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DSC feiert Meisterschaft und DWL-Qualifikation auf der Couch!

Ausgangssituation:

Nach der unglücklichen aber selbst verschuldeten Niederlage im Topspiel gegen ASC Duisburg II Mitte Mai (6:7) schien es so, als sei die Meisterschaft wieder vollkommen offen. Man musste davon ausgehen, dass es bis zum letzten Spieltag spannend bleiben würde, denn dem DSC-Team fehlten rechnerisch vier Punkte, um den ASC Duisburg II aus eigener Kraft hinter sich lassen zu können und die Meisterschaft in der 2. WBL West zu gewinnen. Somit hätten die einzig noch ausstehenden zwei Auswärtsspiele gegen den SV BW Bochum und den Aachener SV 06 beide gewonnen werden müssen.
Daneben galt es, auch im NRW-Pokal in der Spur zu bleiben. Im Halbfinale traf man hier am 30.05.2019 ebenfalls auswärts auf den Aachener SV 06. Aufgrund von Terminproblemen musste der DSC hier die unliebsame Auswärtsreise an Christi Himmelfahrt auf sich nehmen.
Zusammenfassung Spiele:
Auswärtsspiel Liga, SV BW Bochum 25. Mai 2019:
Der Druck war hoch beim DSC, denn man musste gegen den SV BW Bochum an diesem Spieltag vorlegen. Ein weiterer Patzer hätte bereits die Meisterschaft kosten können. Obwohl ohne Goalgetter Stamatios Giannakis und Centerverteidiger Bastian Lehmann angereist, machte die Mannschaft von DSC-Trainer Gábor Bujka im ungeliebten Freibad einen sehr guten Job und gab die richtige Antwort auf die Niederlage in der Vorwoche.
Die Gastgeber konnten das Spiel lediglich im ersten Viertel offen gestalten. Danach zog der DSC durch Treffer von Joost van Kaathoven, Carlo Pavljak und Alexandr Yerunov bis zur Halbzeitpause schon auf 2:6 davon. Auch nach dem Seitenwechsel spielte der DSC konzentriert und in den entscheidenden Situationen routiniert die Begegnung zu Ende. In der Verteidigung ließ man lediglich noch zwei weitere Treffer zu, während man im Angriff noch fünfmal erfolgreich sein konnte.
Ergebnis: 4:11 (2:3/0:3/0:1/2:4)
pers. Fehler: 8:7
Kader: 1. Sascha Vaegs, 2. Yonatan Rudnik (2), 3. Paul Lindner, 4. Jakob Lindner, 5. Maximilian Schleicher, 6. Carlo Pavljak (2), 7. Joost van Kaathoven (2), 8. Daniel Koryukin, 9. Timo Gonzalez Rodriguez (2), 10. Alexandr Yerunov (2), 11. Alexander Scholz, 12. Karim Sallam, 13. Frank Gerster (1)
Auswärtsspiel Halbfinale NRW-Pokal, Aachener SV 06, 30. Mai 2019:
Nur sechs Tage nach dem Ligaerfolg gegen Bochum musste das DSC-Team nach Aachen reisen zum Halbfinale des NRW-Pokals gegen den heimischen ASV 06. Nach schwieriger Terminsuche musste man am Vatertag spielen. DSC-Trainer Gábor Bujka konnte trotz Feiertag dennoch ein schlagkräftiges Team zusammenstellen, welches die Herausforderung gegen das Überraschungsteam der aktuellen Saison der 2. WBL West annehmen wollte.
Dies war auch zwingend notwendig, denn die Gastgeber schenkten dem DSC nichts. Die Partie wurde kämpferisch geführt und blieb zum Leidwesen des Bujka-Teams, das eine Vielzahl von Chancen nicht nutzte, über weite Strecken offen.
Eine zwischenzeitliche Drei-Tore-Führung zur Halbzeit (2:5) reichte nicht, um das Spiel zu beruhigen. Denn der ASV zeigte im dritten Viertel viel Herz und kämpfte sich sogar wieder bis auf 5:6 heran. Doch auch der DSC vermochte sich nochmas zu steigern. Mit einer Drei-Tore-Serie im letzten Viertel durch die an diesem Tag glänzend aufgelegten Joost van Kaathoven, Stamatios Giannakis und Timo Gonzalez Rodriugez zum zwischenzeitlichen 6:9 entschied man die Begegnung rund zwei Minuten vor Spielende.
Der Freude über das erreichte Pokalfinale konnte auch der letzte Gästetreffer keinen Abbruch leisten, jedoch erhielt diese Tage nach dem Spiel einen kleinen Dämpfer, als festgestellt wurde, dass sich Kapitän Joost van Kaathoven, während der Begegnung eine Verletzung zugezogen hatte.
Ergebnis: 7:9 (1:2/1:3/3:1/2:3)
pers. Fehler: 7:7
Kader: 1. Sascha Vaegs, 2. Yonatan Rudnik, 3. Ernest Vaysberg, 4. Jakob Lindner, 5. Maximilian Schleicher (1), 6. Carlo Pavljak, 7. Joost van Kaathoven (2), 8. Stamatios Giannkis (3), 9. Timo Gonzalez Rodriguez (3), 10. Alexandr Yerunov, 12. Bastian Lehmann, 13. Frank Gerster
Auswärtsspiel Liga, Aachener SV 06, 15. Juni 2019:
Nach dem Einzug ins Finale des NRW-Pokals gab es beim DSC weiteren Grund zum Feiern. Denn die Bundesligareserve des ASC Duisburg patzte gleich zwei Mal. Damit war klar, dass der DSC die Meisterschaft ohne weiteres eigenes Zutun praktisch auf der Couch gewonnen hatte. Das letzte Saisonspiel der 2. WBL West gegen Aachen war damit rechnerisch Papier unbedeutend. Entsprechend wurde Kapitän Joost van Kaathoven noch geschont.
Gleichwohl betreibt man nicht den Fahrtaufwand an einem sonnigen Samstagabend, um das letzte Spiel herzuschenken. Ebenso wollte das Bujka-Team zeigen, dass man die Meisterschaft auch aus eigener Kraft eingefahren hätte. Auch für die Gastgeber ging es noch um etwas. Mit einem Sieg im letzten Spiel hätte man noch den Sprung auf Platz 6 geschafft, der für den Oberligaaufsteiger ein sensationelles Ergebnis bedeutet hätte.
Beide Mannschaften gingen also motiviert in das Spiel und schenkten sich nichts. Darunter litt allerdings die Konzentration und der Spielfluss. Es gab reihenweise verschenkte Chancen, viele unnötige Nickeligkeiten beider Mannschaften, die auf Seiten des DSC zu vermehrten Ausschlüssen führten. Anfang des letzten Viertels schien das Spiel nach einem Überzahltreffer durch Carlo Pavljak zum 5:9 für den DSC eigentlich beruhigt und entschieden. Dann begann jedoch eine Flut von insgesamt 10 persönlichen Fehlern im letzten Viertel auf DSC-Seite. Der Vorsprung schmolz zwei Minuten vor dem Ende auf 9:10 hielt aber bis 15 Sekunden vor dem Ende. In diesen letzten Sekunden wurde das Bujka-Team gleich zweifach mit persönlichen Fehlern belastet. Die nun doppelte Überzahl nutzten die Gastgeber schließlich zum viel umjubelten Ausgleich. Der DSC hingegen war fassungslos und bedient.
Ergebnis: 10:10 (3:3/1:2/1:3/5:2)
pers. Fehler: 9:23
Kader: 1. Sascha Vaegs, 2. Yonatan Rudnik (1), 3. Daniel Koryukin, 4. Alexander Labsin, 5. Maximilian Schleicher, 6. Carlo Pavljak (1), 7. Thorsten Klingen, 8. Stamatios Giannkis (3), 9. Timo Gonzalez Rodriguez, 10. Alexandr Yerunov, 11. Alexander Scholz (1), 12. Karim Sallam (3), 13. Frank Gerster (1)
Fazit:

