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„Die größte Herausforderung ist die Dunkelheit“

DEG-Zugang David Trinkberger studierte in Alaska

Foto: City-Press

von Tobias Kemberg

2020/21 erlebte der 24-Jährige seine DEL-Debütsaison im Trikot der Nürnberg Ice Tigers. In der kommenden Spielzeit läuft der Verteidiger für die Düsseldorfer EG auf. Im Interview spricht er über seine Zeit in Nordamerika und sein neues Team.

Herr Trinkberger, auf was für einen Spielertypen dürfen sich Verein und Fans bei der DEG freuen?

David Trinkberger: Grundsätzlich bin ich ein eher defensiv ausgerichteter Verteidiger. Mein Hauptaugenmerk liegt auf dem Spiel in der eigenen Zone. Erst einmal hinten alles dicht machen, das ist das Wichtigste. Und dann den schnellen, einfachen Pass aus dem eigenen Drittel herausspielen.

Sie haben sechs Jahre in Nordamerika verbracht. Welche Station war die spannendste?

Trinkberger: Da würde ich Sioux City in Iowa sagen. Dort habe ich in der United States Hockey League gespielt. Meine Entscheidung, Deutschland im Alter von 17 Jahren zu verlassen und in Übersee in den Nachwuchsligen zu spielen, hat mir die Türe zu meinem Ziel geöffnet. Ich wollte unbedingt in den USA am College spielen. Die Zeit in Sioux City hat mich sehr gut auf das vorbereitet, was danach kam.

Wie war es, Deutschland im Alter von 17 Jahren erst einmal zu verlassen? Drüben kannten Sie doch niemanden, oder?

Trinkberger: Meine erste Station waren die Muskegon Lumberjacks in Michigan, auch in der USHL. Frederik Tiffels und Janik Möser hatten bereits zuvor dort gespielt. Also kannte sich der Klub mit deutschen Eishockeyspielern schon aus. Das vereinfachte die Eingewöhnung, genau wie die Tatsache, dass meine Gastfamilie zuvor schon Janik Möser beheimatet und darüber hinaus einen Bezug zu Deutschland hatte.

Und dann ging es aufs College – ausgerechnet nach Alaska. . .

Trinkberger: Genau, ich habe vier Jahre in Anchorage gespielt und werde noch oft danach gefragt, wie es im kalten Norden der USA so ist. In Anchorage leben 300.000 Menschen, da ist also ein gewisses Stadtleben geboten. Zwischendurch erlebst du dort Temperaturen von minus 20 Grad, kalt ist es zwar immer, aber das lässt sich aushalten. Die größere Herausforderung ist die Dunkelheit. Im Winter ist es manchmal nur fünf Stunden pro Tag hell. Neben dem Sport habe ich viel Zeit in mein Wirtschaftsmanagement-Studium investiert und meinen Bachelor- sowie Masterabschluss gemacht. Dann sind die äußeren Bedingungen vor Ort hin und wieder schon eine mentale Herausforderung.

In der vergangenen Saison gehörten Sie zum Team der Nürnberg Ice Tigers. Wie lief das erste Jahr in der DEL?

Trinkberger: Als Team haben wir keine einfache Saison erlebt. In der Verzahnungsrunde lief es dann besser. Jeder von uns hätte gerne so begonnen, wie wir aufgehört haben. Dem war aber nun mal nicht so. Persönlich lief es gut. Die große Mehrheit der Spiele war ich in den Top-Sechs aufgestellt, gerade zu Ende der Saison.

Mit welchen Erwartungen kommen Sie nun zur DEG und wen kennen sie in der neuen Mannschaft bereits?

Trinkberger: Ich weiß um die Geschichte des Vereins und verstehe, was die DEG in der neuen Saison vor hat. Die Vorfreude ist groß und inzwischen habe ich eigentlich schon alle Teamkollegen kennengelernt. Schnell eine Verbindung zu den neuen Mitspielern zu finden, ist mir sehr wichtig. Ich kann nur sagen: Wir haben eine gute Truppe. Alexander Ehl und Luca Zitterbart kenne ich aus Landshut. Dort ist man sich immer mal über den Weg gelaufen, auch wenn wir nicht in einem Jahrgang gespielt haben. Und Tobi Eder kenne ich von der U20-B-WM vor einigen Jahren. Der Einstieg in Düsseldorf verlief in jedem Fall gut, ich fühle mich schon wohl hier.

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