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Die Panther-WG

Familie, Freunde, Football

Thomas Rockel, Andreas Rockel, Eric Kempkes und Jannis Kuschel (v.l.) / Foto: privat

von Tobias Kemberg

Eric Kempkes, Jannis Kuschel, Thomas und Andreas Rockel spielen, leben und wohnen American Football. Die drei Panther-Spieler und der Klub-Mitarbeiter bilden eine ganz besondere Wohngemeinschaft.

Was ergeben drei passionierte Footballspieler und ein zum Baseball gewechselter Social-Media-Beauftragter mit enger Football-Verbundenheit? Die Antwort: Eine lustig-lässige Wohngemeinschaft, die Panther-WG. Zu finden ist sie in Erkrath-Hochdahl, steht damit nicht auf erklärtem Stadtgebiet der Sportstadt Düsseldorf. Aber: Ihrem Lieblingssport gehen Eric Kempkes (23), Jannis Kuschel (22) und Thomas Rockel (24) nun mal bei den Panthern in Düsseldorf nach. Während die drei mit Helm und Schulterpads über den Rasen pflügen, kümmert sich Andreas Rockel (22) beim Zweitligisten um die Facebook- und Instagram-Belange, „Staff Member“ heißt das dann heutzutage so schön.

Entstanden ist die Football-WG im Haus von Linebacker Jannis Kuschel, der bereits in der U19 der Raubkatzen mit Runningback Thomas Rockel zusammen gespielt hat. „Thomas und ich sind schon lange Freunde, er ist dann hier mit eingezogen. Danach kam Eric dazu und vor etwa einem Jahr auch noch Thomas‘ Bruder Andreas“, erklärt der 22-jährige Kuschel.

Dem Football ist das Quartett schon vor vielen Jahren „verfallen“, nur der Fünfte im Bunde, der die Wohngemeinschaft komplettiert, hat mit dem Lieblingssport der anderen nichts zu tun und „bleibt an dieser Stelle anonym“, wie die vier anderen sagen. Und dann wäre da natürlich noch WG-Kater Anton, der allerdings mehr an Leckereien im Futternapf interessiert ist und weniger am Block-Schema einer Offense Line oder dem nächsten Blitz einer Defense.

Wechselnder Putzplan sorgt für Sauberkeit

Ich kann mich daran erinnern, dass der ehemalige Panther-Trainer Jörg Mackenthun bei uns im Haus gewohnt hat. Über ihn bin dann mal zum Jugendtraining gekommen und seither dabei geblieben“, erinnert sich Eric Kempkes an seine Anfänge. Der 23-Jährige, der aufgrund eines Kreuzbandrisses derzeit nur zuschauen kann, begann vor 18 Jahren mit Flag Football, der körperlosen Variante des American Football.

Eric ist eine Maschine, der geht doch schon wieder ins Gym“, sagt Thomas Rockel mit einem Augenzwinkern über seinen WG-Kumpel, der sein Comeback für das Frühjahr 2022 angepeilt hat. Bis dahin steht der Wide Receiver als moralische Unterstützung für die Teamkollegen an der Seitenlinie, die längst zu Freunden geworden sind. „Wir sind tatsächlich keine normale Wohngemeinschaft. Das hier ist keine Zweck-WG“, erzählt Jannis Kuschel, der vor neun Jahren mit dem Football anfing, weil Fußball für ihn „nie eine Option“ gewesen ist.

Und wie funktioniert das WG-Leben? Wer hält zum Beispiel das Haus sauber?„Es gibt einen wechselnden Putzplan für die verschiedenen Bereiche. Einkäufe erledigt jeder für sich, aber wenn einem mal ein Becher Joghurt fehlt, hilft ein anderer gerne aus. Das läuft hier alles ganz solidarisch ab“, sagt Thomas Rockel, der 2011 bei den Panthern mit dem Football begann.

Foto: privat

Jannis Kuschel macht die beste Bolognese

Die besten Kochkünste werden Jannis Kuschel bescheinigt, „zumindest macht er die beste Bolognese“, wie seine Mitbewohner unisono erklären. Zusammen Spaghetti futtern ist allerdings nicht die Regel in die Football-WG. „Durch unsere unterschiedlichen Arbeitszeiten essen wir auch zu verschiedenen Zeitpunkten. Aber abends sitzen wir eigentlich immer zusammen“, berichtet Thomas Rockel, der über Jürgen Nitsch, seit Jahrzehnten eine der treuesten Panther-Seelen, den Weg zum Klub fand.

Abends auf der WG-Couch gibt’s dann auch schon mal ein gemeinsames Bier – aber natürlich nie zu viel, denn als Sportler müsse man schließlich auf sich achten. „Einen Grund zum Feiern brauchen wir eigentlich nicht“, sagt Eric Kempkes mit einem vielsagenden Lachen. Mit den jeweiligen Freundinnen und Teamkollegen wird aus einem Beisammensein aber schon mal schnell eine kleine WG-Party.

Ausflug vom Football zum Baseball

Oder man hilft einfach mal in einer anderen Sportart aus. So schnappen sich die Mitbewohner hin und wieder den Baseballschläger, wenn im Team von Andreas Rockel in Hochdahl ein paar Spieler fehlen. „Ich habe früher bei den Panther-Prospects gespielt, aber dann festgestellt, dass Football nicht der richtige Sport für mich ist“, erklärt dieser. „Auf lange Sicht möchte ich beruflich in den Sportbereich. Auch deshalb habe ich die Social-Media-Aufgaben bei den Panthern übernommen.“

Gemeinsam trainieren, gemeinsam spielen und gemeinsam die beste Footballliga der Welt verfolgen. Wenn die NFL im September in ihre neue Saison startet, dann sind die Sonntagabende wieder für „NFL Redzone“, die Konferenzschaltung des ligaeigenen Networks, reserviert. „Das hat sich so etabliert. Mit ,Redzone‘ gibt es keinen Streit, ob nun die 49ers, die Titans oder die Browns geschaut werden. So sieht man von allen Spielen etwas“, sagt Thomas Rockel über die entsprechenden Team-Vorlieben. Und wie lange besteht die Wohngemeinschaft noch? „Ende offen. Warum sollen wir etwas verändern? So lange es läuft, läuft es“, sagt Eric Kempkes und schaut dabei seine Mitbewohner an. Kollektives Nicken. Es läuft.

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