Der DSC blickt auf eine Saison voller sportlicher Höhepunkte, aber auch Tiefpunkte zurück. Man zeigte starke Leistungen, z.B. gegen Bochum, Duisburg 98 und Solingen/Wuppertal, aber auch Schwächen z.B. bei den Heimspielen gegen Lünen oder ASC Duisburg II. Über die gesamte Saison betrachtet steht trotzdem eine verdiente Meisterschaft und Titelverteidigung insbesondere durch die wieder beste Defensive der Liga. Und der Weg für das Bujka-Team ist in dieser Saison noch nicht beendet. Im Finale des NRW-Pokals könnte man nun das West-Double holen, welches nunmehr auch das letzte Ziel in dieser Saison darstellt.
Trainer Gábor Bujka: „Die Jungs haben über die gesamte Saison einen tollen Job gemacht. Ich denke, der Spaß ist bei uns nicht zu kurz gekommen. Trotzdem haben wir hart gearbeitet und unsere Ziele erreicht. Nach der letzten Saison war das nicht einfach, deswegen können wir mit dem Saisonverlauf sehr zufrieden sein. Darauf dürfen wir uns aber nicht ausruhen. In der neuen Saison starten wir wieder bei null. Wir werden wieder hart arbeiten müssen, um das Niveau wenigstens zu halten und konkurrenzfähig zu sein.“
Kapitän Joost van Kaathoven: „Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir wieder Meister werden wollen. Das haben wir geschafft. Jetzt können wir sogar noch Pokalsieger werden und diese Saison noch besser abschließen, als die letzte Saison. Dafür müssen wir in den letzten knapp zwei Wochen nochmal alles geben, bevor wir in die vorgezogene, verdiente Sommerpause gehen können.“

