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Do or die

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Es begab sich zufällig, dass ich die Sommerpausen-Halle in Bremerhaven die Tage passierte und bei dem Trip übers flache Land bei Popenhöge, Ovelgönne, Brake und Oberhammel-Warden Richtung Süd-West vorbei schaukelte, als mir was durchs Oberstübchen schoss und ich den Entschluss fasste, dass die DEG ins Halbfinale muss.
Dieser fixe Gedanke zementierte sich in der Wunschabteilung meines durchaus überschaubaren Carput mit seinem Cerebrum, gemeinhin als Schädel mit Inhalt bezeichnet, derart fest, dass ich sogleich den Einsatz des besagten Schädelinhaltes aktivierte, um es zu ergründen.

Heraus kam, wer hätte das gedacht, dass ich einfach nur noch keine Lust habe, dass am Wochenende Schicht im Schacht ist und der Rather Dome seiner zweiten Bestimmung – nämlich dem gänzlich ohne Eis auf dem Boden – übergeben wird.
Ein zweiter gewichtiger Grund ist, dass dann immer noch die Möglichkeit besteht – sofern München seiner Verantwortung gerecht wird und Berlin ins Tal der eislosen Tränen stößt – endlich meine beiden Lieblingsteams direkt
aufeinandertreffen.
Also Bitteschön! Wie ich finde, zwei durchaus schlagkräftige Argumente, um am Freitag und am Sonntag den Sack zuzumachen.
Schauen wir mal zuerst auf das Freitagsspiel in der Landeshauptstadt und ob mein „fixer Gedanke“ gar nicht so „fix“ war. Ohne Teil 1 gibts ja keinen Teil 2, so die Ausgangssituation.

Als ich so durch die Katakomben wandelte und mich mit der Zeitnehmer-Equipe unterhielt, war schon die Anspannung zu merken, aber auch Zuversicht. Wenn sich jemand auskennt, dann auf jeden Fall diese sympathische Truppe.
Ein wenig schade, dass so viele Plätze hochgeklappt waren, dieses Duell hätte wahrlich eine volle Hütte verdient gehabt.

Das erste Drittel bereits zu Beginn strafenlastig und voller Slapstick, prompt 0:2, da war Augsburg deutlich cleverer. Das Drittel war eine Melange aus Spiel 1 – Tag der offenen Tür hinten, dicke Patzer in der Defensive – und Spiel 4 mit seinen verschenkten Chancen und den beiden schnellen AEV Treffern, völlig zurecht ein 2:0 für Augsburg nach 20 Minuten.

Zum Mitteldrittel fiel mir so spontan ein, dass ein Asthmatiker – hier die DEG – tunlichst niemals sein Asthmaspray vergessen sollte, schon gar nicht, wenn er vor hat, sich sportlich zu betätigen. Mühsam und zäh waren die Attribute, die dem Zuschauer förmlich auf die Iris gebrannt wurden. Zur Hälfte der Begegnung ein Break durch Deschenau, durch Roy lässig weggepflückt. Sehr bezeichnend irgendwie.
Und dann doch noch kollektives Torgeschrei, ein Knietor – mit‘m Schläger kann ja jeder – durch na, klar: Jaedon Descheneau.
Als Augsburgs Ullmann verletzt vom
Eis musste und Henrion zurecht eine 5+SD kassierte, ahnte man Schlimmes. Ein Lamb’scher Strahl von der blauen Linie korrigierte auf den alten Abstand. Richtig gutes Play Off Hockey schaut leider anders aus.

Mit dem 1:3 ins finale Drittel. 10 Minuten sahen nicht viel besser aus, als die 40 Minuten zuvor, wenn man es mit den Rot-Gelben hielt. Unerklärlich die vielen Stockfehler und die Hosenboden-Schlitter-Einlagen, das sah teilweise aus wie ich auf Schlittschuhen.

Als ob aber alles dies vorher nur Geplänkel und Einlullerlei war:
Eine wundervolle Einzelleistung durch Barta bescherte den Fans den 2:3 Anschluss, nur so konnte es gehen und kaum zu glauben, 52 Sekunden vor Sommerpause schepperte es doch nochmal zum 3:3, Wahnsinn dieser Descheneau!
Auf ging’s in die Verlängerung. Die Stimmung grandios.

Kaum den Schaum vom frischen Bier gepustet, flog selbiges im hohen Bogen durch die Luft und das nicht einsam und alleine und schon gar nicht aus Zorn.
Der AEV Schreck Deschenau schlug gnadenlos, nach nicht mal 30 Sekunden in Over Time, zu. Sieg mit 4:3. Puhh!

Es ist noch drin! Die Eisbären sind raus, Die DEG hat noch die letzte Chance am Sonntag.
Wahnsinn, wenn es sich erfüllt.

Euer Heiko Sauer

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