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Die Idee entstand beim Altbier

Radclub Düsseldorpia mit Jubiläum

Quelle: Düsseldorpia

Der Radclub Düsseldorpia 1890 feiert in diesem Jahr sein 130-jähriges Bestehen.

Ganz so alt wie der Altonaer Bicycle-Club von 1869, der weltweit älteste und damals unter dem Namen Eimsbüttler Velozipeden-Reit-Club gegründete Radfahrverein, ist der RC Düsseldorpia nicht. Mit 130 Jahren kann aber auch der Radsportverein aus der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens auf eine lange Historie zurückblicken. An die heutzutage bekanntesten Sportvereine Düsseldorfs wie die Fortuna, DEG oder Borussia dachte an jenem kalten Winterabend im Jahre 1890 noch niemand. Sie alle erblickten das Licht der Sportwelt erst (viele) Jahre später.

Damals saßen einige begeisterte Radsportler bei einem leckeren Altbier beisammen und träumten davon, im Frühling wieder Ausfahrten in die bergische oder niederrheinische Umgebung unternehmen zu können. Einer der Anwesenden, vielleicht sogar der spätere 1. Vorsitzende Johann Scheulen, „nahm einen tiefen Schluck aus dem Bierkrug, wischte sich dann mit dem Handrücken den Schaum aus dem Bart und sagte die inhalts- und folgenschweren Worte: Gründen wir doch einen eigenen Rad-Club.“ So beschreibt es die Vereinschronik des RC Düsseldorpia.

Gesagt, getan. Die Radsportbegeisterten organisierten sich. 130 Jahre sind mittlerweile vergangen und hinter dem RCD liegen eine Vielzahl von Meilensteinen und speziellen Erinnerungen. 1920 feierte der Verein seinen 30. Geburtstag auf der betonierten Radbahn in Lörick, die zu ihrer Zeit zu den schönsten in ganz Deutschland zählte. 1955 sorgte Franz Thanscheidt nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft dafür, dass der RC Düsseldorpia zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs endlich wieder zusammenfand und das Vereinsleben wieder aufnahm.

In den 60er- und 70er-Jahren fuhren Lorenz Sprenger, Manfred Saß, Mario Serlini, Norbert Wirtz, Karsten Ulrich, Harald Nyenhuis und Rüdiger Rabenstein im Trikot des RCD. Allesamt zu ihrer Zeit erfolgreiche Radsportler. Doch dann wurde das Geld knapp, viele Talente verließen Düsseldorf. So wie beispielsweise Udo Hempel, der inzwischen längst zum Ehrenmitglied beim RC Düsseldorpia geworden ist. Der gebürtige Düsseldorfer wurde 1972 in München Olympiasieger in der Vierer-Mannschaftsverfolgung.

Heute fokussiert sich der RCD erfolgreich auf den Breitensport. Anlässlich seines Jubiläums veranstaltete der Verein am vergangenen Wochenende zusammen mit dem Radsportverband Nordrhein-Westfalen und dem Radsport-Bezirk Düsseldorf eine Landes-Sternfahrt zum Indemann in die Jülicher Börde. Es war die erste Landes-Sternfahrt seit 2017 zum Grand Depart, die aufgrund des schlechten Wetters an diesem Tag buchstäblich ins Wasser gefallen war.

Zum Geburtstag, der genau genommen bereits am 28. Februar war, gibt es natürlich eine Menge Gratulationen — unter anderem vom VFR Büttgen, aus Köln, aus Mönchengladbach oder vom Frederikshof Cykelklubb aus dem schwedischen Stockholm: „Wir freuen uns über euren 130. Geburtstag und wünschen euch viel Vergnügen und viel Erfolg  — auch in den nächsten 130 Jahren.“
 
Dieser Text ist zunächst bei unserem Kooperationspartner Westdeutsche Zeitung erschienen.

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