Ausblick Finale NRW-Pokal 25.06.2019

Mit dem Finale des NRW-Pokals wartet der letzte Saisonhöhepunkt auf den DSC. Zur rechten Zeit darf man dann auch endlich im Pokal einmal zu Hause spielen. Gespielt wird am 25. Juni 2019 um 20:30 Uhr im Rheinbad50. Gegner wird die SGW Solingen/Wuppertal sein. Diese durfte sich Dank der beiden Patzer des ASC Duisburg II in der Liga bereits über die Vizemeisterschaft freuen, dies aber durchaus verdient. Nach durchwachsenem Saisonstart kam die SGW immer besser in Fahrt. In der Rückunde verlor man noch lediglich zwei Spiele gegen Aachen und gegen den DSC, blieb ansonsten ohne Punktverlust und stellte somit das beste Rückrunden-Team der 2. WBL West der Saison. Es darf also ein spannender Pokalfight im Rheinbad50 erwartet werden.
Geschichten aus der DWL
In den letzten Wochen kam es zu überraschenden Wendungen bzgl der kommenden Saison im deutschen Oberhaus. Bereits in dieser Saison bestand die DWL nach dem Rückzug des SC Neustadt nur aus 15 Mannschaften, sodass für die Saison 2019/20 bereits ein Startplatz mehr zu vergeben war, als eigentlich vorgesehen. Daneben gab es in den letzten Wochen weitere sportliche Rückzüge aus der DWL. Mit dem SVV Plauen und dem SC Wedding verließen gleich zwei eigentlich etablierte Vereine die erste Liga.
Damit hätten auf dem für Ende Juni terminierten Aufstiegsturnier 4 DWL-Startplätze unter 5 Mannschaften (die 4 Zweitligameister und der Vorletzte der DWL-Saison) ausgepielt werden müssen. Da aber der Meister der 2. WBL Ost, der SC Magdeburg, endgegen zuvor diverserer, anderer, medialer Verlautbarungen überraschend auf die Teilnahme am Aufstiegsturnier verzichtete, war dieses obsolet. Es gab nur noch 4 verbliebene, teilnahmeberechtigte Mannschaften für vier Startplätze in der DWL Pro B.
Ähnlich wie beim Meistertitel in der abgelaufenen Zweitligasaison hatte der DSC also die sportliche Qualifikation für die DWL ohne weiteres, eigenes Zutun errungen.
Ausblick Saison 2019/20
Aktuell kann der DSC noch keinen konkreten Entschluss zur möglichen DWL-Teilnahme bekannt geben. Die vielen Rückzüge und Nichtteilnahmen anderer qualifizierter Vereine an der DWL finden ihren Hauptgrund in den gestiegenen Lizenzanfordernungen zur Teilnahme an der ersten Liga. Werden diese nicht erfüllt, drohen empfindliche Geldbußen. Für strukturschwächere Vereine ist die Teilnahme inzwischen in wirtschaftlicher und administrativer Hinsicht bereits eine Hercules-Aufgabe, ohne dass über die Frage der sportlichen Konkurrenzfähigkeit der eigenen Mannschaft überhaupt nachgedacht wurde.
Durch den Wegfall des Aufstiegsturniers hat der DSC keine sportliche Vergleichbarkeit der Leistungsfähigkeit auf nationaler Ebene. In der kommenden Spielzeit könnten ohne den DSC bereits vier Vereine aus NRW (SV Bayer Uerdingen 08, SV Krefeld 72, Duisburger SV 98 und SGW Rhenania/ BW Poseidon Köln) an der DWL Pro B teilnehmen. Auf der einen Seite hätte man so im Falle einer Teilnahme viele kurze Wege zu etwaigen Auswärtsspielen. Auf der anderen Seite konkurrieren alle diese Vereine bereits um potentielle Neuzugänge aus der unmittelbaren Umgebung. Für den DSC, als möglichen Aufsteiger, wird dadurch die Suche von sportlich notwendigen Verstärkungen erheblich erschwert.
Dies ist nur einer von vielen Faktoren, den der DSC nun prüft und in seine Entscheidung zu einer möglichen DWL-Teilnahme mit einfließen lassen wird. Man wird sich hier auch die nötige Zeit nehmen, um zu einer seriösen Entscheidung zu kommen. Denn diese fungiert zugleich als Weichenstellung für die nächsten 3 bis 4 Jahre. Man mag dem DSC die sportliche Entscheidung durch äußere Einwirkung abgenommen haben, dies wird bei der formellen Entscheidung jedoch nicht der Fall sein. Der Lizenzantrag für die DWL muss bis zum 31. Juli 2019 gestellt werden.
(MI)

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