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„Die Spiele in Paris sind ein reizvolles Ziel“

Kira Walkenhorst greift wieder an

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Auch 2022 schlägt die Beachvolleyball-Olympiasiegerin von 2016 für Düsseldorf auf. Im ausführlichen Interview mit der Sportstadt spricht die 31-Jährige über ihren aktuellen Trainingsalltag, Olympia 2024 sowie die Unterstützung durch die DJK Tusa 06 und die Sportstadt.

Frau Walkenhorst, wann haben Sie diesen Hunger verspürt, nach dem Comeback in 2020 jetzt noch einmal so richtig anzugreifen?

Kira Walkenhorst: Die Lust auf Beachvolleyball und das Spielen auf dem höchstmöglichen Level war immer da. 2019 habe ich mich nach diversen gesundheitlichen Problemen endlich wieder fit gefühlt. Dann kam 2020 aber bekanntlich die Corona-Pandemie. Plötzlich standen viele andere Dinge im Vordergrund. Wir haben drei Kinder haben und auf einmal musste die Kita schließen. Da ist ein geregelter Trainingsbetrieb nicht möglich gewesen. Trotzdem bin ich auf den Court zurückgekehrt – und es lief gar nicht mal schlecht.

Und jetzt sind die Rahmenbedingungen wieder besser?

Walkenhorst: In jedem Fall besser als 2020. Wir sind wieder nach Nordrhein-Westfalen gezogen, wohnen jetzt in Borken und haben meine Eltern in der Nähe. Das sind Komponente, die mir enorm helfen, um mich wieder bestmöglich auf meinen Sport zu fokussieren. Der Körper macht wieder alles mit und ich habe großen Spaß am Spiel. Mir ist bewusst, dass ich nicht von heute auf morgen an mein Niveau von 2016 herankomme. Aber Stück für Stück geht es in die richtige Richtung.

Wie schnell war denn klar, dass Anna-Lena Grüne nach ihrer gemeinsamen Saison 2020 die Spielpartnerin bleibt?

Walkenhorst: Ganz so schnell lief dieser Prozess nicht ab. Viele in der Szene haben gewartet, wie sich Karla Borger und Julia Sude entscheiden und ob sie weiter zusammenspielen – was sie ja jetzt tun. Aber Anna und ich waren schon zusammen erfolgreich und kennen uns nach diesem einen gemeinsamen Jahr gut. Die Eine weiß, wie die Andere tickt. Das ist ein immenser Vorteil.

Also war ein Comeback des Gold-Duos mit Laura Ludwig kein Thema?

Walkenhorst: Laura erwartet jetzt ihr zweites Kind und spielte zuletzt erfolgreich mit Margareta Kozuch. Wir haben hin und wieder noch Kontakt, aber für 2022 war das auch aufgrund der Schwangerschaft kein Thema.

Wie sieht der Trainingsalltag denn aktuell aus?

Walkenhorst: Derzeit steht die Athletik im Vordergrund, ich verbringe viel Zeit im Kraftraum und baue wieder Muskelmasse auf. Bald geht es dann auch wieder mit dem Ball los, aber die Belastungen müssen gut dosiert sein. Ab Januar werden Anna und ich dann gemeinsame Trainingseinheiten in Hamburg und Düsseldorf absolvieren und so die Grundlagen für die neue Saison legen.

Foto: Kenny Beele

Sind die Olympischen Spiele 2024 in Paris das große Fernziel?

Walkenhorst: Paris ist in meinem Hinterkopf, das habe ich immer so kommuniziert. Dafür muss aber der Körper mitmachen, im Leistungssport kann immer etwas dazwischenkommen. Aber die Spiele in Frankreich sind ein sehr reizvolles Ziel. Gerade auch, weil sie in Europa stattfinden. Da hätten wir alle sicherlich etwas mehr Support von Familien und Freunden vor Ort, weil der Weg nicht so weit ist wie zuletzt nach Tokio oder damals nach Rio de Janeiro. Bis 2024 ist es aber noch ein bisschen hin. Jetzt wollen Anna und ich erst einmal auf der nationalen Tour und auch bei internationalen Turnieren gute Ergebnisse erzielen.

Welche Rolle spielt die Unterstützung der DJK Tusa 06 und der Sportstadt Düsseldorf?

Walkenhorst: Die Tusa begleitet mich schon sehr lange und die Stadt Düsseldorf hat mir einiges ermöglicht, für das ich immer sehr dankbar sein werde. Vor den Olympischen Spielen in Rio konnten Laura und ich in Düsseldorf beispielsweise noch einmal wertvolle Trainingseinheiten abhalten. Im Vorfeld der Weltmeisterschaften 2017 wurde dann schnell noch ein Vorbereitungsturnier auf die Beine gestellt. Ich erfahre da auch jetzt wieder eine große Unterstützung und freue mich, dass die Sportstadt und ich den gemeinsamen Weg fortsetzen.

Und welche Verbindungen gibt es abseits des Sports?

Walkenhorst: Wir haben einen Freundeskreis in Düsseldorf, das ist insgesamt ein familiäres Umfeld, auch im Verein der DJK Tusa 06. Zudem hat mein Bruder in der Vergangenheit in Düsseldorf vieles aufgezogen und mit seinen Projekten unserer Sportart sehr weitergeholfen. Da ziehe ich meinen Hut.

Weihnachten steht vor der Tür. Wie wird gefeiert?

Walkenhorst: Zuhause und ganz in Ruhe. Wir bekommen Besuch, werden leckeres Essen genießen und uns über die leuchtenden Kinderaugen freuen. Denn unter dem Weihnachtsbaum werden unfassbar viele Geschenke liegen. Weihnachten mit Kindern ist noch einmal viel schöner.

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