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Dramatische Wende im Schlussdrittel – DEG besiegt Bremerhaven

Gegen das jüngste DEL-Mitglied, die Fischtown Pinguins Bremerhaven, hatte die Düsseldorfer EG bislang in vier Spielen eine absolut weiße Weste. Im fünften Kräftemessen bekam dieses prestigeträchtige imaginäre Kleidungstück gefährlich dunkle Flecken. Doch im letzten Drittel bog die Mannschaft von Mike Pellegrims das Spiel noch um und triumphierte mit 3:2 (0:1; 0:1; 3:0).

Fliegende Fäuste und ein Gegentor

Waren die ersten 20 Minuten in dieser Saison oftmals ein einziger DEG-Sturmlauf, taten sich die Rot-Gelben nach der Schlappe am Freitag in Schwenningen sehr schwer, in die Partie zu finden. Erster Hingucker war dann auch nicht eine filigrane Aktion, sondern eine zünftige Keilerei zwischen Spencer Machacek und Kristopher Newbury. Der hatte den DEG-Stürmer vor der eigenen Bank hart attackiert, was nicht ohne Reaktion blieb. Zwar gewann Machacek den Faustkampf; die DEG, die bis dahin die etwas aktivere Mannschaft war, musste in der Folge aber in Unterzahl agieren. Der neue Mann im Tor der DEG, Dan Bakala, wurde in der siebten Minute erstmals richtig gefordert und fuhr nach einem Schuss von Flügelstürmer Jan Urbas die Fanghand aus. Bremerhaven gab die Überzahlsituation erkennbar einen Schub. Das Team von Thomas Popiesch wagte sich nun häufiger nach vorn. Pinguins- Torhüter Tomas Pöpperle war noch einmal gefordert, als Maxi Kammerer mit Tempo über rechts zum Tor zog, dann aber die Scheibe nicht druckvoll genug und zu unplatziert in Richtung Gästegehäuse schickte (10.). Die Führung der Gäste resultierte aus einer Unordnung vor Bakala. Quirk passte hinter dem Tor stehend an den linken kurzen Pfosten, wo Brock Hooton einschussbereit stand und den Puck ins kurze Eck setzte (11.). Das Spiel der DEG lief auch danach unrund, die Jungs von Mike Pellegrims taten sich sichtlich schwer und wirkten gegen clever agierende Pinguins etwas verkrampft. So ging ein alles in allem ereignisarmes Drittel mit dem knappen Rückstand zu Ende.

Mehr Offensive, aber kein Ertrag

Zu Beginn des Mittelabschnitts kam die DEG häufiger und aussichtsreicher zum Abschluss. Den Anfang machte John Henrion aus zentraler Position, Pöpperle aber war zur Stelle (22.). Leon Niederberger zog über die rechte Seite zum Tor, den Puck auf der Rückhand führend. Strodel setzte nach und versuchte, das Spielgerät über die Linie zu stochern. Pöpperle reagierte gleich drei Mal hervorragend (23.). Auch die nächste gefährliche Szene wurde durch eine Einzelleistung eingeleitet.

Dieses Mal war es Dmitriev der die Scheibe per Rückhand in Richtung Tor trug und sie halb dem mitgelaufenen Kammerer überließ, halb selbst noch schießen wollte. Kammerer verfehlte die Scheibe, so dass im Endeffekt das Tor leer, der Puck aber nicht drin war (24.). Danach flaute der Offensivdrang der DEG etwas ab, Burlon versuchte sich noch einmal aus dem linken Bullykreis (28.). Bremerhaven schlug dagegen eiskalt zu. Jordan George ackerte sich durch die Mitte zum Tor der DEG und hob die Scheibe mit der Rückhand an der Fanghand von Bakala vorbei in den kurzen rechten Winkel (28.). In Überzahl bot sich der DEG die Chance, wieder ins Spiel zu finden, doch wollte ihr in numerischer Überlegenheit so recht nichts gelingen. Das galt auch für den weiteren Verlauf des zweiten Abschnitts. In der Schlussphase des Drittels kam Welsh im Spiel gegen seine alten Kollegen unverhofft vor dem Tor an die Scheibe, konnte daraus aber nicht Kapital schlagen (37.).

Die Wende

Der ganz große Sturmlauf wollte sich auch im Schlussabschnitt zunächst nicht so richtig einstellen. Die DEG tat sich weiterhin extrem schwer. Doch Eishockey ist ja auch deshalb so schön, weil sich die Gefühlslage binnen weniger Sekunden ändern kann. Und genau das passierte. Henrion verwandelte einen super Querpass von Laub mühelos zum 1:2-Anschlusstreffer (52.). Fast hätte Urbas für die Pinguins umgehend zurückgeschlagen (53.). 58 Sekunden nach dem Henrion-Treffer stahl sich Barta am langen rechten Pfosten in Position, Machacek sah das und steckte die Scheibe von der linken Bande durch. Der Rest war ein rot-gelber Freudentaumel der puren Erleichterung. Die wacker kämpfenden Gäste konnten da einem fast schon ein wenig leidtun. Umso mehr, weil die DEG nun angepeitscht von den DEG-Fans unter den 5.711 Besuchern auf Sieg spielte. Barta knallte die Scheibe aus der Drehung an die Latte (56.). Welsh hätte eine dieser Geschichten des Sports schreiben können, traf aber die Scheibe aus aussichtreicher Position nicht richtig (60.). 23 Sekunden vor dem Ende schoss Picard von der blauen Linie, ließ der insgesamt stark haltende Pöpperle den Puck prallen und staubte Barta zum späten Sieg ab.

Am Freitag steht das erste rheinische Derby der Saison bei den Kölner Haien an (erstes Bully um 19:30 Uhr). Zwei Tage darauf gastiert der ERC Ingolstadt im ISS DOME. Los geht’s um 16:30 Uhr.

(TM/FF)

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