer gemacht und nicht gut gespielt heute“, zeigte sich Sportdirektor Niki Mondt trotz des Erfolges kritisch.

Statistik: Düsseldorfer EG – Nürnberg Ice Tigers 5:4 (0:2, 4:0, 1:2)
DEG/Tor: Pantkowski (Hane); Abwehr: Järvinen, Ebner – Heinzinger, Nowak – Cumiskey, Geitner; Angriff: Proft, MacAulay, D’Amigo – Eder, Barta, Ehl – O’Donnell, Svensson, Fischbuch – Bittner, Olson, Schiemenz – Mayenschein
Schiedsrichter: Reneau/Schukies
Tore: 0:1 (7:22) MacLeod (Schmölz, Bodnarchuk), 0:2 (12:13) Schmölz (Bender), 1:2 (25:25) O’Donnell (Fischbuch, MacAulay/5-4), 2:2 (25:32) Eder (Cumiskey, Barta), 3:2 (35:10) MacAulay (Proft, Ebner), 4:2 (37:31) Olson (Schiemenz, Cumiskey), 4:3 (42:54) Stoa (Friedrich), 5:3 (46:52) Fischbuch (O’Donnell, Nowak), 5:4 (51:22) Weber (Fleischer, Lobach)
Zuschauer: keine
Strafminuten: 6:4
Torschüsse: 35:22

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